Ludwigshafen, Staatsphilharmonie, Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz - Konzertsaison 2024/25, IOCO Aktuell

Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz: Saisonauftakt 1. - 18.9.2024: Das Motto des „Modern Times“ Festival „Rhythm of Change- Wo willst du hin“ gibt die Richtung der Saison 2024/25, das Intendant Beat Fehlmann und Chefdirigent Michael Francis ......

Ludwigshafen, Staatsphilharmonie, Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz - Konzertsaison 2024/25, IOCO Aktuell
Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Ludwigshafen © Uschi Reifenberg

160 Veranstaltungen an 32 Spielorten im In-und Ausland

 von Uschi Reifenberg

Saisonauftakt 1. - 18.9.2024: Das Motto des „Modern Times“ Festival „Rhythm of Change- Wo willst du hin“ gibt die Richtung vor für das spektakuläre Gesamtprogramm der neuen Saison 2024/25, das Intendant Beat Fehlmann und Chefdirigent Michael Francis zusammen mit Staatssekretär Prof. Hardeck bei der Pressekonferenz der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz in Ludwigshafen präsentierten. Eines der erklärten Ziele des Erfolgsduos: die Staatsphilharmonie als Kompetenzzentrum für Musik weiterzuentwickeln, die Musik in ihrer ganzen Bandbreite abzubilden und Menschen aller Kulturen mit ihr in Berührung zu bringen. Große Ideen kongenial umgesetzt, ein Markenzeichen von Beat Fehlmann und Michael Francis.

Beat Fehlmann, Intendant Staatsphilharmonie, Michael Francis, Chefdirigent Staatsphilharmonie © Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz

Für das umtriebige Führungsduo Fehlmann-Francis ist es die sechste gemeinsame Spielzeit.  Dass der eingeschlagene Weg mehr als erfolgreich ist, zeigt das wachsende Publikum: seit der ersten gemeinsamen Saison von Intendant Beat Fehlmann und Chefdirigent Michael Francis in der Spielzeit 18/19, sind die Abonnements in Mannheim und Ludwigshafen um 84 Prozent gestiegen. „Ich hoffe natürlich, dass unsere attraktiven Programme auch in dieser Saison unsere Gäste zahlreich begeistern werden. Sehr glücklich bin ich über die besondere Stimmung bei unseren Abo-Konzerten in Ludwigshafen und Mannheim: Publikum und Orchester sind zusammengewachsen, so dass es uns gelingt, unvergessliche Momente zu schaffen, die uns stark verbinden“, so Intendant Beat Fehlmann.

„Bleib euphorisch“ heißt das elektrisierende Motto auch in der kommenden Spielzeit wieder, mit 160 Veranstaltungen an 32 Spielorten im In-und Ausland. Mit 80 Gastkonzerten sowie 80 Eigenveranstaltungen stellt die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz die sinfonische Versorgung -nicht nur in der Region-sicher. Um möglichst viele Menschen mit ihrer Musik zu erreichen, wirkt die Staatsphilharmonie als Botschafterin für Rheinland-Pfalz auch über Landesgrenzen hinaus wie z.B. nach Amsterdam, Mailand, Salzburg Wien oder Paris. 14 Tourneekonzerte führen den Klangkörper mit Startenor Jonas Kaufmann an renommierte Häuser in Paris, Wien oder Luzern.

So um 5 - Teaser "Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da" 21.01.2024 youtube Deutsche Staatsphilharmonie, Ludwigshafen

Chefdirigent Michael Francis wird in der Saison 24/25 regelmäßig am Pult des Orchesters zu erleben sein: 32 Veranstaltungen finden unter seiner Leitung statt. Er wird in allen 12 Partnerspielstätten der Staatsphilharmonie präsent sein, von Mainz bis Wörth, von Zweibrücken bis Speyer. Zu seinen Projekten gehört neben Abo-und Festivalkonzerten auch ein Tourneekonzert mit Wagners „Ring ohne Worte“ im Großen Festspielhaus in Salzburg. „Als Chefdirigent der Staatsphilharmonie bin ich auch in der kommenden Saison wieder in unseren Partnerstädten unterwegs. Als aktiver und prägender Teil der Musikkultur ist es unser Auftrag, die Musik zu den Menschen zu bringen. Gemeinsam mit Beat Fehlmann wollen wir diese verantwortungsvolle Aufgabe erfüllen und uns als Orchester stets weiterentwickeln. In der neuen Saison haben wir einen Schwerpunkt auf Werke von Bruckner, Wagner oder Messiaens „Turangalîla Sinfonie gelegt. Ich möchte Musiker*innen der Staatsphilharmonie für ihre Leidenschaft, Kunstfertigkeit, harte Arbeit sowie ihren freundlichen Geist danken. Es ist selten, dass diese vier Facetten gleichzeitig funktionieren, was bei der Staatsphilharmonie der Fall ist“, so Michael Francis.

Veränderung der internen Struktur: Modellprojekt

Mit dem Ziel, das Orchester zu einem Kompetenzzentrum für Musik zu entwickeln, setzt die Staatsphilharmonie in der aktuellen Saison 23/24 einen einzigartigen Veränderungsprozess um. Die Frage, wie Orchester ihre besonderen Ressourcen möglichst umfangreich und effizient einsetzen können, und damit ihre Relevanz für größere Teile der Gesellschaft spürbar wird, ist ein wichtiges Anliegen der Staatsphilharmonie. Rund 50 Ideen aus der Mitte des Orchesters sind derzeit in Umsetzung oder werden in der Spielzeit 24/25 realisiert. Aktuell befindet sich die Belegschaft in der Schlussphase des Modellprojekts und überlegt, ob und in welcher Form die entwickelte Struktur verstetigt werden kann.   

50 Konzerte für Kinder und Familien machen auch in der kommenden Spielzeit einen wesentlichen Teil des Veranstaltungsvolumen aus: die Konzerte, entstanden unter der Ägide von Heike Schuhmacher, richten sich an Schulklassen, Kindergärten und Familien. Probenbesuche im interaktiven Musikmuseum „Klangreich“, sowie die Formate „Klingendes Klassenzimmer“ und „Planet Philharmonie“ ergänzen die Kinderkonzerte der Staatsphilharmonie.

Neu ist in diesem Zusammenhang das „Konzert mit Kinderbetreuung“: die Großen gehen ins Konzert, die Kleinen können mitkommen und in dieser Zeit malen, basteln oder Instrumente kennenlernen. Ein kompetentes Team um die Musik-vermittlerin Heike Schuhmacher übernimmt die Betreuung im Foyer der Philharmonie.

Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz © Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz_Felix Broede

Festivals und Abonnement Konzerte

Vom 1. bis 18. September präsentiert das Orchester zum Auftakt der Saison 24/25 zum 12. Mal das Festival „Modern Times“. Unter diesem Motto „Rhythm of Change - wo willst du hin?“ steht bei insgesamt sieben Veranstaltungen in Mannheim und Ludwigshafen die Musik des beginnenden 20. Jahrhunderts, der Gründungszeit des Orchesters, im Fokus. Auch findet wieder die „Festivalbar“ statt, welche die „Modern Times“-Reihe als begleitendes Format flankiert. Sie bietet mit Late-Night-Talks die Möglichkeit, mit Beteiligten ins Gespräch zu kommen und tiefer in die Programme einzusteigen. Auf dem Programm steht zum Auftakt mit „Leben in dieser Zeit“ ein Abend zum Jubiläum „100 Jahre Neue Sachlichkeit“, der in Kooperation mit dem Capitol Mannheim unter der Leitung von Ernst Theis stattfindet. Alle weiteren Konzerte leitet Michael Francis. Im Ludwigshafener Pfalzbau kommen Wagners Vorspiel und Liebestod aus „Tristan und Isolde“, der 1.Satz aus Mahlers 10. Sinfonie sowie John Adams „Harmonielehre“ zur Aufführung. Einer der Höhepunkte: Olivier Messiaens Turangalîla Sinfonie mit den Solisten Philipp Moog und Thomas Bloch, sowie Stravinskys „Geschichte vom Soldaten“ in der Philharmonie. Veranstaltet von der BASF findet ein Abschlusskonzert mit Werken von Ravel, Copland und Elgar im Feierabendhaus statt, Solistin ist Sabine Meyer. Das Musikfest Speyer rückt 2025 musikalische Interpretationen von Goethes „Faust“ in den Mittelpunkt. Artist in Residence ist der renommierte Pianist Joseph Moog, der in der Pfalz aufgewachsen ist.

Die fünf  Abo-Konzerte Ludwigshafen im Pfalzbau zeichnen sich durch Klanggemälde wie etwa Rimsky-KorsakovsSheherazade“ oder Bruckners 4. Sinfonie aus, sie stehen neben Entdeckungen von bisher selten gespielten Komponistinnen wie Joan Tower, Elisabeth Kuypers oder Marie Jaell, ebenso dabei sind die Cellistin Raphaela Gromes, die Pianistin Anna Vinnitskaya oder die Dirigentin Lucie Leguay.

Bei den Abo-Konzerten Mannheim steht die ganze Bandbreite sinfonischer Musik bis ins 21. Jahrhundert auf dem Programm. Eine Uraufführung der jungen britischen Komponistin Dani Howard sowie eine europäische Erstaufführung von John Williams stehen Berlioz‘ „Symphonie Fantastique“ gegenüber. Als besondere Höhepunkte sind Wagners „Ring ohne Worte“ in der Fassung von Lorin Maazel und Beethovens Missa Solemnis“ zu nennen. 

Erfrischend innovativ sind nicht nur die inhaltlichen Bezüge der Werke, sondern auch die kreativen Slogans, die den Konzertformaten zugeordnet werden. Beispielsweise erhält die Kombination von  Wagners Ring ohne Worte“ und Dani Howards neuem Werk für Orchester und Klarinetten-Quartett den Slogan „SIRUP“ -Dinner for One; da heißt es beispielsweise in einem der ansprechend originellen Programmheftchen: „Wer denkt, Wagners „Ring ohne Worte“ wäre so etwas wie fettarm angebratene Möhren-Sellerie Schnitzel mit einem Klecks Mager Quark, der wird sich wundern. Der Ring ohne Worte ist eher ein „Herrgottsbescheißerle“. Denn wenn man die 15 Stunden Tetralogie auf 1,5 Stunden konzentriert, entsteht SIRUP. Am Rhein, wo alles begann, trinken wir diesen heute unverdünnt“.

Mittendrin befindet man sich am 22. September, beim Tag der offenen Tür, wenn bei freiem Eintritt ein familiengerechtes Programm präsentiert wird, oder die interkulturelle Reihe Ad.Agio in der Philharmonie stattfindet sowie bei den Metropol Konzerte wo die Vielfalt im Mittelpunkt steht. Die beliebte Reihe Musik für Alle mit dem Pianisten Kai Adomeit wird ebenfalls fortgesetzt, erstmals findet ein Konzert in Kooperation mit der Musikschule der Stadt Ludwigshafen statt, bei dem junge Talente ihr Können unter Beweis stellen werden.

Engagement beweist die Staatsphilharmonie, wenn sie Musik auch jenseits etablierter Konzertformate in der Gesellschaft verankert. Neben der Förderung junger Musiker*innen in der Ernst-Boehe-Akademie befindet sich das Orchester in einem stetigen Öffnungsprozess: Durch das Programm „360“ Grad -Fond für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft der Kulturstiftung des Bundes entstehen diversitätsorientierte Projekte. Dazu gehört auch das BPoC-Gremium Stadtphilharmonie, das dem Orchester bei vielfaltssensiblen Themen beratend zur Seite steht, sowie das transkulturelle Ensemble Colourage. Darüberhinaus werden die Themen Klimawandel und Umweltschutz noch stärker in der Institution verankert. Musiker*innen haben mit den Cleaning Birds eine Gruppe gegründet, die in der Region regelmäßig Müll sammelt, auch schlossen sich Orchestermitglieder der bundesweiten Initiative „Orchester des Wandels“ an.

Anfang des Jahres erhielt die Deutsche Staatsphilharmonie eine umfangreiche Förderung durch das Bundesprogramm „Exzellente Orchesterlandschaft Deutschland“ für ihr Konzept einer transkulturellen Orchester Akademie. Ziel des Exzellenzprogramms ist es, die weltweit einmalige deutsche Orchesterlandschaft „fit für die Zukunft“ zu machen. Die zweijährige transkulturelle Orchester Akademie wird für die Spielzeit September 24 bis Juli 26 sieben Stipendienplätze für Musiker*innen mit jedwedem musikkulturellem Bezug vergeben.

Digitales: Mit den digitalen Angeboten verlängert die Staatsphilharmonie die Begeisterung für Musik in den virtuellen Raum und entwickelt den gesellschaftlichen Stellenwert von Musik weiter. Exemplarisch zu nennen ist hier die vielfach ausgezeichnete Website www.junge-klassik.de die seit dem 1.April 2024 auch auf Englisch, Spanisch und Mandarin aufrufbar ist. Mit der Website www.perspektive-360.de ist ein innovatives digitales Konzertangebot entstanden, bei dem mithilfe von 360 Grad Kameratechnik unterschiedliche Perspektiven eingenommen werden können, die auch den akustischen Höreindruck verändern. Die digitale Chronik, die Website www.staatsphilharmoniker.de, der digitale Probenbesuch, das digitale Klassenzimmer, Keynotekonzerte, die App Soundhunters sowie zwei Podcast Reihen komplettieren das digitale Angebot der Staatsphilharmonie.