Hamburg, Staatsoper, FLOHMARKT in der Bühnenwerkstatt, IOCO Aktuell,
Staatsoper Hamburg: Der Fundus vieler alter Produktionen wie der Zauberflöte, Madama Butterfly, Brittens Death of Venice, Poulencs Dialogues des Carmélites oder anderen Inszenierungen wurde verkauft, schmückt nun viele Hamburger Bürger, nicht aber mehr die Bühne der Staatsoper.
Verkauf in Opernwerkstätte - Großer Ansturm und Begeisterung für Masken, Kostüme, Perücken und mehr
von Michael Stange
Opernwerkstätten und -fundi der Hamburgischen Staatsoper befinden sich seit 2018 im Stadtteil Rothenburgsort. Dieser am Wasser gelegene im zweiten Weltkrieg vollständig zerstörte und heute unterschätzte Hamburger Distrikt war zuletzt in der Presse durch zwei Großbrände von gigantischen illegalen Schrottlagern in den Schlagzeilen, obwohl er viel mehr zu bieten hat.
Neben einem riesigen orientalischen Basar in der Billstraße haben werden dort auch die Produktionen der Hamburgischen Staatsoper handwerklich realisiert. Markant beherrschen die viergeschossigen roten Gebäude das Areal. In den Werkstätten werden auf einer Logistikfläche zwischen S-Bahnen Rothenburgsort und Elbbrücken auf 5.000 Quadratmetern Kostüme genäht und Kulissen gebaut. Im Magazin lagern aber auch Bühnenbilder, rund 10.000 Kostüme und Accessoires wie Masken, Perücken, Rüstungen oder Schuhe zahlreicher Inszenierungen der Staatsoper aus vielen vergangenen Jahre.
Nun wurde aussortiert und Platz geschaffen. Aus vielen alten Produktionen wie einer Zauberflöte, einer Madama Butterfly, Brittens Death of Venice, Poulencs Dialogues des Carmélites oder Berlioz‘ Les Troyens und vielen anderen Inszenierungen fanden sich aufwendige Garderoben, Alltagskleider und bunte Masken auf der großen Magazinfläche. Wie in einem Warenhaus waren Stoffe, Schuhe, Kleider, Mäntel, Masken, Uniformen und vieles mehr auf Kleiderstangen aufgebaut und aneinandergereiht.
Der Verkauf begann am 03. Februar 2024 und zog sich über zwei Tage. Schon am ersten Tag wartete ab 10:30 Uhr eine lange Schlange Interessierter vor den Hallen. Ein buntes Publikum war auf der Suche nach Stoffen, Kleidern, Schuhen, modischen Accessoires und vielem mehr.
Schneider, Narren und Menschen mit dem Sinn für das Besondere kamen mit etwas Glück und noch mehr Stöbern an Schätze mit der Aura der Bühne der Hamburgischen Staatsoper.
Ein bunter Maskenball auf dem von gut gelaunten Besuchern gestöbert und geplaudert wurde.