TOBIAS KRATZER - kommender Intendant - Hamburgische Staatsoper

TOBIAS KRATZER - kommender Intendant - Hamburgische Staatsoper
Tobias Kratzer - kommender Intendant Staatsoper Hamburg © Priska Ketterer

von Viktor Jarosch

Tobias Kratzer tritt am 1. August 2025 die Nachfolge von Georges Delnon als Intendant der Hamburgischen Staatsoper an. Das hatte der Aufsichtsrat der Hamburgischen Staatsoper Ende 2022 einstimmig beschlossen. Der 42-jährige Regisseur ist derzeit einer der gefragtesten Namen in der Opernszene und kann bereits auf eine ganze Reihe an Nominierungen und Auszeichnungen verweisen. 2019 inszenierte er in Bayreuth einen viel gelobten Tannhäuser, siehe IOCO Rezension 2023 link HIER!; die Komische Oper Berlin eröffnet am 16. September die Spielzeit 2023/24 im Hangar des Flughafen Tempelhof mit  der auffälligen Tobias Kratzer Produktion von  Das Floß der Medusa, eine Oper von Hans Werner Henze. Erleben Sie Tobias Kratzer zu dieser Produktion persönlich in dem folgenden Youtube-Video, in dem er sich und seinen Regieansatz vorstellt.

Staatsoper Hamburg © Kurt Michael Westermann

Staatsoper Hamburg © Kurt Michael Westermann

Tobias Kratzer stellt vor - DAS FLOSS DER MEDUSA
youtube Trailer Komische Oper Berlin
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Die Hamburgische Staatsoper zählt mit ca. 1.690 Plätzen zu den großen Opernhäuser Deutschlands; zum Vergleich: Bayerische Staatsoper, München - 2.100 Plätzen, Staatsoper Unter den Linden, Berlin - ca 1.300 Plätze, Oper Frankfurt - ca 1.400 Plätze. Mit rund 600.000 Gästen und einer Auslastung von 95% gehört die Bayerische Staatsoper trotz seiner Größe zu den bestbesuchten Opernhäusern weltweit. Die Gesamt-Auslastung der Hamburgischen Staatsoper (Anzahl Besucher) liegt dagegen nur bei ca 80%; die Hamburgische Auslastung ist zudem maßgeblich von der hohen Auslastung des international renommierten Hamburg Ballett von John Neumeier geprägt; das Hamburg Ballett erzielt seit Jahren Auslastungen von 90% und mehr. Die Auslastung der Sparte Oper der Hamburgische Staatsoper liegt dagegen seit Jahren bei  bescheidenen 70-75%: Mittelmaß für deutsche Opernhäuser!

Hamburgische Stimmen zur Bestellung von Tobias Kratzer

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien:Mit Tobias Kratzer können wir einen der derzeit spannendsten Regisseure für die Intendanz der Hamburgischen Staatsoper gewinnen. Er hat die Findungskommission mit einem klaren und ambitionierten Zukunftsentwurf für die Oper überzeugt. Mit zahlreichen Inszenierungen hat er in den vergangenen Jahren bewiesen, dass er mit seiner ganzen Energie und seinem frischen Blick das Publikum für die Oper begeistern kann. Die Hamburgische Staatsoper wird mit Tobias Kratzer auch neues Publikum ansprechen und sich weiter in die Stadtgesellschaft öffnen. Gemeinsam mit dem bereits für das Hamburg Ballett gewonnenen neuen Ballettdirektor Demis Volpi und dem Geschäftsführer der Oper Ralf Klöter wird Tobias Kratzer die Hamburgische Staatsoper in eine neue Zeit führen und auf Grundlage der Tradition des Hauses starke zeitgenössische künstlerische Impulse setzen.“

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Tobias Kratzer - kommender Intendant Staatsoper Hamburg © Priska Ketterer

Tobias Kratzer - kommender Intendant Staatsoper Hamburg © Priska Ketterer[/caption]

Tobias Kratzer, designierter Intendant der Hamburgischen Staatsoper: „Die Hamburgische Staatsoper war in ihrer Vergangenheit vieles: die erste Bürgeroper Deutschlands, ein Ort avancierten Musiktheaters, die Geburtsstätte spektakulärer Uraufführungen. Ich freue mich, zusammen mit den MitarbeiterInnen des Hauses, ab der Spielzeit 2025/26 ein weiteres Kapitel im Geiste dieser an Abwechslungen reichen Geschichte aufzuschlagen!

Nach mehr als 15 Jahren als freischaffender Regisseur finde ich es an der Zeit, meine Erfahrungen im deutschen und internationalen Opernbetrieb in den Dienst eines Hauses zu stellen, um so nicht nur die Rezeption einzelner Werke, sondern die Gattung und Institution Oper als Ganzes einen Schritt weiter in die Zukunft zu bringen.

Als regieführender Intendant werde ich kontinuierlich an der Hamburgischen Staatsoper inszenieren und die musikalische wie szenische Spielkultur des Hauses in den kommenden Jahren mit prägen. Als ein das Opernhaus leitender Künstler, der die unterschiedlichsten Theater und ihr Arbeitsklima immer im konkreten Produktionsprozess kennengelernt hat, werde ich versuchen, die Perspektive der SängerInnen und KollegInnen am Haus bestimmend für Struktur und Offenheit der Hamburgischen Staatsoper zu machen.

Ich danke dem Kultursenator Dr. Carsten Brosda und der Stadt Hamburg für ihr Vertrauen; und Georges Delnon und Kent Nagano für einen freundschaftlichen Übergang.

Den Hamburger ZuschauerInnen verspreche ich spannende Abende an der Dammtorstraße: Ich wünsche mir, dass sie jede Vorstellung meiner Intendanz gut gelaunt, intellektuell stimuliert und mit dem Wunsch wiederzukommen verlassen. Und ich freue mich darauf, 2028 zusammen mit ihnen und der gesamten Stadt den 350. Geburtstag der Hamburgischen Staatsoper zu feiern - als einer Institution, in der jede/r willkommen und von der jede/r gemeint ist!“

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Tobias Kratzer, geboren 1980 in Landshut, hat Kunstgeschichte, Philosophie und Wissenschaftstheorie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Universität Bern studiert und mit einer Arbeit über „Das Vexierbild als Phänomen und Metapher“ abgeschlossen. Im Anschluss studierte er an der Theaterakademie August Everding Opern- und Schauspiel-Regie. Seit seinem Gewinn des internationalen Regiewettbewerbs Ring Award Graz ist er als freischaffender Opernregisseur tätig, zuletzt mit Gounods Faust an der Opera National de Paris, Beethovens Fidelio am Royal Opera House Covent Garden in London oder am Brüsseler La Monnaie mit Puccinis Il trittico.

Tobias Kratzer wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Sein Tannhäuser bei den Bayreuther Festspiele wurde als Inszenierung des Jahres ausgezeichnet. Bereits 2018 erhielt er als bester Regisseur in der Kategorie Musiktheater den Theaterpreis DER FAUST für seine Produktion von Richard Wagners Götterdämmerung. Daneben unterrichtete Tobias Kratzer an der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Universität Bern, der Kunstuniversität Graz, der Universität Regensburg, der Theaterakademie August Everding und für die Stiftung Oper in Berlin.

Der Aufsichtsrat der Hamburgischen Staatsoper folgte mit seiner Entscheidung für Tobias Kratzer der Empfehlung einer hochrangig besetzten Findungskommission. Dieser gehörten unter dem Vorsitz von Kultursenator Carsten Brosda als externe Expertinnen und Experten an: Dietmar Schwarz, Intendant der Deutschen Oper Berlin, Bernd Loebe, Intendant der Oper Frankfurt, Nora Schmid, Intendantin der Oper Graz und Ulrike Schmidt, Geschäftsführerin der Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper. Aus dem Aufsichtsrat der Hamburgischen Staatsoper beteiligten sich Prof. Dr. Regina Back, Stephanie Haase, Thomas Gottschalk sowie Hans Heinrich Bethge, Amtsleiter Kultur der Behörde für Kultur und Medien.

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