Salzburg, Salzburger Festspiele 2011 vom 27.7 – 30.8., Folge 1: Das Opernprogramm, IOCO Aktuell, 19.03.2011

Salzburg,  Salzburger Festspiele 2011 vom 27.7 – 30.8., Folge 1: Das Opernprogramm, IOCO Aktuell, 19.03.2011
Bericht

SALZBURGER FESTSPIELE 2011: 27.07 bis 30. 08

Das Programm der Festspiele 2011 umfaßt:

- 185 Aufführungen in 35 Tagen an -  14 Spielorten in -    3 Sparten Oper, Konzert und Schauspiel.

Folge 1: Das Opernprogramm

3 Neuproduktionen, 3 Neueinstudierungen, 2 konzertante Aufführungen

Neuproduktionen von Giuseppe Verdis Macbeth, Richard Strauss' Frau ohne Schatten, Leoš Janá?eks Die Sache Makropulos. Neueinstudierungen der drei Da-Ponte-Opern W.A. Mozarts. Konzertante Aufführungen von Peter I. Tschaikowskis Iolanta und Igor Strawinskys Le Rossignol.

1. RICHARD STRAUSS: DIE FRAU OHNE SCHATTEN

Mit der Frau ohne Schatten wird 2011 die vierte gemeinsame Oper der Festspielgründer Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal gezeigt. Das 1911 konzipierte, während desErsten Weltkriegs vollendete und 1919 in Wien ur-aufgeführte Werk, wird von den Wiener Philharmoniker unter der musikalischen Leitung von Christian Thielemann zu hören sein. Thielemann übernimmt damit sein erstes Operndirigat in Salzburg und tritt erstmals nach 2005 wieder bei den Salzburger Festspielen auf. Christof Loy legt nach Haydns Armida und Händels Theodora seine dritte Salzburger Regiearbeit vor. Anne Schwanewilms singt ihre erste Kaiserin. Sie war in Salzburg zuletzt 2005 als Carlotta in Schrekers Gezeichneten zu hören. Wolfgang Koch ist als Färber Barak zu sehen. Festspiel-Debüts geben Stephen Gould als Kaiser, Evelyn Herlitzius als Färberin und Michaela Schuster als Amme.

2. LEOŠ JANÁ?EK: DIE SACHE MAKROPULOS

Die Janá?ek-Tradition der Salzburger Festspiele fortsetzend, steht nach Aus einem Totenhaus, Jenufa und Katja Kabanowa 2011 erstmals Leoš Janá?eks vorletzte Oper Die Sache Makropulos auf dem Spielplan: Das nach einer Komödie von Karel ?apek entstandene, 1926 uraufgeführte Werk ist wohl Janá?eks exzentrischstes Bühnenwerk, dessen Inhalt der verlockenden Frage nach einem alterslosen, ewigen Leben nachspürt. Im Zentrum steht die Opernsängerin Emilia Marty, die dank eines Elixiers seit über 300 Jahren unter wechselnden Namen lebt. Durch einen Erbschaftsprozess erfolgt die Enthüllung ihrer eigentlichen Identität. Emilia muss entscheiden, ob sie ihre Existenz neuerlich verlängern will. Mit einer Oper von Leoš Janá?ek - Katja Kabanowa - haben der Regisseur Christoph Marthaler und die Bühnenbildnerin Anna Viebrock 1998 Festspielgeschichte geschrieben. Es ist dies die siebte gemeinsame Arbeit für die Salzburger Festspiele. Dirigent Esa-Pekka Salonen stand auch in Messiaens Saint François d'Assise (1992) und Ligetis Le Grand Macabre (1997) am Pult. Angela Denoke ist Emilia Marty, die als Katja Kabanowa in Marthalers Inszenierung überwältigenden Erfolg hatte (Festspieldokumente 2 CD Orfeo). Die anderen, vom Komponisten virtuos charakterisierten Rollen, singen u. a. Brandon Jovanovich, Peter Hoare, Johan Reuter, Jochen Schmeckenbecher und Ryland Davis.

3. GIUSEPPE VERDI: MACBETH

Die erste Zusammenarbeit zwischen Peter Stein und Riccardo Muti findet bei den Salzburger Festspielen 2011 statt: In der Felsenreitschule wird Peter Stein nach seinem letztjährigen Erfolg mit Sophokles' Ödipus auf Kolonos die Oper Macbeth (1847), eines der faszinierendsten Werke aus Verdis frühem Schaffen, inszenieren. Eindrucksvoll vergegenwärtigt die erste Shakespeare-Oper des Komponisten ein seit der Antike reflektiertes Thema: wie politische Macht gewonnen, gehalten und verloren wird, mit welchen Folgen für die Gesellschaft und zu welchem Preis für das herrschende Individuum. Unter der Leitung von Riccardo Muti singen der Bariton Željko Lu?i? die Titelrolle, Tatiana Serjan die Lady Macbeth, Giuseppe Filianoti den Macduff und Dmitry Belosselsky den General Banco.

4. - 6. W. A. MOZART: LE NOZZE DI FIGARO, COSÌ FAN FUTTE, DON GIOVANNI

Der Sommer 2011 gibt erstmals die Möglichkeit, Claus Guths Interpretation der drei Da-Ponte-Opern W.A.Mozarts innerhalb weniger Wochen im Haus für Mozart zu erleben. Die Neueinstudierungen werden mit drei verschiedenen Orchestern zu hören sein: Das Orchestra of the Age of Enlightenment spielt unter dem jungen Briten Robin Ticciati Le nozze di Figaro. Les Musiciens du Louvre sind unter ihrem Gründer Marc Minkowski mit Così fan tutte zu hören. Die Wiener Philharmoniker widmen sich unter der Leitung von Yannick Nézet-Séguin Don Giovanni. Die neuen Besetzungen der Mozartopern sind:

- Don Giovanni: Gerald Finley ist der neue Don Giovanni, sein Diener Leporello ist Erwin Schrott. Ihr Festspieldebüt gibt die Schwedin Malin Byström als Donna Anna. Dorothea Röschmann ist wieder Donna Elvira. Einer der Teilnehmer unseres Young-Singers-Projects, Joel Prieto, ist wie 2010 Don Ottavio. Der aus Prag stammende Bassbariton Adam Plachetka als Masetto erhält mit Christiane Karg eine neue Zerlina.

- Le nozze di Figaro- Cosí fan tutte : Christopher Maltman, der im letzten Jahr Don Giovanni sang, wird als Guglielmo in Così fan tutte zu hören sein. Die junge österreichisch-englische Sopranistin Anna Prohaska singt ihre erste Despina. Bo Skovhus wird wieder als Don Alfonso die Fäden ziehen, während die Schwedin Maria Bengtsson (Fiordiligi), der US-amerikanische Tenor Alek Shrader (Ferrando) und die Kanadierin Michèle Losier (Dorabella) ihre Salzburger Operndebüts geben.

7.- 8. KONZERTANTE OPERNAUFFÜHRUNGEN: IOLANTA UND LE ROSSIGNOL

Lyrische russische Opern luxuriös besetzt als Doppelvorstellung im Großen Festspielhaus: In Peter I. Tschaikowskis letzter Oper Iolanta (1891) singt Anna Netrebko die Titelrolle der blinden Prinzessin, Piotr Beczala ist Graf Vaudémont. Unter Ivor Bolton, der das Mozarteumorchester Salzburg dirigiert, singen in weiteren Hauptrollen der aus Toronto stammende Bassbariton John Relyea (König René) und der russische Bariton Alexey Markov (Robert). Kombiniert wird Tschaikowskys Iolanta mit Igor Strawinskys erster, farbenprächtig instrumentierter Oper Le Rossignol (1908/14) nach Hans Christian Andersens Märchen Die Nachtigall. Mit der an atemberaubenden Koloraturen reichen Titelpartie gibt die junge St. Petersburgerin Julia Novikova, Gewinnerin von Plácido Domingos Operalia-Wettbewerb, ihr Festspieldebüt. In weiteren Rollen singen: Julia Lezhneva, die das Salzburger Publikum2010 in einer Mozart-Matinee begeisterte und Antonio Poli, Gewinner des Hans Gabor Belvedere Gesangswettbewerbs und Teilnehmer des Young-Singers-Projects 2010.

Folge 2: Das Konzertprogramm der Festspiele 2011 folgt bei IOCO am 25.3.2011.

IOCO Team / VJ / 18.3.2011