Mainz, Staatstheater Mainz, Premiere: DER ZWERG / GIANNI SCHICCHI, 19.09.2015

Mainz, Staatstheater Mainz, Premiere: DER ZWERG / GIANNI SCHICCHI, 19.09.2015
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Staatstheater Mainz

Staatstheater Mainz © Etter
Staatstheater Mainz © Etter

Premiere: DER ZWERG / GIANNI SCHICCHI

von Alexander Zemlinsky und von Giacomo Puccini

Premiere am 19.09.2015 Grosses Haus 14 Weitere Termine: 27.09.2015, 30.09.2015, 7.10.2015, 31.10.2015, 28.11.2015, 5.01.2016 Grosses Haus

Zwei Einakter aus den turbulenten 1910er und 1920er Jahren eröffnen die Opernsaison. Gnadenlos und mit hoher analytischer Präzision legen beide Werke gesellschaftliche Mechanismen offen, indem sie dem Zuschauer Zerrbilder seiner Realität vorführen. In Alexander Zemlinskys Oper Der Zwerg, die auf Oscar Wildes Kunstmärchen Der Geburtstag der Infantin von 1891 basiert, sehen wir das grausame Aufeinandertreffen von Selbst- und Fremdwahrnehmung: Die spanische Infantin feiert ihren 18. Geburtstag und erhält neben Geschenken aus aller Welt auch einen verwachsenen Zwerg, der alles Schöne vergöttert, sich selbst aber noch nie gesehen hat. Der Zwerg verliebt sich in die Infantin, die fasziniert von dem Geschöpf ist – und ihn schließlich mit seinem eigenen Spiegelbild konfrontiert: Der Zwerg stirbt. Zemlinskys Musik, die zwischen rauschhaftem Orchesterklang, irisierenden Orientalismen und rhythmischer Prägnanz changiert, lässt eine oberflächlich-überzeichnete Gesellschaft entstehen, aus der der naiv-ehrliche Zwerg herausfällt.

Mit Gianni Schicchi schuf Giacomo Puccini eine der letzten großen Buffa-Komödien der italienischen Operntradition – eine Referenz an Vergangenes und zugleich eine bitterböse Satire. Aus dem in Dantes Göttlicher Komödie als Betrüger bestraften Emporkömmling Gianni Schicchi machen Puccini und sein Librettist Giovacchino Forzano einen ebenso schlitzohrigen wie zutiefst sympathischen Strippenzieher.

Die Verwandten des Buoso Donati sind außer sich: Der soeben Verstorbene hat seinen ganzen Besitz einem Kloster vermacht, dabei hatten doch alle schon auf die verschiedenen Ländereien spekuliert. Man beschließt, den gewieften Gianni Schicchi um Rat zu fragen. Dieser zögert nicht lange, legt sich als angeblicher Buoso ins Bett und diktiert dem Notar mit verstellter Stimme ein neues Testament. Dabei vermacht er den Großteil der Erbschaft sich selbst und schlägt damit den gierigen Verwandten ein Schnippchen. Mit hohem Tempo und viel Witz lässt Puccini Konflikte lustvoll kollidieren, erzählt ganz nebenbei eine kleine Liebesgeschichte und komponiert eine der schönsten Selbstmorddrohungen der Musikgeschichte: „O mio babbino caro…“

Musikalische Leitung: Hermann Bäumer Inszenierung Der Zwerg: Rebecca Bienek Inszenierung Gianni Schicchi: K.D. Schmidt Bühne: Valentin Köhler / Paul Zoller Kostüme: Valentin Köhler Licht: Stefan Bauer Chor: Sebastian Hernandez-Laverny Dramaturgie: Lars Gebhardt

BESETZUNG:Der ZwergDonna Clara: Marie-Christine Haase Ghita: Alexandra Samouilidou Don Estoban: Derrick Ballard Der Zwerg: Alexander Spemann 1. Zofe: Miriam Gadatsch* 2. Zofe: Rebekka Stolz* 3. Zofe: Alin Deleanu 1. Mädchen: Elisabeth Stradalski 2. Mädchen: Susanne Thomas * Junges Ensemble Damenchor des Staatstheater Mainz Statisterie und Kinderstatisterie des Staatstheater Mainz Philharmonisches Staatsorchester Mainz

Gianni SchicchiGianni Schicchi: Peter-Felix Bauer Laurettta: Dorin Rahardja Zita: Katja Ladentin Rinuccio: Philippe Do Gherardo: Ks. Jürgen Rust Nelia: Julia Bell Gherardino: Kind N.N. / N.N. (Domchor) Betto di Signa: Georg Lickleder Simone: Ks. Hans-Otto Weiß Marco: Brett Carter La Ciesca: Geneviéve King Maestro Spinelloccio: Hans-Helge Gerlik Amatio di Nicoloa: Milen Stradalski Pinellio: Ion Dimieru Guccio: Sándro Puskás

Philharmonisches Staatsorchester Mainz

Pressemeldung Staatstheater Mainz