oder: Die Wiederauferstehung der Theater und der Corona-Geschädigten
von Viktor Jarosch
Am Donnerstag, den 27. Mai 2021, endlich, lang ersehnt, öffnete das Theater Mönchengladbach, als erstes großes Haus der Region Düsseldorf, seine Bühne für öffentliche Produktionen. Endlich, mit einer Premiere. Gaetano Donizettis gute Laune verbreitendem Klassiker, Don Pasquale, halb-szenisch inszeniert von Ansgar Weigner und der
Orchesterfassung von Avishay Shalom erlebten 190 Besucher a
uf der Bühne des Theater Mönchengladbach. Das Theater Krefeld, obwohl integraler Teil des Theater Krefeld Mönchengladbach folgt einige Tage später mit „halb-öffentlichen“ Produktionen.
Alle Vorstellungen beginnen um 19.30 Uhr, dauern ca. 90 Minuten und werden ohne Pausen gespielt. Wie bereits vor dem letzten Lockdown muss das Theater Mönchengladbach seine Platzkapazität stark reduzieren und konnte nur 190 Plätze pro Vorstellung anbieten. Wer einen Besuch plante, sollte wissen, dass er nur mit einem negativen Corona-Test (so-genannte „Selbsttest“ sind davon ausgeschlossen), der nicht älter als 48 Stunden seindarf, ins Theater kommen kann. Auch das unkomplizierte Testen in direkter Nachbar-schaft des Theaters ist möglich wurde angeboten.
Don Pasquale am Theater Mönchengladbach - eine Einführung
youtube Trailer des Theater Krefeld Mönchengladbach[ Mit erweitertem Datenschutz eingebettet ]
In dem casual gekleideten, homogen jungen Ensemble gestaltet Hayk Deinyan (Foto oben) die Partie desDon Pasquale modern, mit seiner jederzeit sonoren, gut geführten Stimme charakterisiert er die unterschiedlichen Gemütszustände des alten Junggesellen feinnervig; nicht platt, ohne zu kalauern. Der junge Koreaner Woonggyi Lee wiederum berührt mit natürlich sicherer und romantisch tenoraler Lyrik als verliebterErnesto die Herzen der Besucher schon nach wenigen Minuten. Sophie Witte ist eine spürbar dominante, auch schauspielerisch sehr präsente Norina, alias Sofronia, welche die wunderbaren, wie auf „ihre Stimme geschriebenen Koloraturen“ durchgängig sicher meistert. Rafael Bruch passt sich, als gestaltender Dottore Malatesta, nicht als zwielichtig hinterlistiges Wesen, hervorragend in dieses szenisch moderne Arrangement am Theater Mönchengladbach ein. Robin Grünwaldgestaltete die verschiedenen Partien des Notar, Diener, Faktotum glaubhaft. Der lebhafte Beifall des nur kleinen Publikums feierte selbst diese eingechränkte Aufführung des Don Paquale in doppelter Weise: als Kulturgenuß und als eine Art „Wiederaufstehung der Corona-geschädigten“! Man freut sich schon auf kommende Produktionen am Theater Krefeld Mönchengladbach.