Dresden, Ostragehege, Klassik Konzert mit René Pape, IOCO Kritik, 30.08.2020
Klassik-Konzert - auf neuer Open Air-Seebühne im Ostragehege
Mutige Konzertmanager realisieren inmitten der Corona-Pandemie in Dresden eine besondere Kulturidee
von Thomas Thielemann
Mit einem vier-Gänge-Menü und einigen Regenschauern eröffnete die Event-Agentur Golden Door Group eine neu geschaffene Seebühne, eine attraktive Event-Lokation im Ostragehege von Dresden, mit einem illustren Klassik Konzert. Das Ostragehege ist ein an der Elbe gelegener Landschftsraum von Dresden, nach dem ehemaligen kleinen Dorf Ostra benannt.
Die mutige Golden Door Group hatte trotz einiger Querelen mitten in der Pandemie eine 170-Quadratmeter-Bühnenfläche aus dem See gestampft, überdacht, illuminiert und zu einem beachtlichen Open-Air-Veranstaltungsort gestaltet. Alle Versuche die Eröffnung dieser Bühne in den Sommer 2021 zu verschieben waren zum Scheitern gebracht worden.
Ein Prague Royal Philharmonic, das sich auf eine Gründung von Kaiser Rudolph II. (1552-1612) bezieht, spielte in einer Neuformation unter dem Generalmusikdirektor Heiko Mathias Förster mit viel Engagement populäre Klassik.
Die glanzvollen Höhepunkte des Abends schenkte uns aber mit der Sarastro-Arie aus der Zauberflöte, dem „Il lacerato spirito“ aus Simone Boccanegra, dem „Le veau d´op est toujour debout“ aus Faust und der Wassermann-Arie „Beda, beda“ aus Rusalka der in Pillnitz-Hosterwitz beheimatete Weltstar-Bassist René Pape. Mit seinem wunderbar fulminant strömendem Gesang, mal sanfter, mal mit edler Knorrigkeit, versöhnte er auch den von der Sächsischen Staatskapelle und der Dresdner Philharmonie geschulten Teil der Besucher.
Dem breiten Publikum hat aber die gut vorbereitete Veranstaltung richtig gefallen und die Bürger sowie Besucher der Stadt haben einen weiteren Veranstaltungsort mit Niveau, in dem die Pandemie-Bedingungen für eine größere Menschengruppe eingehalten werden können.
---| IOCO Kritik Open Air Seebühne im Ostragehege |---