München, Münchner Kammerspiele, Xáta – Zuhause  – tänzerische Gratwanderung, IOCO Kritik, 15.10.2023

München, Münchner Kammerspiele, Xáta – Zuhause  – tänzerische Gratwanderung, IOCO Kritik, 15.10.2023
Münchner Kammerspiele / XÁTA – Zuhause © Maurice Korbel
Münchner Kammerspiele © Gabriela Neeb
Münchner Kammerspiele © Gabriela Neeb

Münchner Kammerspiele

Xáta – Zuhause – eine “Gratwanderung” von Kamilé Gudmonaité

„Eine musikalisch-tänzerische Gratwanderung mit Ukrainer*innen (Teil I) und Russ*innen (Teil II) aus München“

von Hans-Günter Melchior

Die Paranoia des Krieges

Der russische Angriff auf die Ukraine beruht auf einer sorgsam gepflegten und ständig verstärkten Wahnvorstellung: der vom Westen betriebenen Verkleinerung und Herabsetzung Russlands. Eines Russlands, das der Sowjetunion nachtrauert…

Der Abend beginnt waghalsig. Zwei Frauen klettern vor einem grünen, ins Bläuliche gehenden Vorhang auf der Bühne in der Höhe und bekennen sich relativ weit oben wortreich, dass sie es nicht so richtig können, das Klettern in großer Höhe. Aber es geht irgendwie gut aus, sie scheinen irgendwo anzukommen. Wie das Stück, das freilich – recht besehen – gehörig unter die Haut geht und vom Nachdenken und der aufgestachelten Wut gegen den Aggressor kaum schlafen lässt.

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