Wuppertal, Wuppertaler Bühnen, Intendant Kamioka steht zu Wuppertal, IOCO Aktuell, 12.11.2014
Toshiyuki Kamioka widerspricht Kündigungsgerüchten
Die Wuppertaler Oper hat ihre schwersten Jahre hinter sich. Nach erfolgreicher Umsetzung harter Sanierungsmaßnahmen und Installierung von Toshiyuki Kamioka als neuem Opernintendanten und GMD sind Strukturen und Programmangebote der Wuppertaler Oper wieder geordnet und mitreißend. IOCO berichtete im April 2014 umfassend über den anspruchsvollen Spielplan der Wuppertaler Oper der Spielzeit 2014/15.
Umsomehr verunsicherte eine Meldung lokaler Gazetten, daß Toshiyuki Kamioka bereits 2016 sämtliche seiner Ämter an den Wuppertaler Bühnen und beim Sinfonieorchester aufgebe.
Die Wuppertaler Bühnen und Toshiyuki Kamioka sind über diese Falschmeldung empört und stellen gemeinsam im folgenden Wortlaut richtig:
Toshiyuki Kamioka "Ich bin sehr betroffen über diese Meldung, deren Urheberschaft ich nicht nachvollziehen kann. Es spricht aber für sich, dass diese gerade an einem Tag, an dem das gesamte Orchester und ich sich auf einer Gastspielreise im Ausland befinden, publiziert wird."
Kamioka hatte vor einigen Tagen ein vertrauliches Hintergrundgespräch mit Oberbürgermeister Jung, Stadtdirektor Dr. Slawig und dem Kaufm. Direktor der Wuppertaler Bühnen, Schaarwächter, geführt. Dabei ging es auch um seine Zukunftsperspektiven und mögliche Änderungen bei Ämtern, die er vertraglich innehat. Keineswegs aber hätte dieses Gespräch zur Annahme führen können, er, Kamioka, "schmeisse den Bettel hin".
Bei solch langfristigen Verträgen, wie er sie habe, sei es völlig normal, dass man in interner Runde über Anpassungen und Änderungen spreche. "Ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass aus dieser vertraulichen Runde Informationen oder Gerüchte an die Medien gegangen sind, die zu der jetzt publizierten Meldung geführt haben." Am 19.11.2014 soll im Aufsichtsrat weiter gesprochen werden.
Einen angeblichen Streit mit dem Orchester dementiert er mit Nachdruck: "Es gibt keinen Streit! - Atmosphärische Störungen kommen immer mal wieder bei der Zusammenarbeit in unserem Bereich vor. Dies wäre sicher kein Grund für mich, meinen Vertrag als Chefdirigent überstürzt auflösen zu wollen", sagt Kamioka.
Betreffend seine Zukunft als Opernintendant sagt er: "Zusätzlich zu meiner Doppelbelastung in Wuppertal kommen immer mehr Anfragen als Dirigent, insbesondere aus Japan. Insofern muss ich darüber nachdenken dürfen, ob ich meinen Verpflichtungen als Opernintendant langfristig genügen kann. Auf jeden Fall werde ich diese über volle zwei Spielzeiten erfüllen. Dann muss man sehen."
Spielzeit 2014/15: Puccini, Mozart, Wagner und Alice
Kamioka weiter: "Wir haben bereits jetzt die Spielzeit 2015/16 größtenteils durchgeplant. Ich habe ein großartiges Team, und die beiden bisherigen Produktionen (Tosca und Don Giovanni) geben mir die größte Hoffnung, dass das neue Konzept (der Spielbetrieb im Blocksystem statt wie bisher verteilt über die Spielzeit) voll aufgeht. Standing ovations bei allen bisherigen Vorstellungen unserer Neuproduktionen sind ein untrügliches Zeichen, dass die szenische, sängerische und musikalische Qualität beim Publikum bestens ankommt. Auch wenn ich nicht alle geplanten Projekte durchsetzen konnte, bin ich überzeugt, dass sich am Ende dieses Konzept auch wirtschaftlich durchsetzen wird."
IOCO beobachtet und schätzt die Entwicklung der Wuppertaler Oper und das von Toshiyuki Kamioka dort bereits gezeigte Commitment. In einem kommenden Kamioka-Interview wird IOCO dessen Vorstellungen, Ziele und Alltagssorgen als Intendant wie GMD in Wuppertal aufzeigen.
IOCO / Viktor Jarosch / 12.11.2014