München, Münchner Philharmoniker, Beethovens Neunte erstrahlt im Gasteig, 03.01.2014
Ein strahlender Jahresbeginn 2014
Kein anderes Werk verbindet Milliarden Menschen unseres Globus wie die Neunte Sinfonie d-Moll, Spätwerk des bereits tauben Ludwig van Beethoven.
Maestro Lorin Maazel begann gewohnt mit minimalistisch wirkenden Einsätzen. Er scheint zu es zu geniessen, wie perfekt die Münchner Philharmoniker die Neunte über Jahrzehnte einstudiert haben. So spielten die Philharmoniker etwas zu routiniert sowohl den ersten als auch den zweiten Satz. Mit Wohlklang, technisch perfekt, aber wenig nuanciert und mit wenig Spannkraft. Erst im dritten Satz beginnt das Orchester zu schweben. Lang gezogenen Töne bilden meisterliche Melodienbögen, die sich zart und unaufhaltsam aufschwingen. Meisterhaftes Musizieren in der Schwerelosigkeit.
Dann ein gütig, sanfter Übergang zum Finale. Die bekannte Melodie zu Freude schöner Götterfunken ertönt ganz leise und wird in ständig wechselnder Besetzung zunehmend wiederholt. Gleich dem sanften Murmeln kleiner Bäche entwickelt sich die Musik in jenen reißenden Strom glücksverheißender Emotionen. Gefühlvoll aufgebaut von Lorin Maazel und den Philharmoniker gefühlvoll gespielt. Auch Chor und Solisten bringen feinste Klangfarben in das Werk, dass sich bis zum Ende zu einem gewaltigen Ganzen steigert.
Der große Philharmonische Chor war von Andreas Herrmann bestens einstudiert, wirkte exakt, dynamisch und trotzdem sehr bewegend. Die hohen Sopranlagen bewältigte der Chor mühelos und sauber. Das Publikum war begeistert und dankte mit großem Applaus. IOCO / D. Zimmermann / 05.01.2014
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