München, Deutsches Theater, Mother Africa - Zirkus Show, IOCO Kritik, 05.02.2020
Mother Africa - Zirkus Show
Zu Besuch im Township KHAYELTSHA
von Daniela Zimmermann
Winston Ruddle, gehört zum Creativ Team von Mother Afrika. Er fand seinen Weg zum Zirkus, und zu seiner Berufung, durch einen deutschen Zirkus, der in Simbabwe gastierte. Das war 1986. Ruddle gelang der Sprung auf die Bühne und leistet Pionierarbeit durch den Aufbau einer eigenen Zirkusschule in Tansania.
2003 betraute ihn André Heller mit der Aufgabe, Künstler aus ganz Afrika zusammen zu suchen, für das damalige Heller-Projekt Afrika-Afrika. Viele Teilnehmer kamen aus eigenen Zirkusschulen. Nur ein Jahr später kreierte Winston Ruddle dann gemeinsam mit dem Regisseur Hubert Schober, seine eigene Show, Mother Africa. Hubert arbeitet mittlerweile seit 15 Jahren mit Ruddle und mit Künstlern aus verschiedenen Ländern Afrikas zusammen und fühlt sich manchmal schon selbst, ein wenig, als Afrikaner. Er will kein Tourismus-Afrika zeigen, sondern entführt den Besucher in das Leben von Khayelitsha, eines der größten Townships Südafrikas, was da heißt, our new home. 30 km vor Kapstadt leben hier ca. 2 Millionen Menschen unterschiedlichster Herkunft auf engstem Raum. Der Besucher in München soll den dortigen Rhythmus, ihr starkes Lebensgefühl, ihre Hoffnungen und ihre unbändige Lebensfreude kennen lernen.
Mother Africa - Zirkus Show youtube Trailer der COFO Entertainment [ Mit erweitertem Datenschutz eingebettet ]
Ulrich Thon erarbeitet die Geschichten und Übergänge der Show. Es geht darum, dem gängigen Afrikabild für all die begeisterten Zuschauer etwas entgegen zu setzen. Afrika hat so viele Talente und so viele Möglichkeiten, auch Afrika gehört die Zukunft. Die 70 Künstler, die in dieser Show auftreten, geben den Bürgern ihrer Länder die Hoffnung, in Zukunft erfolgreich zu sein. Mother Africa soll uns Europäern ein lebensfrohes Bild von Afrika übermitteln: die Kraft ihrer Kultur, der Spirit Afrikas und ihre unerschöpfliche Kreativität. bunt und mitreißend darstellen.
Die farbige Show Mother Africa, bietet seit 15 Jahren Künstlern aus dem gesamten afrikanischen Kontinent, die Möglichkeit ihre Künste international zu präsentieren. Die Show führt uns an einen Sonntag durch den Ort Kayelitsha. Die Damen haben sich geschmückt und tanzen kraftvoll, pulsierend und fröhlich. Dazu wird gesungen, musiziert und getrommelt; alles Leben pulsiert energiegeladen. Mother Africa ist Zirkus und viel mehr: viel natürliche Atmosphäre, Freude, Akrobatik überträgt sich auf die Zuschauer.
Zwei junge Künstler fallen besonders auf: Beide kommen aus Äthiopien. Eine junge Frau, Fikir Hussen, läßt die Hula-Hoop-Reifen in großer Anzahl in vielen Facetten mit Leichtigkeit spielerisch kreisen, wirbeln, bis hoch über ihrem Dutt. Auch Natnael Bayu, ein ganz junger Mann, fiel auf: steif, wie eine Puppe ließ er sich abwechslungsreich durch die Luft wirbeln. Doch auch die anderen Künstler des Ensemble ließen das Publikum regelmäßig staunen.
Die meisten Künstler auf der Bühne stammen aus ganz armen Verhältnissen in Afrika. Alle haben sich durch Talent und viel Training diese ihre internationale Karriere in Mother Africa hart erarbeitet.
---| IOCO Kritik Deutsches Theater München |---