Wien, Wiener Staatsoper, KS Nina Stemme - Ehrenmitglied der Staatsoper, IOCO Personalie, 24.04.2023
NINA STEMME - Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper
- eine weitere Ehrung - im Anschluss an Lohengrin am 23. April 2023 -
Nach einer umjubelten Lohengrin - Vorstellung in der Wiener Staatsoper am 23. April 2023, wurde KS Nina Stemme dort zum Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper ernannt.
Die Ehrung erfolgte im Beisein des Publikums, der Mitwirkenden der Vorstellung wie Dirigent Omer Meir Wellber, Piotr Beczala, Camilla Nylund und Tomasz Konieczny sowie zahlreicher Kolleg*innen des Hauses auf offener Bühne und wurde von Kunst- u nd Kultur-Sektionschef im Bundeskanzleramt Jürgen Meindl überreicht, die Laudatio hielt Staatsoperndirektor Bogdan Rošcic.
Sektionschef Jürgen Meindl: »Es ist mir sehr wichtig zu betonen, dass wir heute nicht Ihnen, Frau Kammersängerin, ein Privileg zuteilwerden lassen. Vielmehr ist es für uns alle, die hier sind, ein Privileg, Sie an diesem Haus erleben zu dürfen. Und der heutige Abend hat deutlich gezeigt, warum wir die Privilegierten sind.«
Staatsoperndirektor Bogdan Rošcic in seiner Rede an Nina Stemme: »Die Anwesenheit wichtiger Künstlerinnen und Künstler an einem Theater macht sich im Alltag auf eine ganz eigene Weise spürbar. Es ist immer etwas ganz Besonderes, wenn Du hier bist, wenn Du probst und auftrittst. Nicht nur, weil Dich das Publikum auf Händen trägt, sondern auch, weil die gesamte Belegschaft Dich geschlossen verehrt. Wir haben sehr schöne Pläne für die kommenden Jahre und ich freue mich auf alles, was da kommen wird – auf alle Rollen und auf alle Vorstellungen, die Du uns in Zukunft noch schenken wirst.«
KS Nina Stemme, Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper: »Es ist mit großer Freude, Demut und nicht wenig Stolz, dass ich diese unglaubliche Ehrung entgegennehme. Während dieser 20 Jahre an der Wiener Staatsoper habe ich so viel gelernt und habe auch ein künstlerisches Zuhause gefunden. Aber all dies wäre nicht möglich ohne all die lieben Kolleginnen und Kollegen auf und vor allem hinter und unter der Bühne, das wundervolle Staatsopernorchester inkludiert. Von der anderen Seite kommt die große Unterstützung des Publikums. Ihnen allen möchte ich von Herzen danken.«
Mit Nina Stemme erhält eine der weltweit bedeutendsten Sängerinnen diese besondere Auszeichnung. Im Haus am Ring debütierte die schwedische Sopranistin 2003 als Senta (Der fliegende Holländer) und sang hier seitdem alle großen Partien ihres Faches und begeisterte mit einem breit gefächerten Repertoire: Neben Senta weiters als Primadonna/Ariadne (Ariadne auf Naxos), Marschallin (Der Rosenkavalier), Färberin (Die Frau ohne Schatten), Sieglinde und Brünnhilde (Der Ring des Nibelungen), Elektra, Leonore (Fidelio), Minnie (La fanciulla del West), Leonora (La forza del destino), Kundry (Parsifal), Tosca, Isolde (Tristan und Isolde) sowie Ortrud (Lohengrin). Insgesamt sang Nina Stemme bisher 16 Rollen in 142 Vorstellungen an der Wiener Staatsoper.
NINA STEMME - Lebensweg
Die Schwedin Nina Stemme, *1963 in Stockholm, kam als Chorsängerin erstmals mit der Oper in Kontakt. Parallel zum Gesangsunterricht begann sie auch ein Wirtschaftsstudium. In den ersten Jahren ihrer Gesangsausbildung fokussierte sie die Stimmlage Mezzo. Erst mit Ende 20, als sie ihr Studium am University College of Opera in Stockholm begann, beschritt sie den Weg ins höhere Fach.
Nina Stemme gilt seit Jahren als führende Sängerin der anspruchsvollen Partien des dramatischen Faches: Isolde, Brünnhilde und Kundry, Salome und Elektra und Turandot. Gastengagements führten sie u.a. an die Opernhäuser in Wien, Mailand, London, New York, Berlin, Zürich, Madrid, und San Francisco sowie zu den Festspielen in Bayreuth, Salzburg, Aix und Glyndebourne. Sie wurde zur schwedischen Hofsängerin, zur Bayerischen Kammersängerin und zur Österreichischen Kammersängerin ernannt. Im 2018 wurde Nina Stemme mit dem ausserordentlichen Birgit-Nilsson Preis beehrt. Die Preisverleihung fand im Oktober 2018 in der königlichen Oper Stockholm statt. Nach einem erfolgreichen Debüt als Färberin in der Jubiläumsproduktion der Frau ohne Schatten an der Wiener Staatsoper, welches nach der Elektra eine weitere wichtige, große Strauss-Partie in ihrem Repertoire geworden ist, debütierte sie zuletzt mit enormem Erfolg die Rolle der Küsterin in Jenufa am Theater an der Wien. Im Mai 2022 gab Nina Stemme zum letzten Mal die Brünnhilde in einem kompletten Ring-Zyklus an der Wiener Staatsoper; eine Rolle, die sie über 10 Jahre lang weltweit mit grösstem Erfolg gesungen hatte. Projekte in der aktuellen Saison beinhalten u.a. Tristan und Isolde am Teatro San Carlo in Napoli, an der Deutschen Oper Berlin und an der Wiener Staatsoper, ihr langerwartetes Debüt als Ortrud (Lohengrin) an der Wiener Staatsoper, eine Neuproduktion Die Frau ohne Schatten (als Färberin) an der San Francisco Opera, sowie Recitals an der Wigmore Hall (London), in Genf, Toulouse, Stockholm und Budapest.