Münster, GOP Varieté, BIG LOVE - Grenzenlos unterhaltsam
GOP - Münster: Lang anhaltender Beifall, standing ovations eines begeisterten Premieren-Publikums für „Big Love“, die neue Show am GOP Varieté-Theater Münster. Ihr gelingt es in Perfektion, die wichtigsten Zutaten des Varietés
"BIG LOVE" - Die neue Show am GOP Varieté-Theater Münster
Von Hanns Butterhof
Lang anhaltender Beifall, standing ovations eines begeisterten Premieren-Publikums für „Big Love“, die neue Show am GOP Varieté-Theater Münster. Ihr gelingt es in Perfektion, die wichtigsten Zutaten des Varietés in eine stimmige Form zu bringen mit charmanter Moderation, eingängiger Musik und toller Artistik.
Big Love – GOP Varieté-Theater -youtube GOPClips
Eigentlich ist „Big Love“ seine Show: Der in Augsburg geborene Travestie-Künstler Chris Kolonko löst das Versprechen des Show-Untertitels ein, „grenzenloses Entertainment“ zu bieten. In wechselnden Kostümen und Rollen ist er auf unaufdringliche Weise sympathisch queer und kommt dem Publikum nicht nur mit manchmal recht derben, aber auch selbstironischen Sprüchen ausgesprochen nahe. Vielseitig schillernd sprüht er vor Liebe zum Leben, von der er auch singt, und als Witwe Berta hat er nicht gerade Scheu vor politischer Unkorrektheit. Doch selbst wenn ich einmal kurz bei dem Gedanken schlucken musste: Tante Ursel und Onkel Bernd aus Ostfriesland würde ich jederzeit in „Big Love“ mitnehmen.
So sehr Chris Kolonko, Foto oben, im Mittelpunkt steht, er stiehlt seinem Artisten-Ensemble nie die Schau und überlässt allen die Bühne auf eine Weise, die jeden ins rechte Licht setzt.
Das gilt zunächst für die in Hamburg lebende Bridget Fogle mit Wurzeln in New York. Die temperamentvolle Soul-Sängerin mit der großen Stimme liefert mit ihrem Song „Big Love“ nicht nur den Titel der Schau. Mit so bekannten wie beliebten Liedern wie „I Will Always Love You“ von Whitney Houston oder „My Heart Will Go On“ von Céline Dion singt sie sich direkt in die Herzen des Publikums.
Auch die Artisten sind von außerordentlicher Güte. Das Duo Alex und Natalia aus der Ukraine fesselt mit spektakulärer Rollschuh-Akrobatik und einem romantischen Act an den Strapaten. Während dem Publikum bei der Rollschuh-Darbietung der Atem stockt, bricht es in Jubel aus, als Natalia als Eva ihrem Alex verführerisch den Apfel reicht.
Ebenfalls aus der Ukraine stammt die Kontoristin Anastasia Mazur. Sie besticht mit ihren ganz behutsam ausgeführten, unglaublichen Verbiegungen ihres Körpers zu ästhetisch gefälligen Formen und überrascht mit einem temperamentvollen Tanz mit dem Dance Pole.
Zwei der aus Großbritannien stammenden Messoudi Brothers liefern die witzigste und lockerste Keulen-Jonglage, die man sich vorstllen kann. Wenn sie dabei noch ihre Kleidung aus- und wieder anziehen, ist es unmöglich, von ihnen nicht gefesselt zu sein. Für ihre grandiose Partner-Akrobatik zu dritt erhalten sie standing ovations.
Auch was die aus Italien stammende Katrin Padovani an einem großen Luftring zeigt, ist vielseitige Artistik der Spitzenklasse. Ihr gilt am Ende mit allen anderen der vom begeisterten Premieren-Publikum stehend dargebrachte Riesenbeifall für eine Show ohne Schwachstellen mit in mehrfacher Hinsicht grenzenlosem Unterhaltungswert.
