2015: Valery Gergiev neuer ChefdirigentThielemann bis 2011, Maazel bis 2015
Die Münchner Philharmoniker sind ein Orchester von internationalem Ruf. Sergiu Celibidache, James Levine, Christian Thielemann und andere Chefdirigenten formten den Ruf des großen Orchester. Seit 2009 wurde der Ruf dieses Orchesters durch lautstarke Wechsel ihrer Chefdirigenten derart strapaziert, so dass sich selbst innerhalb Münchens Stadtgrenzen ebenbürtige Konkurrenz entwickeln konnte. Ab 2015 soll nun der Russe Valery Gergiev (*1953 in Moskau) als neuer Chefdirigent, Karajanpreisträger, Temirkanovschüler die Münchner Philharmoniker leiten.
Valery Gergiev (59) wird Lorin Maazel (83) ablösen und die Münchner Philharmoniker langfristig begleiten. Der Münchner OB Christian Uhde und Gergiev unterzeichneten (Bild oben) am 1. Februar 2013 einen von 2015 bis mindestens 2020 laufenden Vertrag. 30 Konzerte pro Jahr wird Valery Gergiev in dieser Zeit mit den Münchner Philharmonikern dirigieren.
Details der Zusammenarbeit (z.B. Probenumfang und -häufigkeit) wurden nicht kommuniziert, ein Mangel dieser Vorstellung. Gergiev hatte in den Jahren 2011/12 durch die Erarbeitung des Schostakowitsch-Zyklus mit dem Orchester ausreichend Gelegenheit die Qualität dieses Orchesters kennen und schätzen zu lernen. Das Orchester war von der damaligen intensiven und erfolgreichen Zusammenarbeit so beeindruckt, dass Gergiev zum Wunsch-Chefdirigenten wurde.
Die Münchner Philharmoniker sind stolz, Gergiev für sich gewonnen zu haben und sehen mit großer Vorfreude der künstlerischen Zusammenarbeit entgegen. Die Erfahrungen, die sie mit ihm machten überzeugte sie, die richtige Wahl getroffen zu haben. Gergiev beabsichtigt, den spezifischen dunklen, warmen Klang des Orchesters erhalten und weiter prägen. Neben dem traditionellen Repertoire will er mit dem Orchester auch neue Wege gehen. Auf Grund seiner Aktivität, seiner Begeisterungsfähigkeit und Vielseitigkeit hofft man in München, daß Gergiev eine Bereicherung nicht nur für die Münchner Philharmoniker, sondern auch für das musikalische Leben der Region wird.
1953 in Moskau geboren, in Nord-Ossetien aufgewachsen, hängt dem mit der russischen Nomenklatura teilweise störend gut vernetzten Valery Abisalovich Gergiev der Ruf an, betörenden Klangfarbenzauber zu schaffen, aber auch, akribische Arbeit nicht sonderlich zu schätzen. Die deutsche Sprache gehört nicht zu seinen Stärken. Gergiev ist zur Zeit unter anderem auch General Manager des Mariinsky Theater in St. Petersburg, Dirigent des London Symphony Orchestra, und Künstlerischer Leiter des "Weiße Nächte-Festival" in St.Petersburg. Doch Können wie detailbedachte Penetranz sind der Stoff den Orchester von ihrem Chefdirigenten erwarten. Ob Gergiev bei seinen zahlreichen Funktionen in Russland, England, den USA noch die Kraft und das Können besitzt, die Münchner Philharmoniker wieder auf den musikalischen Olymp Europas zu führen, ist den Münchnern zu wünschen. IOCO / D. Zimmermann / 17.02.2013