Paris, Père Lachaise, Pariser Kultfriedhof mit morbidem Charme, IOCO Aktuell,
Père Lachaise - Paris
Der schönste Parkfriedhof der Welt
Frederic Chopin, Oscar Wilde, Ludwig Börne, Rossini, Georges Bizet, Vincenzo Bellini, Maria Callas, Molière .... Heinrich Heine ruht in Montmartre
Paris hat vier große Friedhöfe: Montmartre im Norden, Père Lachaise im Osten, Montparnasse im Süden sowie Passy, Rive droite, im Zentrum der Stadt. Diese vier Friedhöfe, errichtet zu Beginn des 19. Jahrhunderts, ersetzten die bis dahin übliche Bestattungen auf "Kirchhöfen" innerhalb der Stadtgrenzen. Napoleon hatte die Zuständigkeit für Beerdigungen von der Kirche auf den Staat übertragen. Der Cimetière de Passy "überlebte" als damals als einziger innerstädtischer Friedhof. Nahe der Champs-Élysées, nahe vornehmer Wohnviertel des Rive droit.
Von Kaiser Napoleon Bonaparte bestellt entwarf Architekt Alexandre-Théodore Brongniart den Friedhof Père Lachaise. Mit 450.000m² und 70.000 Grabstätten größter Friedhof von Paris wurde Père Lachaise englischen Parklandschaften nachempfunden: Skulpturen, parkähnlich geschwungene Wegeführung, Bepflanzung mit Bäumen und Büschen, Denkmäler. Benannt wurde der Friedhof nach dem Jesuitenpriester Francois de la Chaise, ehemals auch Beichtvater von Ludwig XIV. Auf hügeligem Gelände und kurvig verwinkelten Wegen verteilen sich die Gräber unübersichtlich, ungeordnet wirkend in der Landschaft. Wenige Grabstätten sind liebevoll gepflegt. Die meisten prägen den Eindruck einer morbiden, verfallenden Künstlerwelt, wie auch das Doppelgrab der großen französischen Dichter Molière und La Fontaine (Bild unten). Eröffnet wurde der Friedhof Père Lachaise am 21. Mai 1804.
Welch ein Gegensatz zu dem größeren und im Vergleich zu Père Lachaise geordnet, fast herrschaftlich wirkendem Wiener Zentralfriedhof mit 3 Millionen Bestatteten und zahllosen Künstlergrößen, von Qualtinger bis Strauss.
Große Namen aus Kunst, Wirtschaft und Politik findet man auch auf anderen Pariser Friedhöfen:
- Cimetière Montparnasse: César Franck, Charles Baudelaire, Jean Paul Sartre.....
- Cimetière Montmartre: Heinrich Heine, Jacques Offenbach, Hector Berlioz, Léo Delibes...........
- Cimetière Passy: Claude Debussy, Édouard Manet, Fernandel
Und doch hat sich Père Lachaise zum Kultfriedhof der Pariser Friedhöfe entwickelt, zu dem viele Touristen aus aller Welt pilgern. Hügelig, unübersichtlich, versteckte Wege. Einen "Ehrenbereich für Künstler" wie auf dem Wiener Zentralfriedhof bietet Père Lachaise nicht. Man genießt einen schönen, aus der Ruhe gekorenen Blick über das hektische Paris, verweilt an alten Bäumen, bewundert zahllose individuelle Mausoleen. Gioacchino Rossini und seine Grabstätte "begrüßen uns" in der Nähe des Friedhofseinganges. Die Gräber von Honoré de Balsac, Pierre Beaumarchais, Vincenzo Bellini, Marcel Proust, Maria Callas, Jean-Baptiste Molière.... muß man suchen. Colette, mit vollem Namen Sidonie-Gabrielle Colette war unser Überraschungsfund auf Père Lachaise. Mit unterhaltsamen Claudine - Romanen schaffte sie sich eine große, weibliche Fangemeinde. Ihr Buch Gigi schaffte es mit Leslie Caron und Maurice Chevalier auch auf die Leinwand.
IOCO / Viktor Jarosch
// <![CDATA[ <p>Die Suche der Gräber von Prominenten gestaltet sich mühsam, trotz bester Planung. Die Wege des Friedhofs sind vielfach verwinkelt, unübersichtlich. Die Hinweise des am Eingang erhältlichen Friedhofsplanes sind nur selten genau. So trifft man denn auf <strong>Père Lachaise</strong> oft verwirrt dreinblickende Grabsuchende mit Friedhofskarte, untereinander Informationen austauschend: <em>"Haben Sie <strong>Rossini </strong>gefunden"? "Ich kann Ihnen sagen, wo<strong> Balsac</strong> liegt". </em><strong>Heinrich Heine </strong>sucht man vergeblich auf <strong>Père Lachaise</strong>, er ruht auf <strong>Montmartre</strong> begraben. Dafür liegt auf <strong>Pére Lachaise</strong> der radikale Frankfurter Publizist <strong>Ludwig Börne</strong> (Bild oben) begraben, mit welchem <strong>Heinrich Heine</strong> eine andauernde aber auch wechselhafte Beziehung verband (<strong>Heine:</strong> „<em>Ich bin eine gewöhnliche Guillotine, und <strong>Börne</strong> ist eine Dampfguillotine. <strong>Börne über Heine:</strong> Gesinnungsmangel; Ein Dichter hat im Freiheitskampf klare Position zu beziehen </em>"). So entwickelt sich Gräbersuche auf <strong>Père Lachaise</strong> zu einer bereichernden aber auch zeitraubenden Schnitzeljagd. An welche man sich später genau so gerne erinnert wie an die eigentümliche Atmosphäre, welche <strong>Père Lachaise </strong>beim faszinierten Besucher hinterläßt. Ein Gruppenbesuch mit Führer macht die Gräbersuche effektiv; das Beschauliche, das eigene Ambiente dieses intimen Kultfriedhofs, leidet bei einem geführten Rythmus. Deshalb unser Rat:<strong> Père Lachaise</strong> vorbereitet, mit Zeit und gutem Plan besuchen, aber ohne "Guide". Das Mystische von <strong>Père Lachaise</strong> öffnet sich nur der stillen Beschaulickeit.</p> <figure class="wp-block-image"><img title="Paris, Père Lachaise, Grab von Honoré de Balsac, 1799 bis 1850, größter französischer Autor neben Molière und Hugo © IOCO" src="https://ioco-wordpress-production-assets.s3.eu-central-1.amazonaws.com/ioco-oper/mein-content/dateien/uploads/2011/07/paris-pere-lachaise-honore-de-balzac.thumbnail.JPG" alt="Paris, Père Lachaise, Grab von Honoré de Balsac, 1799 bis 1850, größter französischer Autor neben Molière und Hugo © IOCO" width="95" height="128"><figcaption>Paris, Père Lachaise, Grab von Honoré de Balsac, 1799 bis 1850, größter französischer Autor neben Molière und Hugo © IOCO</figcaption></figure> <figure class="wp-block-image"><img title="Paris, Père Lachaise, Grab von Gioacchino Rossini © IOCO" src="https://ioco-wordpress-production-assets.s3.eu-central-1.amazonaws.com/ioco-oper/mein-content/dateien/uploads/2011/07/paris-pere-lachaise-grab-von-gioacchino-rossini.thumbnail.JPG" alt="Paris, Père Lachaise, Grab von Gioacchino Rossini © IOCO" width="95" height="128"><figcaption>Paris, Père Lachaise, Grab von Gioacchino Rossini © IOCO</figcaption></figure> <figure class="wp-block-image"><img title="Luigi Cherubini 1760 1842, Oper Médée und Kirchenmusiker, Père Lachaise © IOCO" src="https://ioco-wordpress-production-assets.s3.eu-central-1.amazonaws.com/ioco-oper/mein-content/dateien/uploads/2011/07/paris-pere-lachaise-luigi-cherubini.thumbnail.JPG" alt="Luigi Cherubini 1760 1842, Oper Médée und Kirchenmusiker, Père Lachaise © IOCO" width="95" height="128"><figcaption>Luigi Cherubini 1760 1842, Oper Médée und Kirchenmusiker, Père Lachaise © IOCO</figcaption></figure> <figure class="wp-block-image"><img title="Schloß von Versailles, der berühmte Spiegelsaal: Hier etwas deplaziert aber schön © IOCO" src="https://ioco-wordpress-production-assets.s3.eu-central-1.amazonaws.com/ioco-oper/mein-content/dateien/uploads/2011/07/versailles-spiegelsaal.thumbnail.JPG" alt="Schloß von Versailles, der berühmte Spiegelsaal: Hier etwas deplaziert aber schön © IOCO" width="128" height="96"><figcaption>Schloß von Versailles, der berühmte Spiegelsaal: Hier etwas deplaziert aber schön © IOCO</figcaption></figure> <figure class="wp-block-image"><img title="La Fontaine und Molière, Pere Lachaise © IOCO" src="https://ioco-wordpress-production-assets.s3.eu-central-1.amazonaws.com/ioco-oper/mein-content/dateien/uploads/2011/07/paris-pere-lachaise-grab-von-moliere-und-la-fontaine.thumbnail.JPG" alt="La Fontaine und Molière, Pere Lachaise © IOCO" width="128" height="95"><figcaption>La Fontaine und Molière, Pere Lachaise © IOCO</figcaption></figure> <p><em><strong>IOCO</strong></em> / Viktor Jarosch / Juni 2012<br> // ]]>