Prag, Staatsoper, KLEIDER MACHEN LEUTE - Zemlinsky, IOCO

KLEIDER MACHEN LEUTE in Prag: Alexander von Zemlinsky (1871-1942) hat bisher noch keine erschöpfende Biographie, nur kurze Monographien und etliche Detailstudien, so dass viele Fragen zu seinem Leben offen bleiben. Vor nicht allzu langer Zeit gaben die Diktionäre das Jahr 1872 .......

Prag, Staatsoper, KLEIDER MACHEN LEUTE - Zemlinsky, IOCO
Staatsoper / Statni Opera Prag © Wikimedia Commons

Im Rahmen des "ZYKLUS MUSICA NON GRATA" - KLEIDER MACHEN LEUTE (1910/1922) von Alexander von Zemlinsky, Komische Oper in 1 Prolog und 2 Akten, Libretto von Leo Feld nach dem Roman von Gottfried Keller Die Leute von Seldwyla.

 von Peter Michael Peters

WIE EIN VERZERRENDER SPIEGEL…

Zu spät geboren…

Als verschleierte, rätselhafte Figur war er schon immer sehr schattig und äußerst mysteriös und sein Platz in der Musikgeschichte wird nur allmählig definiert. Vor mehr als hundert Jahren gestorben, tauchte er erst etwa in den letzten fünfzig Jahren langsam aus der Vergessenheit auf.

Alexander von Zemlinsky (1871-1942) hat bisher noch keine erschöpfende Biographie, nur kurze Monographien und etliche Detailstudien, so dass viele Fragen zu seinem Leben offen bleiben. Vor nicht allzu langer Zeit gaben die Diktionäre das Jahr 1872 statt 1871 als (genauer gesagt am 14. Oktober) sein Geburtsjahr an. Dieser Fehler lag aber offenbar am Komponisten selbst, denn er selbst gab 1872 als sein Geburtsjahr an.

KLEIDER MACHEN LEUTE von A Zemlinsky youtube Václav Sibera

Auch seine Ursprünge sind noch sehr unklar! Das von den Nazis herausgegebene grauenerregende  Lexikon Jüdischer Musik versah ihn mit dem Akronym „H“ (Halbjude). Bei seiner Geburt wurde er in das Register der Israelitischen Kultusgemeinde Wien eingetragen. Doch laut seiner Witwe Louise von Zemlinsky (1900-1992) hatte  sein Vater, Adolf von Zemlinsky (1845-1900), zwei katholische Eltern: Sein Vater war slowakischer Herkunft (daher der Name) und seine Mutter Wienerin. Die Echtheit des „von“-Partikels ist auch nicht genauestens bewiesen. Was die Mutter unseres Komponisten betrifft, geborene Samo, sie war Bosnierin aus Sarajevo, von einem jüdischen Vater und einer muslimischen Mutter, was ihn nach der „Nazi-Buchhaltung“ zu einem Vierteljuden machen würde. Am Ende seines Lebens hätte er erwogen, ohne aber seine Absicht „zum Judentum zurückzukehren“ auszuführen, wie es etwa Arnold Schönberg (1874-1951) getan hatte: Was das Mysterium noch weiter vertieft hat! Auch über den Beruf seines Vaters kursieren die widersprüchlichsten Informationen: Angestellter bei einer Versicherung, Journalist und Schriftsteller oder Zollbeamter? Der Komponist selbst sagte, dass sein Vater als Eisenbahn-angestellter (und er hatte auch einen Cousin, der Provinzial-Bahnhofsvorsteher war!) gearbeitet hatte. Auf jeden Fall Schriftsteller genug, um das Libretto von Sarema (1897), der ersten Oper seines Sohnes geschrieben oder zumindest daran mitgearbeitet zu haben… Wir werden auf diesem Minenfeld nicht weiter gehen, wenn nicht die Größe der Aufgaben zu zeigen, die in der Zukunft  neuen Biographen bevorsteht und auch natürlich die Dringlichkeit dieser Aufgabe.

Undankbar und unbequem…

Seine Position als Mann und Künstler war eine der undankbarsten und unbequemsten, die es gibt: Gewissermaßen „gefangen“ zwischen zwei Giganten. Gustav Mahler (1860-1911), seinem um elf Jahre älteren Freund, den er unendlich bewunderte und Schönberg, seinem um drei Jahre jüngeren Musiker-Kollegen und sein einziger Schüler. Bevor dieser sein Schwager wurde und ihn dann gegen seinen eigenen Willen in den Augen der Nachwelt überschattete! Das Schicksal von Zemlinsky war das eines „Spätgeborenen“, jeweils um eine Stufe verschoben in Bezug auf die Geschichte der Musik. Während Schönberg seine schillernde kreative Entwicklung unter den komplementären und widersprüchlichen Einflüssen von Richard Wagner (1813-1883) und Johannes Brahms 1833-1897) begann, profitierte Zemlinsky immer noch direkt von den Ratschlägen und der Ermutigung der letzteren und seinen ersten Werken, insbesondere das Trio für Klarinette, Cello und Klavier Op. 3 (1896) und die Sinfonie in d-moll, Nr. 1 (1893) und die Sinfonie in B-dur, Nr. 2 (1897) aus der Jugendzeit, verspüren noch sehr (zu?) deutlich diesen Einfluss.

Zemlinsky war nicht nur das exquisite Produkt einer „Spätlese“, (und wir wissen, dass sie oft die berauschendsten Weine hervorbringt!), er war auch ein „ewiger Zweiter“. Sehr früh im Besitz eines unvergleichlichen Berufes, ein ebenso hervorragender Komponist wie Dirigent und Pianist, war er auch ein außergewöhnlicher Lehrer. Schönberg studierte sechs Monate intensiven Kontrapunkt mit ihm und es war der einzige Unterricht, den er je erhielt. Dann wurde er wiederum der brillante Lehrer, den wir kennen und stellte damit Zemlinsky in den Schatten. Zemlinsky hatte nie einen Alban Berg (1885-1935) oder Anton Webern (1883-1945) als Schüler, sondern „nur“ Alma Mahler (1879-1964) oder das Wunderkind Erich Wolfgang Korngold (1897-1957), neben vielen anderen…

Kleider machen Leute - hier Szenenphoto mit Joseph Dennis (Wenzel Strapinski) und Solisten der Staatsoper Prag @ Serghei Gherciu

Zemlinskys Opern im Neuen Deutschen Theater Prag…

Obwohl er ein glühender Verfechter anderer Komponisten war, schien Zemlinsky nicht in der Lage zu sein, sich selbst zu fördern. „Mir fehlt sicherlich das, was man – heute mehr denn je – haben muss, um ganz nach vorne zu kommen. In diesem Gedränge genügt es nicht, Ellbogen zu haben, man muss auch wissen wie man sie benutzt…“ schrieb er 1925 an Alma. Doch Zemlinsky wollte wahrscheinlich nicht einmal andere brutal mit den Ellbogen aus dem Weg stoßen: Als ruhiger, sanfter, schüchterner, bescheidener und unaufdringlicher Mensch zögerte er, seine eigenen Opern in dem von ihm geleiteten Theater aufführen zu lassen. Das Fehlen des nötigen Maßes an „Rücksichtslosigkeit“ seinerseits wurde sogar von dem deutschen Philosophen und Kritiker Theodor W. Adorno (1903-1969) in seiner Publikation Quasi una fantasia, Essays der Modernen Musique (1963) erwähnt: „Unter bestimmten Umständen kann ein Mann durch nichts weiter als durch mangelnde Rücksichtslosigkeit um seinen Nachtisch betrogen werden. Es ist möglich für das eigene Genie zu kultiviert zu sein und letztendlich erfordern die größten Talente einen Fundus an Barbarei, wie tief vergraben sie auch sein mag. Dies wurde Zemlinsky verweigert!“

Folglich wurden die Opern, die Zemlinsky in Prag schrieb, anderswo uraufgeführt: Eine florentinische Tragödie in Stuttgart am 13. Januar 1917 und Der Zwerg in Köln am 22. Mai 1922. Erst dann wurden sie im NDT in einer tschechischen Erstaufführung aufgeführt: Erstere am 4. März 1917 unter der Leitung von Zemlinsky und letztere am 28. Mai 1926 unter der Leitung von Hans Wilhelm Steinberg (1899-1978). Zemlinsky präsentierte erstmals seine Oper Es war einmal, deren Weltpremiere am 22. Januar 1900 an der Wiener Hofoper unter der Leitung von Mahler stattfand, am 18. Oktober 1912 im NDT. Fügen wir noch hinzu, dass die Oper Der Kreidekreis, geschrieben 1930/31, wurde am NDT von Zemlinskys Nachfolger Georg Szell (1897-1970) aufgeführt. Dennoch machte Zemlinsky zwei Ausnahmen, indem er im NDT Uraufführungen gab: Am 20. April 1922 die überarbeitete Fassung seiner Oper Kleider machen Leute und am 4. Juni 1924 im Rahmen des Festival of the International Society for Contemporary Music mit der Lyrische Symphonie, Op. 18 (1922) vielleicht sein bedeutendstes Werk mit dem Text aus einem Lied des bengalischen Universal-Gelehrten Rabindranath Tagore (1861-1941), der erste Nicht-Europäische Nobel-Preisträger für Literatur. Zemlinsky dirigierte auf dem demselben Festival und im selben Theater die Welt-Premiere von Schönbergs Monodrama Erwartung.

Im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts übernahm die Staatsoper Prag das Erbe des ehemaligen NDT. Im März 1992 inszenierte  die Kompanie – damals Smetana-Opern-TheaterZemlinskys Einakter Eine florentinische Tragödie und Der Zwerg unter dem Titel Der Geburtstag der Infantin, dirigiert von Hilary Griffiths (*1950) und inszeniert von Karel Drgac (*1954), dem ersten Direktor. Im März 2000 präsentierte es die Oper Es war einmal unter der Leitung von Antony Beaumont (*1949), einem großen Zemlinsky-Kenner und in der Regie von Jiri Nekvasil (*1962). Die Produktion wurde vom Tschechischen Fernsehen aufgezeichnet und ausgestrahlt.

Kleider machen Leute hier Szenenphoto mit Solisten und Chor der Staatsoper Prag @ Serghei Gherciu

Von Gottfried Keller bis Leo Feld…

Vor der Erstellung einer Opern-Partitur benötigt ein Komponist ein Libretto, das in vielen Fällen von einem literarischen Werk inspiriert ist. Zemlinsky war sorgfältig bei der Auswahl geeigneter Themen und las unzählige Geschichten. Nachdem er zahlreiche Projekte aufgegeben hatte, schrieb er acht Opern, darunter die unvollendete Oper Der König Kandaules (1996). Das Libretto der musikalischen Komödie Kleider machen Leute (1874), basiert auf der gleichnamigen Novelle des Deutschschweizer Prosa-Schriftsteller und Dichter Gottfried Keller (1819-1890), ein führender Vertreter des deutschen poetischen Realismus des 19. Jahrhunderts. Der von dem deutschen Autor und Kritiker Otto Ludwig (1813-1865) geprägte Begriff bringt auf den Punkt, dass seine Befürworter die Realität abbildeten und sie gleichzeitig poetischer machten, mit dem Ziel, die positiven Seiten des Alltags in den Vordergrund zu rücken. Der in Zürich geborene Keller wurde wegen Fehlverhaltens von der Schule verwiesen, weshalb er jahrelang das Gefühl hatte: Es fehle ihm an einer angemessenen Ausbildung! Sein Selbstgefühl in dieser Hinsicht sollte er endgültig wiederherstellen, als er 1869 im Alter von 50 Jahren, die Ehrendoktorwürde der Universität von Zürich erhielt. Keller studierte zunächst Malerei, erst später begann er mit dem Schreiben. Er studierte und arbeitete in Deutschland. Während seiner Zeit an der Universität von Heidelberg lernte er den Philosophen Ludwig Feuerbach (1804-1872) kennen, einem Vertreter des Materialismus, dessen Lehren einen tiefgreifenden Einfluss auf seine Weltanschauung hatten. Während er in Berlin war, veröffentlichte Keller sein bahnbrechendes Werk Der grüne Heinrich (1855), einen autobiografischen Bildungs-Roman, der sich auf die psychologische und moralische Entwicklung des Protagonisten konzentriert. Ein Werk in der Linie von Johann Wolfgang von Goethes (1749-1832) Wilhelm Meisters Lehrjahre (1795)! In dem er einen kritischen Blick auf die zeitgenössische Form der Schweizer Demokratie und die Engstirnigkeit seiner Landsleute wirft. Später schrieb Keller kürzere Texte, der bekannteste ist der zweibändige Zyklus von zehn thematisch zusammenhängenden Novellen Die Leute von Seldwyla (1856 und 1873/1874), der in der fiktiven prototypischen Schweizer Stadt Seldwyla spielt: „sonnenverwöhnt und windstill“. Dem rosigen Image der Stadt stehen ironischerweise die zweifelhaften Moral-Vorstellungen einiger Bewohner gegenüber! Die Helden der Geschichten sind überwiegend einfache, fleißige Menschen, die Keller mit Zuneigung, Humor und sanfter Ironie porträtiert. Im krassen Gegensatz dazu steht das örtliche Kleinbürgertum, dessen Sünden, Missetaten, Mammon-Verehrung und Neid aufgedeckt werden. Als ausgezeichneter Erzähler ist Keller in der Lage, Situationen zu skizzieren und die menschliche Natur in wenigen Skizzen wiederzugeben.

Nach Romeo und Julia auf dem Dorfe (1856) ist Kleider machen Leute die bekannteste Novelle der ersten Sammlung. Sein Protagonist Wenzel Strapinski, ein Schneider-Geselle geht auf einer Straße in Richtung einer kleinen Schweizer Stadt, mehrere Stunden von Seldwyla entfernt. Er hat beschlossen, Seldwyla zu verlassen und sein Glück woanders zu versuchen, nachdem sein Arbeitgeber in finanzielle Schwierigkeiten geraten ist. Wenzel hat leere Taschen, doch als Schneider trägt er elegante Kleidung – einen Pelzmantel und eine Mütze, die er nachts heimlich selbst genäht haben muss. Die Tatsache, dass Wenzel zu Beginn der Nouvelle nichts ausser einem eleganten Mantel besitzt: Ist doppelt symbolisch! Einerseits dient es dem unbewussten Wunsch, seinen gesellschaftlichen Status zu erhöhen zum Ausdruck bringt, andererseits widerspricht es der Realität des Helden: Das elegante Erscheinungsbild verbirgt seine wahre Identität! Wenzel wird vom Kutscher einer prächtigen Kutsche abgeholt, die gerade nach Goldach unterwegs ist – eine sehr wohlhabende Stadt, wie der Name schon sagt. Nach seiner Ankunft in Goldach verwandeln die schicke Kleidung und das spektakuläre Fahrzeug sowie die flüchtige Bemerkung des boshaften Kutschers den mittellosen Schneider-Gesellen in einen verbannten polnischen Grafen. Was für eine willkommene und spannende Veranstaltung inmitten der alltäglichen eintönigen Idylle einer wohlhabenden Provinzstadt! Obwohl sie kluge Geschäftsleute sind, erliegen die Goldacher bereitwillig der geheimnisvollen Aura des blassen romantischen Fremden, der seinerseits mit der Zeit die Großzügigkeit und Schmeicheleien der örtlichen Honoratioren genießt. Wenzel gibt seine ursprüngliche Absicht, sich aus der unfreiwillig akzeptierten Täuschung zu befreien endgültig auf, als ihm ein Hindernis in Form von Nettchen, der hübschen Tochter des Stadt-Verwalters gegenübersteht, die nach dem Tod ihrer Mutter ein großes Vermögen geerbt hat. Nachdem er sich in Nettchen verliebt hat, sieht Wenzel keine andere Möglichkeit nachzugeben und sich weiterhin als ein polnischer Aristokrat auszugeben. Trotz der Angst vor der Aufdeckung seiner Täuschung, die ihn in schlaflosen Nächten quält, spielt er tagelang, vielleicht sogar wochenlang mit! Wenzel wird schließlich als Betrüger entlarvt, als er am Tag seiner Verlobung mit Nettchen sein endgültiges Glück erlangt. Seine Mitbürger aus Seldwyla erscheinen und führen eine pantomimische Maskerade zum Thema Kleider machen Leute auf. Gedemütigt und verzweifelt flieht Wenzel in die kühle Winternacht. Nettchen macht sich auf die Suche nach ihm und findet Wenzel fast erfroren im Schnee vor. Sie gibt ihm eine weitere Chance! Nettchen und Wenzel reisen ordnungsgemäß nach Seldwyla und heiraten! Eine Gruppe von Bürgern aus Goldach, begleitet von einer großen Polizei-Einheit kommt vorbei, um Nettchen zur Rückkehr nach Hause zu zwingen, was wie Keller es ausdrückt: Fast einen Trojanischen Krieg auslöst! Denn die Leute aus Seldwyla verteidigen das junge Paar, aber natürlich mit dem Hinter-Gedanken: Das reiche Mädchen muss unbedingt in ihrer Stadt bleiben! Wenzel investiert das Geld seiner Frau und eröffnet eine eigene Schneiderei und Tuchmacherei, die sich als sehr profitabel erweisen. Und darin liegt die Lektion, die man aus Kellers Geschichte erlernen kann: Es ist schwierig auf die falsche Realität zu verzichten, wenn Betrug Vorteile bringt… Wenzel Strapinski stellt sich dieser Herausforderung und macht, da er ein Meister seines Fachs ist, bald ein großes Vermögen und wird zu einem angesehenen Mitglied der bürgerlichen Gesellschaft. Und die Leute von Seldwyla bezahlen für elegante hochwertige Kleidung gerne einen Mann, den sie zuvor als Betrüger entlarvt und verachtet haben.

Kleider machen Leute hier Szenenphoto mit Jana Sibera (Nettchen), Solisten und Chor der Staatsoper Prag @ Serghei Gherciu

 Kellers ironisches Ende, die Verwandlung eines mittellosen Schneider-Gesellen in einen ehrwürdigen „pummeligen und beleibten“ Kaufmann, fehlt in Zemlinskys Oper. Und es gibt noch weitere Unterschiede zwischen der Oper und Kellers Kurzgeschichte. Das Libretto stammt aus der Feder des österreichischen Librettisten, Regisseurs und Schriftstellers Leo Feld (1869-1924), der sich auch als Übersetzer insbesondere der Charles Dickens‘ (1812-1870) Bücher bei deren Erstveröffentlichung im deutschsprachigen Raum einen Namen gemacht hat. Als Autor machte er sich zunächst in Wien einen Namen, wo er an der Universität Wien studierte und in Philosophie promovierte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebte Feld einige Monate in Berlin, wo er sich aktiv am literarischen Kabarett Überbrettl beteiligte, das von Ernst von Wolzogen (1855-1934) gegründet wurde und französischen Veranstaltungsorten wie Le Chat Noir in Paris nachempfunden war. Unter Beibehaltung der gleichen Unterhaltungsform und des gleichen Improvisations-Charakters entwickelte das deutsche Kabarett einen spezifischen Galgenhumor und integrierte politische und soziale Satire. Als Librettist arbeitete Feld mit Eugene d’Albert (1864-1932) für Scirocco (1921), Korngold für Der Ring des Polykrates (1916) und Zemlinsky für Die Traumgörge (1907/1980) und Kleider machen Leute zusammen. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass sein Bruder Victor Hirschfeld (1858-1940) ebenfalls Librettist war – unter dem Pseudonym Victor Léon. Er schrieb Texte für Karel Weis‘ (1862-1944) Oper Der polnische Jude (1901), Franz Lehars (1870-1948) Operetten Wiener Blut (1899) und Die lustige Witwe (1909) und viele andere Werke.

In seinem Libretto verdichtete Feld die farbenfrohe Erzählung von Keller, malerische Bilder einer Kleinstadt, nuancierte psychologische Motive und Verstrickungen, Gedanken intimster Natur zu einem wahrhaft dynamischen Theatertext. Er entfernte fast alles, was den Weg zum Höhepunkt der Geschichte verlangsamte oder nicht direkt mit der Handlung zusammenhing wie z.B. Strapinskis Wette in einer Lotterie, sowie alles was den Prozess: Der zum Happy End führte, verlangsamte! Diese Änderungen sind in der überarbeiteten „Prag“- Fassung noch ausgeprägter: Feld hatte teilweise Texte aus der ersten Fassung weggelassen und in der zweiten Fassung teilweise beibehalten. Das erste wirklich aufrichtige private Gespräch zwischen Strapinski und Nettchen im nahegelegenen Herrenhaus und auch Strapinskis offenes Geständnis einschließlich eines Berichts über seine unglückliche Kindheit und sein Aufwachsen in großer Armut. Durch das Streichen dieser Passagen hat Feld in der großartigen Operngeschichte jedoch die Beschreibung der anschließenden deutlichen Verhaltungsänderungen von Nettchen, einem reichen Bürgermädchen entzogen. In Kellers Erzählung wird die Initiative nicht vom unterwürfigen Strapinski ergriffen, der nach seiner Täuschung entlarvt wird und in völlige Verzweiflung gerät: Doch Nettchen ist entschlossen für ihr Glück zu kämpfen und sich im Namen der Liebe allem und jedem zu widersetzen. Noch wichtiger ist, dass Strapinski in der Oper mit einem mutigen Rivalen zu kämpfen hat. Kellers Buchhalter Böhni ist sympathisch misstrauisch und durchschaut den falschen Grafen sofort an den nadelstichigen Fingern, hält aber den Mund und behält seinen Verdacht für sich. Das Liebes-Dreieck BöhniStrapinski Nettchen, das in der Oper als entscheidendes Motiv für die Aufdeckung des betrügerischen Grafen dient, wird in Kellers Geschichte nur leicht angedeutet, wobei Böhnis Interesse an Nettchen nur am Rande erwähnt wird, genau wie seine stille Initiative in der entlarvenden  Maskerade der Leute von Seldwyla. In Felds Libretto ist der bevollmächtigte Beamte kein Buchhalter, wie in Kellers Erzählung. Böhni macht Nettchen wiederholt – und vergeblich – einen Heiratsantrag und spielt eine Schlüsselrolle in der Handlung. Es besteht kein Zweifel, dass Böhni sowohl List als auch Bosheit an den Tag legt, wenn es darum geht: „Kleider machen erst Leute“ zu organisieren! Sein Ziel ist klar: Es geht ihm nicht darum, die wahre Identität seines Rivalen zu zeigen, sondern ihn nur öffentlich zu demütigen!

Durch die Änderung im Libretto hat Feld nicht nur Kellers Geschichte dynamischer gemacht, sondern es ist ihm auch sehr gelungen, ein abgerundeteres Bild der Mikro-Welt der selbstzufriedenen heuchlerischen Bewohner von Goldach zu präsentieren, die Zemlinsky witzig darstellte mit musikalischen rhythmischen Motiven, überraschenden harmonischen Phrasen und die Mischung einer Fülle von Orchester-Klangfarben. Beim lauschen des kleinbürgerlichen Geplappers im Gasthaus Zur Waage kommt es einem vor, als sei man tatsächlich dabei und beim „Zigarren-Quintett“ riecht man sogar den Duft von Kaffee oder Tabakrauch, die schwebenden Kreise davon werden luftig durch Flöten, Streich-Instrumenten und Harfen geprägt. Ein walzerartiger und ländlerartiger Rhythmus vermittelt den Charme der Gelassenheit der alten Welt und scheinbarer Harmonie: Alle Männer, die zusammen rauchen sind gleich! Die geschickte Instrumentation von Zemlinsky gibt die Atmosphäre hervorragend wieder. Im Prolog können wir den Galopp der Pferde hören, die die Kutsche ziehen und das Knallen einer Peitsche. Das inbrünstige Liebesduett von Strapinski und Nettchen im ersten Teil des 2. Akts: „Ich will im Herzen dich tragen“ erinnert an Melodien Deutscher Volkslieder, während die anschließende Verlobung von allen mit einem so spritzigen Walzer gefeiert wird, dass das Publikum Lust hätte: Aufzuspringen und mit zu tanzen! Das bekanntere der beiden brillanten symphonischen Zwischenspiele ist das im Prolog, das bei Konzerten oft separat aufgeführt wird und bei dem Strapinski die schicksalhafte Kutschfahrt unternimmt. Was das Zwischenspiel im 2. Akt mit dem Titel: „Der arglistige Böhni betrifft, so hat Zemlinsky es zusätzlich für die „Prag“- Fassung komponiert. Was für ein großer Kontrast zum vorangegangenen Verlobungs-Walzer! Passende Dissonanzen repräsentieren Böhnis Grimassen und seinen Drang, sich zu rächen, wobei der Zuschauer befürchtet, dass der falsche Graf bald entlarvt wird. Die Exposition erfolgt in Form einer sarkastischen Pantomime: Auf die Strapinski in der „Prag“-Fassung unerwartet reagiert! Nachdem seine Identität auf so grausame Weise enthüllt wurde, wehrt sich der bisher freundliche, höfliche junge Mann, der passiv akzeptiert, was das Schicksal ihm in Goldach zuteil gemacht hat, vehement. „Ihr seid es, die sich lächerlich gemacht haben!“ ruft er leidenschaftlich aus und geißelt diejenigen, die ihn bis dahin eifrig umschmeichelt haben. Die Komödie hört auf Komödie zu sein! Doch obwohl Strapinski kein Graf ist, erklärt Nettchen ihren Entschluss, unter allen Umständen bei ihm zu bleiben und die Stimmung ändert sich erneut – die Melodie ihres wehmütigen Liebesduetts aus dem ersten Teil vom 2.Akt erklingt erneut und die Oper endet mit einem romantischen Idyll.

Kleider machen Leute hier Szenenphoto mit Joseph Dennis (Wenzel Strapinski) und Jana Sibera (Nettchen) @ Serghei Gherciu

 Das musikalische Haupt-Thema ist das „Schneiderlein-Lied“, das Strapinski im Prolog singt „Schneiderlein, was machst denn du… Ich näh‘ immer zu… Und Kleider machen erst Leute!“ Es ist ein Schlüssel-Motiv, das sich als Symbol für die Identität von Strapinski durch die Oper zieht und in verschiedenen Varianten, Permutationen und auch dauerhaften Auftritten – flüchtig, dezent, nur ein paar Töne oder umgekehrt voll und kühn in immer neuer Harmonisierung und Instrumentierung. Einige typische Beispiele: Einige Takte vor Strapinskis Lied selbst wird das „Schneider-Motiv“ durch das Englischhorn und der Klarinette angedeutet. Das Motiv taucht im ersten Zwischenspiel während der Kutschfahrt von Strapinski auf, der noch nicht weiß, was vor ihm liegt. Beim Aussteigen aus der Kutsche vor dem Gasthaus (Oboe, Englischhorn), kurz bevor er sich: „Ich heiße Strapinski!“ bei den Bürgern von Goldach vorstellt (erste Violine), wenn Strapinski zum ersten mal mit Nettchen spricht (Streicher und Oboe) und im Nachspiel im 1. Akt. Im ersten Teil vom 2. Akt verbindet sich die wahre Identität des Schneiders mit dem Gedanken an Nettchen in dem Moment, in dem Strapinski von Goldach fliehen will: Der angebliche Graf gesteht, dass er nur ein gewöhnlicher Schneider ist (Oboe). Mehrmals erklingt das „Schneider-Motiv“ in gespielter Form im zweiten Zwischenspiel: „Der arglistige Böhni, dann wird es sanft in der Oboe gespielt, als das Paar zur Verlobungsfeier kommt und es erklingt warnend, sogar bedrohlich in der entscheidenden Expositions-Szene: In Posaunen vor Beginn der Rede des Prologs! Während der Pantomime, in der der falsche Graf aufgedeckt wird und das Motiv in fortissimo (Trompete, Flöte, Oboe und Klarinette) und leise (Oboe und Englischhorn) gespielt, bevor das „Schneiderlein-Lied“ vollständig im Chor von den Einwohnern von Seldwyla und Goldach gesungen wird: „Schneiderlein, was machst denn du…“

Kleider machen Leute hier Szenenphoto @ Serghei Gherciu

KLEIDER MACHEN LEUTE - Aufführung am 7. April 2024 im Rahmen des ZYKLUS MUSICA NON GRATA - Staatsoper Prag

Eine würdige Wiederbelebung…

Kein geringerer als Schönberg sagte einst über den Komponisten und Dirigenten Zemlinsky: „Ich kenne nach Wagner keinen Komponisten, der die Anforderungen des Theaters mit besserer musikalischer Substanz erfüllen könnte“. Eine Wiederaufnahme von Zemlinskys Musik-Komödie Kleider machen Leute aus dem Jahr 1922 an der Staatsoper in Prag ist ein überzeugender Beweis dafür, dass Schönberg nicht übertrieben hat… und dass Zemlinskys Brillanz ein zweischneidiges Schwert sein kann!

Basierend auf einer Novelle des Schweizer Autors Keller und vom österreichischen Librettisten Feld auf die Bühne gebracht, erzählt Kleider machen Leute die Geschichte von Wenzel Strapinski, einem bescheidenen Schneider-Gesellen, der für einen polnischen Adligen gehalten wird. Bevor er die Verwirrung aufklären kann, schmeichelt ihm die gesamte Stadt Goldach, feiert ihn und feiert auch seine Verlobung mit Nettchen, der Tochter des Stadtverwalters. Eine rasante Mischung aus Humor, Spannung und sehr viel bitter-süße Satire treibt Strapinski zu einer lautstarken Enthüllung seiner wahren Identität und einer schlagfertigen Genesung: Die in einem unwahrscheinlichen Happe End endet!

Kleider machen Leute hier Szenenphoto mit Joseph Dennis (Wenzel), Staatsopernchor @ Serghei Gherciu

Aus den Eröffnungs-Notizen geht klar hervor, dass das Herzstück von Kleider machen Leute die Partitur ist. In vielen Post-Wagner-Opern bestimmt die Musik die Erzählung! In diesem Fall ist es die Erzählung, eine Fahrt zum Anschnallen mit einfallsreicher Orchestrierung, geschicktem Einsatz und Schattierungen von Motiven, eindrucksvollen Zwischenspielen und mitreißenden Tänzen. Es entzieht sich auch einer einfachen Kategorisierung und wechselt munter von einem düsteren Drama in einer Minute zu einem Cartoon-Soundtrack in der nächsten. Der Gesamt-Effekt ist so kühn und frisch, dass es klingt: Als wäre die Musik letzte Woche geschrieben worden!

Was auch eine ebenso gewagte Inszenierung erfordert! Die niederländische Regisseurin Jetske Mijnssen betritt mit rasanten Ideen die Bühne von Kleider machen Leute. Sie umgeht delikat mit viel Raffinesse den kunterbunten Klamauk und die stumpfsinnige Billigkeit einer vergrößerten Hans-Wurst-Komödie. Sie zeigt uns ein minimalistisches Bühnenbild, ausgezeichnet erdacht und entworfen von dem sehr talentierten deutschen Bühnenbildner Herbert Murauer. Die hier besonders wichtigen Kostüme hat die deutsche Kostümbildnerin Julia Katharina Berndt stilvoll geschneidert. Die Figuren, die sich größtenteils in Zeitlupe bewegen und viel freien Raum für die wunderbaren sinfonischen Zwischen – Vor- und Nachspiele lassen: Ist äußerst ungewöhnt aber auch äußerst gelungen! In diesem Milieu brilliert sie, indem sie einen Großteil der Handlung mit nur wenigen Tischen und Stühlen erzählt. Und man könnte sich keine bessere kontraintuitive Herangehensweise vorstellen, um die Musik im Vordergrund zu halten. Auch im Gegensatz einiger Kollegen empfanden wir das teilweise langsame schleppende Timing der Inszenierung äußerst gelungen: Denn wie schon gesagt es ist keine Klamauk-Oper, sondern eine bittere sensible Komödie gesehen von vielen ironischen Winkeln und Seiten. Eine einzigartige Idee war die sogenannte rechtliche „Gleichschaltung“ aller Bürger von Goldach, indem die männlichen Bewohner sich regelmäßig im Gasthaus Zur Waage zusammen fanden um ihre gewohnte Zigarre zu rauchen und mit einer großen Abbildung ihres rauchenden Schöpfers im Hintergrund: Gewissermaßen das Markenzeichen von Zemlinsky! Man kann wohl nicht besser diese unterschwellige versteckte ironische Bitterkeit herausstellen! Der Moment, in dem Nettchen alle auf der Bühne mit der überraschenden Bekanntgabe ihrer Verlobung in Erstaunen versetzt, unterstreicht noch einmal mehr die vielen passenden Gelegenheiten für eine gut platzierte Pointe im Laufe dieses Abends und die sich auch mit viel Geschmack durch die gesamte Produktion ziehen.

Der deutsche Choreograph Dustin Klein bot uns eine lebendige aber intime Tanzweise ohne in eine  Broadway-Show zu enden. Zemlinskys Musik äußerst sich teilweise mit kleinen Auszügen aus Wiener Walzern und Schweizer Ländlern, die in die Choreographie raffiniert integriert wird und von den Interpreten teilweise mit Schwung getanzt wird: Manchmal erinnern wir uns doch ein wenig an Fred Astaire (1899-1987) ohne aber in plumpe Hollywood Film-Produktionen zu fallen.

Der amerikanische Tenor Joseph Dennis war in der Hauptrolle hervorragend mit einer für lyrische Sänger übernatürlicher Spiellust. Seine dramatische Stimme brachte alles mit, um diesen gequälten Geist  von Strapinski bis in die feinsten Untertöne zu interpretieren. Seine Partnerin, die tschechische Sopranistin Jana Sibera sang mit ihrem strahlenden Organ ein ungemein sensibles mitfühlendes Nettchen, aber gleichzeitig zeigte sie auch, dass sie eine starke kämpfende Frau ist und sich mit Übereifer  für ihr Glück einsetzt. Der Rivale von Strapinski wurde von dem österreichischen Bariton Markus Butter überzeugend gesungen. Für die Rolle des Buchhalters Böhni hatte er fast eine zu schöne samtige Stimme. Für den boshaften eifersüchtigen Böhni sollte man einen heiseren unsauberen singenden Bariton einsetzten: Der am Ende seiner Karriere ist! Die restlichen Mitwirkenden aus der großartigen Operntruppe der Staatsoper Prag waren alle äusserst talentiert und mit einmaligen Stimmen beglückt: u. a. Daniel Matousek, Michal Marhold, Jaroslav Patocka, Pavel Svingr, Sylva Cmugrova, Jan Maria Hajek, Philippe Castagner, Stanislava Jirku, Jan Hnyk, David Nykl, Ivo Hrachovec, Milena Strycevic, Kristina Kubova, Zdenek Haas und Alzbeta Frosova. Natürlich wurden alle diese Rollen von tschechischen Sängern interpretiert: Die einzige Ausnahme war der kanadische Tenor Philippe Castagner.

Der österreichische Dirigent Richard Hein war ein einziges Wunder im Orchester-Graben und handhabte die kaleidoskopische Partitur mit einem geschickten, sicheren Fingerspitzengefühl. Seine Gabe, Atmosphäre und lebendige Farben zu schaffen, kam in Szenen zum Vorschein, in denen Strapinski im 1. Akt Getränke und Zigarren mit einem Quartett von männlichen Bewohnern teilte, als sie eine luftige Mischung aus Flöten, Streichern und Harfe zauberte, die die Zigarrenwolken perfekt mit dem widerspiegelnden Rauch vereinten: Eine beeindruckende Verschmelzung von Bild und Ton. Der Chor der Staatsoper Prag unter der Leitung des tschechischen Chorleiters Adolf Melichar verlieh der Musik sehr viel Tiefe mit satten scharfen Vokalen und gab der Inszenierung mit den schnittigen häuslichen Uniformen und  einem lebhaften Gefolge übereifriger Diener einen gewissen eleganten Look. 

Man muss auf jeden Fall  sagen, dass Kleider machen Leute einige Herausforderungen mit sich bringt, die selbst die fähigsten Produktions-Gruppen als entmutigend empfinden würden. Die Tanz-Melodien erfordern einen nahezu ununterbrochenen Fluss kreativer Choreografie und das flotte Tempo macht es schwierig eine zu große Pause einzulegen – vielleicht zum Lachen - oder sogar für einige der feineren Handlungsstränge, die in dieser Produktion so großartig gelungen sind. In diesem Sinne sind die Stärken des Stücks auch seine Schwächen: Ein kniffliger Balance-Akt, bei dem viele bewegliche Teile perfekt zusammenpassen müssen. Für uns waren alle diese genannten kniffligen Balance-Fragen wunderbar und mit viel Gefühl ausgeführt und integriert worden. Es war eine überwältigende mit vielen Finessen und Delikatessen gestaltete Produktion. Sie wird noch lange in unserem Gedächtnis bleiben und vielleicht wie ein angenehmer Ohrwurm mit uns auf allen Reisen summen… „Kleider machen erst Leute…“ (PMP/13.04.2024)

Anmerkung: In einigen Tagen wird bei IOCO unser zweite Artikel: Paul Hindemith: SANCTA SUSANNA / Alexander von Zemlinsky: EINE FLORENTINISCHE TRAGÖDIE und der dritte Artikel: Konzert HOMMAGE À JARMILA NOVOTNÁ erscheinen. Damit endet der über fünf Jahre dauernde ZYKLUS MUSICA NON GRATA.

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17. 11.  Premiere   Als zweite Premiere der Spielzeit 2024-25 stand an der Hamburgischen Staatsoper Carl Maria von Webers „Freischütz“ auf dem Programm, diese romantische deutsche Oper, welche Natürliches mit Übernatürlichem verbindet und welche so einige Opern-Hits aus dem Wunschkonzert beinhaltet. Die Erwartungen waren hoch, doch nach der sensationellen Saison-Eröffnungspremiere „Trionfi“

By Wolfgang Schmitt