Wien, Wiener Staatsoper, Premiere Falstaff von Giuseppe Verdi, 04.12.2016

Wien, Wiener Staatsoper, Premiere Falstaff von Giuseppe Verdi, 04.12.2016
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Wiener Staatsoper

Wien / Wiener Staatsoper © Starke
Wien / Wiener Staatsoper © Starke

Falstaff  von Giuseppe Verdi

Premiere 4.12.2016, weiter Vorstellungen: 7.12.2016, 9.12.2016, 12.12.2016, 15.12.2016

Am Sonntag, 4. Dezember 2016 steht – quasi zum Abschluss des Shakespeare-Jahres – die zweite Staatsopernpremiere der aktuellen Spielzeit auf dem Programm des Hauses am Ring: Giuseppe Verdis letzte Oper Falstaff, die 1893 an der Mailänder Scala uraufgeführt wurde und die an der Wiener Staatsoper 1904 unter Gustav Mahler ihre deutschsprachige Erstaufführung feierte. Die Premiere wird die 185. Staatsopern-Aufführung des Falstaff sein, der nun nach fünf Jahren wieder am Haus gezeigt wird.

Wiener Staatsoper / Falstaff © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn
Wiener Staatsoper / Falstaff © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

Für diese Premiere kehrt Maestro Zubin Mehta nach 8 Jahren wieder ans Dirigentenpult der Wiener Staatsoper zurück, der er seit der Lohengrin-Premiere 1975 verbunden ist. Mit der Neuproduktion von Falstaff leitet er seine sechste Verdi-Oper und seine insgesamt neunte Premiere im Haus am Ring. Der schottische Regisseur Sir David McVicar, der an der Wiener Staatsoper bereits für die Inszenierungen von Tristan und Isolde (2013) und Adriana Lecouvreur (2014) verantwortlich zeichnete, führt Regie. Er zeigt in seiner dritten Inszenierung am Haus am Ring unter anderem, dass in der auf Shakespeares Die lustigen Weiber von Windsor basierenden Oper nicht alles Lachen ist, wie es in der berühmten Fuge am Ende heißt (Tutto nel mondo è burla), sondern, dass auch das Tragische im Komischen deutlich spürbar wird. Diesen Aspekt betont auch Ambrogio Maestri, der mit dem Falstaff in seiner Paraderolle schlechthin an die Wiener Staatsoper zurückkehrt: „Das Traurige liegt in der Einsamkeit der Figur. Also in der Angst, alleine zu bleiben – eine Angst, die jeder Mensch hat. […] Man darf Falstaff nicht lächerlich machen, sondern muss ihm die Substanz und Tiefe geben, die er verdient.

Gemeinsam mit Zubin Mehta entschied sich David McVicar für eine von der Shakespeare-Zeit inspirierte Lesart des Stückes, die im Bühnenbild von Charles Edwards und im Kostümdesign von Gabrielle Dalton ihre Umsetzung findet.

Die Sängerbesetzung – zahlreiche Haus- und Rollendebüts

Der italienische Bariton Ambrogio Maestri gestaltet die Titelpartie von VerdisCommedia lirica in drei Akten“. Im Laufe dieser Aufführungsserie wird er bereits seinen 250. Falstaff singen (9. Dezember), den er auf allen großen Bühnen weltweit verkörpert, im Haus am Ring zuletzt 2011.

Als Ford gibt Ludovic Tézier sein Staatsopern-Rollendebüt. Der französische Sänger wird nach dem Falstaff auch in der zweiten Verdi-Premiere der laufenden Saison im Haus am Ring zu erleben sein: er wird sein Rollendebüt am Haus als Conte di Luna in Il trovatore (Februar 2017) geben. Weiters verkörpert er im März die Titelpartie in der Baritonfassung von Massenets Werther.

 Wien / Rathaus mit Eislauffläche © IOCO
Wien / Rathaus mit Eislauffläche © IOCO

Der junge italienische Tenor Paolo Fanale stellt sich als Fenton dem Staatsopernpublikum vor. Der aus Palermo stammende Sänger studierte am Vincenzo Bellini Konservatorium und wird mittlerweile regelmäßig u. a. von der Mailänder Scala, der New Yorker Met, der Bayerischen und der Berliner Staatsoper sowie den Salzburger Festspielen verpflichtet mit Partien wie Roméo (Roméo et Juliette), Nemorino (L’elisir d’amore), Tamino (Die Zauberflöte), Faust, Rodolfo (La Bohème), Tito.

Auch die Sängerin der Alice Ford debütiert an der Wiener Staatsoper: Die italienische Sopranistin Carmen Giannattasio ist u. a. Gewinnerin von Plácido Domingos Operalia-Wettbewerb und sang bisher u. a. am Londoner Royal Opera House, der New Yorker Met, der Mailänder Scala, an der Deutschen Oper Berlin, in Paris, Los Angeles, Verona, Venedig und Moskau Partien wie Violetta (La traviata), Mimì (La Bohème), Leonora (Il trovatore), Desdemona (Otello), Amelia (Simon Boccanegra), Liù (Turandot) und Norma.

Als Meg Page gibt Lilly Jørstad ihr Rollendebüt am Haus, die bereits im November 2016 als Rosina in Il barbiere di Siviglia eingesprungen ist und damit ihr vorgezogenes Hausdebüt absolviert hat. Die norwegische Mezzosopranistin war bisher u. a. in St. Petersburg, an der Mailänder Scala, an der Nordnorsk Opera sowie beim Maggio Musicale in Florenz zu hören mit Partien wie Rosina, Cherubino (Le nozze di Figaro),  Angelina (La cenerentola).

Den Pistola verkörpert der ebenfalls aus Italien stammende junge Bass und Hausdebütant Riccardo Fassi, der in Mailand geboren wurde und in seiner Heimatstadt studierte. Zu seinen bisherigen Engagements zählen Auftritte in Italien, Spanien und am Royal Opera House Muscat (Oman) mit Partien wie Graf Rodolfo (La sonnambula), Figaro (Le nozze di Figaro), Papageno (Die Zauberflöte), Masetto (Don Giovanni).

Als Mrs. Quickly kehrt Marie-Nicole Lemieux zurück auf die Staatsopernbühne, nachdem sie diese Partie bereits 2011 im Haus am Ring verkörperte.

Weitere Rollendebüts im Haus am Ring geben die Staatsopern-Ensemblemitglieder Hila Fahima als Nannetta und Thomas Ebenstein als Dr. Cajus. KS Herwig Pecoraro verkörpert in der Neuproduktion den Bardolfo.

 Dirigent: Zubin Mehta | Regie: David McVicar, Bühnenbild: Charles Edwards | Kostüme: Gabrielle Dalton° | Licht: Paul Keogan°, Bewegungsregie: Leah Hausman°| Chorleitung: Martin Schebesta

Falstaff  Ambrogio Maestri, Ford Ludovic Tézier*, Fenton Paolo Fanale°, Dr. Cajus Thomas Ebenstein*, Bardolfo Herwig Pecoraro, Pistola Riccardo Fassi°, Alice Ford Carmen Giannattasio°, Nannetta Hila Fahima*, Mrs. Quickly Marie-Nicole Lemieux, Meg Page Lilly Jørstad*, Robin (Falstaffs Page) Nico James, Doll Tearsheet (eine Hure) Waltraud Eigner, Orchester der Wiener Staatsoper, Chor der Wiener Staatsoper.  PMWStO

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