Rudolstadt, Theater Rudolstadt, Die Dreigroschenoper - Bertold Brecht, 28.03.2020

Rudolstadt, Theater Rudolstadt, Die Dreigroschenoper - Bertold Brecht, 28.03.2020
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Theater Rudolstadt

Rudolstadt / Thüringisches Landestheater © Friederike Lüdde
Rudolstadt / Thüringisches Landestheater © Friederike Lüdde

Die Dreigroschenoper  - Bertold Brecht

Und der Haifisch, der hat Zähne

Premiere 28. März 2020, Theater im Stadthaus

Unsterbliche Songs, ja Welthits, und eine bewusst banale Story aus dem Milieu der Gangster und Kriminellen – so kennt man Die Dreigroschenoper. Am 28. März feiert der Publikumsmagnet von Bertolt Brecht und Kurt Weill in der Regie von Mario Holetzeck am Theater Rudolstadt  Premiere.

Theater Rudolstadt / Die Dreigeoschenoper © Anke Neugebauer
Theater Rudolstadt / Die Dreigeoschenoper © Anke Neugebauer

Brechts Stück, garniert mit Weills schmissig-schräger Musik, erzählt die Geschichte zweier sich im Londoner Stadtteil Soho gegenüberstehender Gangster: dem Verbrecher Macheath, genannt Mackie Messer, der gute Beziehungen zum Polizeichef „Tiger“ Brown unterhält, und dem Chef der Bettelmafia, Großunternehmer Jonathan Peachum. Dessen Geschäfte mit dem Elend der „Ärmsten der Armen“ laufen wie geschmiert. Als Peachum jedoch erfährt, dass seine Tochter Polly heimlich Mackie Messer geheiratet hat, trachtet er seinem Schwiegersohn nach dem Leben. Die Hinrichtung scheint beschlossene Sache, als Brown plötzlich als reitender Bote des Königs erscheint und nicht nur Mackies Begnadigung, sondern auch dessen Erhebung in den Adelsstand verkündet.

Bertold Brecht © IOCO_ RMaass
Bertold Brecht in Berlin © IOCO_ RMaass

Bertold Brechts Figuren  deren Profession es ist, andere anzulügen und aus Eigennutz dem Weg zu räumen, Figuren, die Spaß am Täuschen und Betrügen haben. Und das Publikum? Es schaut und hört ihnen gerne dabei zu.

Regisseur Mario Holetzeck verlegt die Handlung, in der mit Spaß gelogen, betrogen und aus der Welt geschafft wird, in eine Art Zirkus. In seiner Manege treten Figuren vors Publikum, deren dreiste Skrupellosigkeit abstößt und zugleich fasziniert. Stets changierend zwischen Künstlerklamauk und Sozialkritik, öffnet sich so die doppelbödige Welt der „Dreigroschenoper“. Holetzeck arbeitet, wie schon bei seiner eindrucksvollen Inszenierung von Kafkas Prozess, wieder im Team mit Gundula Martin (Bühne und Kostüm), Gundula Peuthert (Choreografie) und Anke Tornow (Video). Auf der Bühne sind in den Hauptrollen zu erleben Markus Seidensticker, Serena Gruß (als Gast), Laura Bettinger und Marcus Ostberg sowie mit Benjamin Petschke, Johannes Arpe, Annika Rioux, Marie Luise Stahl, Manuela Stüßer, Rayk Gaida, Jakob Köhn, Philipp Haase und Jochen Ganser noch weitere Schauspielerinnen und Schauspieler des Rudolstädter Ensembles.

Theater Rudolstadt / Die Dreigeoschenoper © Anke Neugebauer
Theater Rudolstadt / Die Dreigeoschenoper © Anke Neugebauer

Bevor die „Dreigroschenoper“ 1928 im Theater am Schiffbauerdamm in Berlin uraufgeführt werden konnte, rankten sich Skandale um die Produktion. Künstlerattitüden, Krankheitsfälle und Pannen brachten den Termin mehrfach ins Wanken. Noch am Premierentag wurde das Stück von Brecht und Weill um eine dreiviertel Stunde gekürzt. Selbst das Publikum reagierte zunächst verhalten, verfiel aber schließlich beim Kanonensong in regelrechte Euphorie und verhalf der „Dreigroschenoper“ zum großen Durchbruch.

Die Premiere ist bereits ausverkauft. Karten sind für die Aufführungen im Theater im Stadthaus am 11. und 23. April, um 19.30 Uhr sowie am 17. und 26. Mai, jeweils um 15 Uhr an den üblichen Vorverkaufsstellen sowie telefonisch unter 03672/422766 erhältlich.


Die Dreigroschenoper

Stück mit Musik in einem Vorspiel und acht Bildern von Bertolt Brecht nach John Gays »The Beggar’s Opera«

Übersetzt aus dem Englischen von Elisabeth Hauptmann Musik von Kurt Weill

Regie: Mario Holetzeck Musikalische Leitung: Thomas Voigt Bühne und Kostüme: Gundula Martin Choreografie: Gundula Peuthert Video: Anke Tornow Dramaturgie: Karolin Berg, Michael Kliefert Es spielen: Musikerinnen und Musiker der Thüringer Symphoniker und Gäste

Ein Moritatensänger, enthält die Rollen Filch (einer von Peachums Bettlern), Ede (einer von Maecheats Leuten,) Pastor Kimball, Smith, Erster Konstabler, Reitender Bote: Benjamin Petschke
Jonathan Jeremiah Peachum, Chef einer Bettlerplatte: Markus Seidensticker
Frau Peachum: Serena Gruß
Polly Peachum, ihre Tochter: Laura Bettinger
Macheath, Chef einer Platte von Straßenbanditen: Marcus Ostberg
Tiger-Brown, Polizeichef von London: Johannes Arpe
Lucy, Tochter von Brown: Annika Rioux
Münzmatthias / Bettler von Peachum / Hilfs-Konstabler: Marie Luise Stahl, Manuela Stüßer
Trauerweidenwalter / Bettler von Peachum / Betty (Hure): Rayk Gaida
Hakenfingerjakob / Bettler von Peachum / Vixen (Alte Hure): Jakob Köhn
Sägerobert / Bettler von Peachum / Dolly (Hure): Philipp Haase
Spelunkenjenny (Hure): Jochen Ganser

---| Pressemeldung Theater Rudolstadt |---

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