München, Münchner Philharmoniker, Zubin Mehta + Faschingskonzert, IOCO Kritik, 08.03.2017
Faschingskonzert mit den Münchner Philharmoniker
Von Daniela Zimmermann
Ein Faschingskonzert mit österreichisch wienerisch-ungarischem Flair und Charme. Zubin Mehta als fast Österreicher, dirigierte dieses Programm mit den dazugehörigen typisch wienerischen Walzer Raffinessen, die man eben nur in Wien erlernt. Er als Träger des Ehrenringes der Wiener Philharmoniker und als der Dirigent, der 5x das Neujahrskonzert dirigiert hat, ist in der Wiener Musik zu Hause.
Zubin Metha beginnt das Konzert mit der Ouvertüre zu Nozze di Figarro. Dort spielt die Maskerade die ausschlaggebende Rolle und so passt dieser fröhliche und temperamentvolle Beginn zu diesem speziellen Konzert. Julian Rachlin spielt die Geige in Mozarts Violinkonzert Nr.3 G-Dur KV 216. Die Sologeige dialogisiert sehr einfühlsam mit den unterschiedlichsten EinzeIinstrumenten und Instrumentengruppen. Im 3. Satz gibt es auch hier eine unerwartete Maskerade.
Eine freche kleine Melodie schiebt sich dort ein, wo sie gar nicht hingehört. Julian Rachlin in Litauen geboren und in Wien musikalisch aufgewachsen, gehört zu den erfolgreichsten, jungen Geigern unserer Zeit. Schon mit 14 Jahren wurde er bei der Eurovision in Amsterdam als Young Musician of the Year ausgezeichnet. Und bis heute Ist er der jüngste Solist, der je mit den Wiener Philharmonikern gespielt hat. Julian Rachlin spielt sehr differenziert. Auffallend seine leise, zarte sehr einfühlsame Bogenführung. Sein Spiel berührt durch des Geigenspiels. Julian Rachlin spielt eine Stradivari aus dem Jahre 1704. In dem anschließenden Liebesleid und Liebesfreud kommt seine Wiener Schule zum Ausdruck. Den Walzer und den Ländler spielt er mit so viel Schmiss, dass man wirklich an einen Wiener Stehgeiger des alten Wiens erinnert wird.
Für beste Stimmung sorgten die Märsche von Michael Ziehrer und Julius Fucik. Die Bläser und die Schlagzeuger des Philharmonischen Orchesters waren ganz in Ihrem Element. Uns die Zuhörer sehr begeistert. Das Gasteig war ausverkauft bis auf den letzten Platz. Weiter ging es mit dem ganzen Orchester und der Israelischen Sopranistin Chen Reiss. In dem stimmlich sehr hoch angelegten Frühlingserwachen wirkte sie angestrengt, Während sie bei den weiteren Liedern aus der Fledermaus mit ungarischem Akzent stimmlich überzeugte und verdienten Applaus bekam. Und dann Johann Strauß Sohn mit der Annen Polka und dem Kaiserwalzer und den Zugaben, es war wie im Neujahrskonzert, ganz wundervoll. Eine ganz besondere Rosenmontag Stimmung.
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