Pforzheim, Theater Pforzheim, Premiere: DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL, 15.11.2014
Theater Pforzheim
Premiere des Singspiels
Entführung aus dem Serail von Wolfgang Amadeus Mozart
Text von Christoph Friedrich Betzner, bearbeitet von Johann Gottlieb Stephanie dem Jüngeren
Das Singspiel Die Entführung aus dem Serail war für den jungen Wolfgang Amadeus Mozart in vielerlei Hinsicht ein wichtiges Werk in seiner künstlerischen Laufbahn: Zum einen arbeitet er das ursprüngliche Libretto stark um und konnte somit erstmals seine ganz eigenen Ideen von einem Opernlibretto realisieren. An vielen Stellen reicht es auch musikalisch weit über ein reines Singspiel hinaus und gilt als das erstes von Mozarts reifen Werken. Das Auftragswerk für Kaiser Joseph II. wurde zum vollen Erfolg für den jungen Komponisten, und Mozart konnte sich nun endlich als unabhängiger Künstler etablieren. Heute gilt Die Entführung aus dem Serail als die erste „echte“ deutsche Oper und diente späteren Komponisten oft zum Vorbild. Unter der Regie von Andrea Raabe feiert das Singspiel am Samstag, 15. November um 19.30 Uhr im Großen Haus seine Premiere.
Konstanze fällt mit ihrer Dienerschaft Blonde und Pedrillo in die Hände von Seeräubern und wird an Bassa Selim verkauft. Das Abenteuer im Serail beginnt: Konstanzes Geliebter Belmonte schmiedet einen geschickten Plan, um die Gefangenen aus dem Harem Bassa Selims zu befreien. Das Unternehmen scheint zu gelingen, doch bevor alle entkommen können, werden sie vom Aufseher Osmin entdeckt und Bassa Selim vorgeführt. Glücklicherweise ist es seiner Ansicht nach ein größeres Vergnügen, eine erlittene Ungerechtigkeit mit Wohltat zu vergelten als Laster mit Laster zu bekämpfen.
Wolfgang Amadeus Mozarts Die Entführung aus dem Serail ist eine Märchenoper mit tieferem Sinn, denn sie handelt von Menschen in Extremsituationen. Diese Menschen zweier unterschiedlicher Wertesysteme werden gezwungen, sich miteinander auseinanderzusetzen, sich gegenseitig zu tolerieren und auch eine gemeinsame Sprache zur Kommunikation zu finden. Die Beschäftigung und der Umgang mit anderen Kulturen, die Schwierigkeiten haben, füreinander Respekt und Verständnis aufzubringen, ist nach wie vor eine zentrale Frage der Gegenwart, die das Stück brisant macht. Für den 26-jährigen Mozart war Die Entführung aus dem Serail ein Schlüsselwerk, das die damalige Mode der türkischen Janitscharenmusik mit der traditionellen Singspielform vereint. Die Ausstattung von Julia Schnittger greift diese Fragen auf, wobei sei einen Einheitsraum geschaffen hat, dessen Architektur regelrecht im Sande versinkt; Menschen tragen Konflikte aus und zerstören gegenseitig unsere Kulturen.
Musikalische Leitung: Martin Hannus | Inszenierung: Andrea Raabe | Bühne und Kostüme: Julia Schnittger | Choreinstudierung: Salome Tendies | Dramaturgie: Isabelle Bischof, Mit: Dario Krosely, Elif Aytekin/Franziska Tiedtke, Maria Perlt, Markus Francke, Edward Lee und Cornelius Burger
Premiere am Samstag, 15. November um 19.30 Uhr, Weitere Vorstellungen am Fr, 21. und So, 30. November sowie an weiteren Terminen im Laufe der Spielzeit
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