Wien, Volksoper, Kammersängerin Sonja Mottl verstorben, IOCO Aktuell, 13.06.2014

Wien, Volksoper, Kammersängerin Sonja Mottl verstorben, IOCO Aktuell, 13.06.2014
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Volksoper Wien

  Wien  / Volksoper © IOCO
Wien / Volksoper am Abend © IOCO

Sonja Mottl 1.400 Vorstellungen an der Volksoper

Der Name Sonja Mottl sagt heute nur noch wenigen etwas. Anders als 1955: Brandrote Haare waren das sichtbare Markenzeichen einer höchst populären Wiener Operetten-Diva, welche über Jahrzehnte die Entwicklung der großen  Wiener Volksoper massgeblich mitformte. Am 6. Juni 2014 ist Sonja Mottl mit 91 Jahren verstorben.
Wien / Sonja Mottl   ©  Simonis
Wien / Kammersängerin Sonja Mottl © Simonis
Sonja Mottl wurde am 4. Juli 1923 in Zagreb geboren und erhielt ihre Schauspiel- und Gesangs-ausbildung am Konservatorium ihrer Heimatstadt. Nach dem Studium wurde die Künstlerin 1948 an das Nationaltheater Split engagiert. 1952 wechselte sie an das Kroatische Nationaltheater Zagreb, wo sie sich zunächst als Koloratursopran und später im lyrischen Sopranfach ein umfangreiches Opern- und Operettenrepertoire erwerben konnte. Sie sang u. a. die Verdi-Partien Oskar in „Ein Maskenball“, Gilda in „Rigoletto“, die Puccini-Partien Musette und Mimì in „La Bohème“ sowie die Titelpartie in „Madama Butterfly“, die Micaëla in Georges Bizets „Carmen“ und die Olympia in Jacques Offenbachs Hoffmanns Erzählungen. An der Wiener Volksoper debütierte Sonja Mottl am 30. Juni 1954 als Laura in Karl Millöckers Der Bettelstudent.
 Wien / Grab Carl Millöcker  ©   IOCO
Wien / Grab Carl Millöcker © IOCO
1954 wurde Sonja Mottl Mitglied der damaligen Staatsoper in der Volksoper und trat als Valencienne in „Die lustige Witwe“, Wanda in Nedbals „Polenblut“, Saffi in „Der Zigeunerbaron“, Fata Morgana in Prokofjews „Die Liebe zu den drei Orangen“ und Pamela in Aubers „Fra Diavolo“ auf. Im September 1955 wurde sie Ensemblemitglied der wieder eigenständigen Wiener Volksoper. Ihre blendende Bühnenerscheinung, ihre Stimme sowie ihre schauspielerischen Intensität machte sie zur populären Wiener Operetten-Diva. Sie bestach als Rosalinde in „Die Fledermaus“ und als Gräfin Zedlau in „Wiener Blut“ ebenso wie in der Titelrolle von Leo Falls „Madame Pompadour“, als Hanna Glawari in „Die lustige Witwe“, Sonja in „Der Zarewitsch“, Kurfürstin Marie in „Der Vogelhändler“, Annina in „Eine Nacht in Venedig“, Angèle in „Der Graf von Luxemburg“, Sylva in „Die Csárdásfürstin“ und Lisa in „Das Land des Lächelns“. Auch Musical -Triumphe feierte sie: In der Doppelrolle Lilli Vanessi/Kate in „Kiss me, Kate“ trat sie in nicht weniger als 123 Vorstellungen auf.
1973 nahm die Künstlerin mit der Partie der Witwe Begbick in Weills Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny einen spektakulären Fachwechsel in das Charakterfach vor. Als unverzichtbares Mitglied des Ensembles trat sie auch als Gräfin Eberbach in „Der Wildschütz“ oder in den mit trockenem Humor gezeichneten Figuren der Palmatica in „Der Bettelstudent“, Tante Paula in „Feuerwerk“, Anhilte in „Die Csárdásfürstin“, Gräfin Kokozow in „Der Graf von Luxemburg“ und Mrs. Higgins in „My Fair Lady“ auf. Nicht unerwähnt bleiben soll eine Vorstellungsserie der Operette „Der Opernball“, in der sie als Palmyra – überaus glaubhaft! – die Gattin des Théophile, Karl Dönch, mimte, mit dem sie seit 1981 verheiratet war. Sonja Mottl trat an der Volksoper in 1.396 Vorstellungen auf. Hinzu kamen 39 Auftritte auf Gastspielen der Volksoper in Japan (1979 und 1982), Moskau (1982) und den USA (1984) sowie auf den Arbeiterkammer-Gastspielen der Volksoper innerhalb Österreichs. 1974 wurde Sonja Mottl der Titel „Kammersängerin“ verliehen. Seit 1983 war sie Ehrenmitglied der Volksoper Wien. Auch nach ihrer Pensionierung 1983 blieb sie dem Haus als Gast verbunden.

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Am 6. Juni 2013 ist KS Sonja Mottl im 91. Lebensjahr in Wien verstorben. Die Volksoper und ihr Publikum trauern um eine hoch geschätzte und beliebte Künstlerin. Die Vorstellung von Kiss me, Kate am 12. Juni 2014 ist dem Andenken von KS Sonja Mottl gewidmet. IOCO / Volksoper / 13.06.2014

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Hamburg, Staatsoper, DER FREISCHÜTZ - C. M. von Weber, IOCO

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By Wolfgang Schmitt