Berlin, Akademie für Musik Berlin, AUFTAKT NEUER STUDIENGANG INTERKULTURELLE DARBIETUNG TRADITIONELLE MUSIK , IOCO

Berlin, Akademie für Musik Berlin, AUFTAKT NEUER STUDIENGANG INTERKULTURELLE DARBIETUNG TRADITIONELLE MUSIK , IOCO
Rita D'Arcangelo – Flöte Yayoi Xie – Klavier, Matic Kuder – Klarinette copyright Akademie für Musik Berlin

 

 „Interkulturelle Darbietung traditioneller Musik“; der neue Studiengang der Akademie für Musik Berlin

  1. Januar 2025

Neben den staatlichen Universitäten hat sich in Berlin auch eine Vielzahl privater Hochschulen etabliert und dadurch den Studienstandort bereichert.

Zu den prominenten privaten Hochschulen im Bereich der Klassischen Musik zählt die Akademie für Musik Berlin.

Mit einem Auftaktkonzert am 18. Januar 2025 wurde der dortige neue Studiengang „Interkulturelle Darbietung traditioneller Musik“ im renommierten Berliner Konzerthaus aus der Taufe gehoben. 

 Anwesend waren Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Kultur aus verschiedenen Ländern des Nahen Ostens sowie eine Delegation von Lehrenden und Studierenden aus China.

Fokus des Studiengangs wird es sein, sich über die europäische Klassik hinaus mit weltweiten kulturellen Traditionen zu befassen und Brücken zwischen den jeweiligen Kulturen zu bauen. Dies umfasst unter anderem traditionelle Musikinstrumente aus China, dem arabischen Raum, Indien und den USA sowie die Musiktraditionen dieser Regionen. 

Der Studiengang soll auch dazu dienen, Menschen aus verschiedenen Kulturen zu ermöglichen, sich zu begegnen, in den Dialog zu treten und neue Darbietungsformen und Werke zu schaffen. Zudem wird der Studiengang auch eine wissenschaftliche Plattform zur Erforschung der Weltkulturen und der Umsetzung der gegenseitigen Bereicherung schaffen. Im Vordergrund steht dabei die Idee die „Schicksalsgemeinschaft der Menschheit“ mit künstlerischem Leben zu erfüllen und zu leben. 

Die traditionellen Studiengänge Akademie für Musik Berlin wie beispielsweise Instrumente, Gesang, Dirigieren, Kammermusik, Musikwissenschaft und Komposition wie auch der neue Studiengang werden ab 2025 in Kooperation mit der SRH University durchgeführt. Durch eine gegenseitige Förderung und Erweiterung der beiden Institutionen wird die SRH University so um einen Zweig der klassischen und traditionellen Musik erweitert. Durch die Kooperation wird eine institutionelle Festigung, Stärkung und Verbreitung der Ziele beider Hochschulen erreicht. Zudem werden die Studierenden von der Größe und Vielfalt der SRH profitieren. Im Oktober 2024 hat sie ihren neuen Campus an der Sonnenallee bezogen. Auf 12.000 Quadratmetern vereinen sich dort über 60 Studiengängen in den Bereichen Wirtschaft, Medien, Technik, Kreativwirtschaft und Musik.

Dem ambitionierten Zielen wurde auch das vielfältige und spannende Konzertprogramm gerecht. Yayoi Xie – Klavier, Rita D'Arcangelo – Flöte, Wu Wei – Sheng, Mohamad Fityan – Ney sowie die Mitglieder der Berliner Philharmoniker Martin Stegner – Viola, Janne Saksala – Kontrabass und Matic Kuder – Klarinette interpretierten mit Glut, Leidenschaft und Seelentiefe das anspruchsvolle Programm.

Im Rahmen des Konzerts wurden chinesische Volksmusik, arabische Musik sowie europäische Kompositionen dargeboten.

Eingeleitet wurde das Konzert mit Bachs Triosonate Es-Dur BWV 525. Darauf folgten Vivaldis Trio Sonata d-Moll in einer Version für Sheng, Viola und Kontrabass sowie der Dragon Dance des chinesischen Komponisten Nie Er (1912–1935) in einer Bearbeitung von Wu Wei (*1970). Danach erklang Claude Debussys Petite Suite.

Mohamad Fityan copyright Akademie für Musik Berlin

Auf sie folgte Mohamad Fityans (*1984) Breath of Peace (Improvisation). Dieser Komposition legte er folgenden Text bei: „Mit dieser Komposition und Improvisation auf der Nay wünsche ich mir Frieden für die ganze Welt. Mögen alle Kriege ein Ende finden und weder Armut noch Leid die Menschen belasten. Dieses Stück ist ein Ausdruck der Hoffnung, dass alle Menschen frei atmen und in Harmonie miteinander leben können – in einem Zustand von Frieden, der die gesamte Erde umhüllt.“

Beschlossen wurde der Nachmittag mit Kompositionen von Astor Piazzolla.

Ihre Wünsche für die Zukunft und ihre Eindrücke vom Konzert fasste die Hamburger Sopranistin und Gesangsdozentin Lini Gong wie folgt zusammen:

Lini Gong copyright Akademie für Musik Berlin

„Über den neuen Studiengang und meine Mitwirkung dabei bin ich sehr glücklich. Das bewegende Konzert war ein beglückender Auftakt für ein gutes Gelingen dieses fantastischen Projekts. Meine künstlerische Tätigkeit und meinen Lehrauftrag sehe ich auch als Möglichkeit, Brücken zwischen China und Deutschland zu bauen. Diesen speziellen kulturellen Austausch aber auch der Austausch aller Kulturen möchte ich unterstützen. Ich freue mich, dass ich meine Kenntnisse der chinesischen und der deutschen Kultur mit den Traditionen aller Länder der Welt verknüpfen kann. Gleichzeitig liegt mir am Herzen moderne Perspektiven zu schöpfen und an der Schaffung neuer Werke und Aufführungskonzepte mitzuwirken.

Meine Funktion an der Akademie sehe ich darin, meine Gesangstechnik und Bühnenerfahrungen an die Studierenden weiterzugeben. Da ich im Bereich der Neuen Musik tätig bin, möchte ich das Repertoire für die Studierenden im Gesang erweitern – sowohl mit klassischer Musik aus China und Deutschland als auch mit Werken der Neuen Musik. Dazu kommen dann natürlich auch die vielen neuen Impulse der Studenten aus allen Ländern der Welt. Ich freue mich sehr auf diese Aufgabe und die damit verbundenen Herausforderungen.

Unser Konzert zum Auftakt des Studiengangs war ein gutes Zeichen für die Zukunft. Das gesamte Konzert kombinierte klassische Werke mit internationalen Volksinstrumenten. Neue Klangfarben wurden erschaffen. Vertrauten Eindrücke des Publikums von den alten Kompositionen konnten hinterfragt werden. Diese innovative Herangehensweise war nicht nur äußerst kreativ, sondern auch künstlerisch beeindruckend. Alle war in Bewegung, berührte die Herzen und erzeugte tiefe Freude.

Ein bemerkenswerter und gelungener Beginn dieses phantastischen Projekts.“

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