Magdeburg, Theater Magdeburg, Spielplaninformationen September 2012

Magdeburg, Theater Magdeburg, Spielplaninformationen September 2012
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Theater Magdeburg

Theater Magdeburg © Theater Magdeburg / Hans Ludwig Boehme
Theater Magdeburg © Theater Magdeburg / Hans Ludwig Boehme

Spielplaninformationen September 2012

Mit einem Theatertag im Opernhaus startet die neue Spielzeit nach den Theaterferien. Am Sonnabend, 8. September 2012, 15.00 - ca. 19.30 Uhr, präsentieren das Theater Magdeburg einen Blick hinter die Kulissen in die laufenden Proben der Ballettcompagnie und die künstlerische Arbeit der Maske. Zu erleben sind Auszüge aus Stücken des Schauspiels, exklusive musikalische Beiträge, Interviews, Lesungen und Theater für Kinder sowie Quiz, Wettbewerbe und ein Gewinnspiel mit lukrativen Theaterpreisen. Zum Abschluss des Tages wird es noch einmal spannend: Auf der Bühne des Opernhauses steigt die große Kostümversteigerung, unterhaltsam präsentiert von zwei Mitgliedern des Schauspielensembles.

Der international gefragte Regisseur Bruno Berger-Gorski inszeniert zum Spielzeitauftakt im Opernhaus Giuseppe Verdis Oper »Don Carlos«. Die musikalische Leitung liegt in den Händen des 1. Kapellmeisters Michael Balke. Die Titelpartie übernimmt Tenor Iago Ramos aus dem Ensemble des Magdeburger Opernhauses. Als Marquis von Posa indes wird das Ensemblemitglied Kartal Karagedik zu erleben sein, der im Juni in Peking beim renommierten Sängerwettstreit »Operalia« den Sprung ins Halbfinale schaffte. Der georgische Bass Shavleg Armasi, derzeit fest am Staatstheater Hannover engagiert, konnte für die Partie des Filippo gewonnen werden.  »Don Carlos« ist eine  Koproduktion mit dem Nationaltheater Brno/Tschechien.  Premiere ist am Sonnabend, 15. September 2012, 19.30 Uhr.

Schauspieldirektor Jan Jochymski startet mit seiner Inszenierung des Schiller-Klassikers »Kabale und Liebe« in die neue Spielzeit. Lernen Sie unsere neuen Ensemblemitglieder Katharina Schlothauer (Luise), Michael Ruchter (Hofmarschall von Kalb) und Marlène Meyer-Dunker (Lady Milford) kennen. Die ebenfalls neuen Ensemblemitglieder Raimund Widra (Ferdinand) und Peter Weiss (Wurm) waren bereits in dieser Spielzeit in der »Dreigroschenoper« sowie in der Komödie »Adams Äpfel« zu erleben. Premiere ist am Freitag, 28. September 2012, 19.30 Uhr, im Schauspielhaus.

David Gieselmann, einer der profiliertesten Komödienautoren der deutschen Gegenwartsdramatik, ist dem Magdeburger Publikum bereits durch die Uraufführung seines Stückes »Die Plantage« bekannt. Jetzt kommt seine Farce »Der Wichtigtuer« als Deutsche Erstaufführung am Schauspiel Magdeburg zur Premiere. Regie führt Martin Pfaff. Premiere ist am Sonnabend, 29. September 2012, 19.30 Uhr, im Studio des Schauspielhauses.

Mit »Educating Rita« von Willy Russel bereitet das Schauspiel Magdeburg eine neue Inszenierung in englischer Sprache vor. Regie führt Alexandra Will, Premiere ist bereits am Sonnabend, 22. September, 19.30 Uhr, im Foyer des Schauspielhauses.

Achtung: Vom 9. Juli bis 20. August 2012 haben wir Theaterferien!

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Don Carlos

Oper von Giuseppe Verdi

Libretto von Josephe Méry und Camille du Locle nach dem Drama »Don Karlos« von Friedrich Schiller In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln In Kooperation mit dem Nationaltheater Brno/Tschechien

»Lebt wohl denn, Träume vom Glück …« – Der spanische Thronfolger Don Carlos ist heimlich verliebt in Elisabeth, die junge Frau seines Vaters Philipp II. Die Bemühungen seines Freundes, des Marquis von Posa, Carlos für den Freiheits­kampf der Provinz Flandern zu interessieren und ihm damit über die unglück­liche Liebe hinwegzuhelfen, tragen nicht zur Verbesserung des angespannten Vater-Sohn-Verhältnisses bei. Prinzessin Eboli verrät Philipp aus enttäuschter Liebe zu Carlos, dass seine Frau die Gefühle seines Sohnes erwidert. Die zwi­schenmenschlichen Konflikte werden im politischen Machtkampf zwischen König und Kirche instrumentalisiert, bis der Freiheitskämpfer Posa zum Tode verurteilt wird und auch Carlos nicht mehr zu retten ist.

»Don Carlos« entstand 1866/1867 als Auftragswerk für die Pariser Oper. Ur­sprünglich in fünf Akten und französischer Sprache angelegt, wurde das Werk innerhalb der folgenden zwanzig Jahre noch zweimal von Verdi revidiert. Als Auftakt zum Verdi-Jubiläumsjahr 2013 wird in Magdeburg die vieraktige ita­lienische Fassung inszeniert, die 1884 an der Mailänder Scala uraufgeführt wurde. Verdis fantastische Komposition und die Thematik, dass auch die Mäch­tigsten unter uns in ihren Entscheidungen immer von menschlichen Gefühlen beeinflusst werden, machen »Don Carlos« – trotz der Verwurzelung im Spanien des 16. Jahrhunderts – zu einem zeitlosen Klassiker.

Musikalische Leitung Michael Balke, Hermann Dukek Regie Bruno Berger-Gorski Bühne Daniel Dvo?ák Kostüme Daniel Nuñez-Adinolfi, Fred Fenner Dramaturgie Johanna Jordan, Michael Schlicht

Premiere: Sa., 15. September 2012, Opernhaus/Bühne

weitere Vorstellungen: Sa., 22. 9. 2012, 19.30 Uhr, So., 30. 9. 2012, 18.00 Uhr, Fr., 26. 10. 2012, 19.30 Uhr, So., 11. 11. 2012, 16.00 Uhr, So., 25. 11. 2012, 16.00 Uhr

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Kabale und Liebe

Friedrich Schiller Ein bürgerliches Trauerspiel

»Zwar die Gewalt des Präsidenten ist groß, doch aufs Äußerste treibts nur die Liebe.« – Ferdinand ist verrückt nach Luise und Luise verrückt nach Ferdinand. Aber er ist der Sohn eines korrupten Präsidenten in einem kleinen Fürstentum, sie ist nur ein Bürgermädchen. Die junge Liebe jenseits der Standesgrenzen ist ein Politikum. Der Präsident will seinen Sohn aus machtpolitischen Gründen mit der Maitresse des Fürsten verheiraten und entspinnt eine Intrige, die die Liebe Ferdinands von innen heraus zerstören soll. Er nimmt Luises Vater als Geisel und zwingt die Tochter, einen fiktiven Brief an einen Höfling zu schreiben, der dann in Ferdinands Hände gespielt wird. Der Plan geht auf, die Liebe der beiden ist im Kern getroffen. Doch Ferdinand wird rasend vor Eifersucht, vergiftet die Geliebte und sich selbst.

Friedrich Schiller war erst 25 Jahre alt, als er mit »Kabale und Liebe« (1784) den herrschenden Zuständen seiner Zeit den Krieg erklärte. Zugleich machte Schiller mit der Liebesgeschichte von Ferdinand und Luise ein gefährliches Experiment: Was passiert, wenn man es in der Liebe »aufs Äußerste« treibt? Wenn einem der geliebte Mensch »alles« ist? Wenn man ihn »besitzen« und ganz für sich allein haben will? Sind es dann wirklich nur die äußeren Umstände, die Konventionen einer Gesellschaft oder die Moralvorstellungen der Eltern, die uns an der Erfüllung »grenzenloser Liebe« hindern?

Regie Jan Jochymski Bühne Peter Scior Kostüme Christiane Hercher Dramaturgie Stefan Schnabel

Premiere: Fr., 28. 9. 2012, 19.30 Uhr, Schauspielhaus/ Bühne

weitere Vorstellungen:  Sa., 29. 9. 2012, Mi., 24. 10., 2012, Sa., 27. 10. 2012, jeweils 19.30 Uhr

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Der Wichtigtuer

(Deutsche Erstaufführung)

David Gieselmann Komödie Frei nach Ludvig Holberg

»Keine Zeit!« – Prof. Dr. Dr. Vielschrei konzentriert sich auf das Wesentliche im Wirtschaftsleben des 21. Jahrhunderts: im Gespräch bleiben, gefragt sein, sich selbst fordern bis zur Überforderung, immer die nächste Vision vor Augen und den Tinnitus im Ohr. Dementsprechend gut steht der Kurs seiner Firma Letgo. Jetzt aber droht Ungemach von mehreren Seiten. Nicht nur ein neugieriger Journalist, auch Vielschreis hoffnungslos rückständige Mitarbeiter wollen endlich wissen, was Letgo eigentlich herstellt. Das Problem ist: die Firma Letgo produziert nichts, verkauft nichts, bietet weder Waren noch Dienstleistungen an. Dank Vielschreis Dauerhysterie ist bislang niemand auf die Idee gekommen, dieser Burn-Out-Kandidat könne in Wahrheit gar nichts zu tun haben – Vielschrei selbst am allerwenigsten. Nun, da die Blase zu platzen droht, scheint die Heirat von Vielschreis Tochter mit einem IT-Spezialisten die letzte Rettung zu sein. Doch leider ist Leonore bereits verliebt. Vielschreis resolute Haushälterin Pernille nimmt das Heft des Handelns in die Hand und tritt ein absurdes Verwechslungsspiel los. Was im Geschäftsleben wirkt, muss auch im Privaten funktionieren: mit mutigen Risikoinvestitionen und geschickt platziertem Insiderwissen versucht sie, das junge Glück zu retten …

David Gieselmann, einer der profiliertesten Komödienautoren der deutschen Gegenwartsdramatik, ist dem Magdeburger Publikum bereits durch die Uraufführung seines Stückes »Plantage« bekannt. Im »Wichtigtuer« entwirft er eine rasante Farce, die unseren Zeitgeist der Geschäftigkeit und Blenderei aufs Korn nimmt.

Regie Martin Pfaff Bühne / Kostüme Anja Kreher Dramaturgie Heide Palmer

Premiere: Sa., 29. 9. 2012, 19.30 Uhr, Schauspielhaus/ Studio

weitere Vorstellungen: Mi., 3. 10. 2012, Sa., 27. 10. 2012, jeweils 19.30 Uhr

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Educating Rita

Willy RusselAufführung in englischer Sprache

»They come to the hairdresser’s cos they wanna be changed. But if you want to change y’ have to do it from the inside, don’t y’? Know like I’m doin’.« – Frank ist Lite­raturprofessor, ein verkappter Dichter, der seinen Idealismus längst im Whiskey ertränkt hat. Er ist missmutig, vom Leben enttäuscht und von der Liebe verraten. Weil er zudem hochintelligent und belesen ist, paart sich sein Phlegma mit ei­ner gehörigen Prise Zynismus. Das ist auch nötig, denn seine wissenschaftliche Karriere hat schon strahlendere Tage erlebt – seit kurzem gibt er Nachmittags­kurse in Literaturgeschichte an der Bürgeruniversität. Dort trifft er eines Tages die junge Rita, die als Friseurin in einem kleinen Eckladen arbeitet, Kaugummi kaut und ihre proletarische Herkunft sprachlich nicht verbergen kann. Rita hat es satt, das ewige Labern der alten Damen, denen sie die Haare tönt; hat es satt, dass sie ihre Rolle als Ehefrau spielen soll und dass sie ihr Leben nicht selbst in der Hand hat. Durch ihr Nachmittagsstudium bei Frank erhofft sie sich mehr, als nur eine fundierte Meinung über Literatur zu erlangen – sie möchte ihrem alten Leben entfliehen, auch wenn sie noch gar nicht weiß, dass sie das möchte. Frank unterrichtet Rita in Literatur und lernt selbst dabei etwas wesentlich Wichtige­res: dass er doch noch Gefühle in sich hat. Und zwar für Rita …

Willy Russell ist englischer Dramatiker, Lyriker und Songschreiber. Seine Komö­die »Educating Rita« war bereits kurz nach ihrem Erscheinen Anfang der 1980er Jahre ein großer Erfolg, wurde mit Julie Walters und Michael Caine verfilmt und erhielt dafür einen Golden Globe. Russell schreibt darin seine Überzeugung fest, dass sich jeder Mensch, egal in welchen Umständen er lebt, ändern kann.

Regie Alexandra Will Bühne / Kostüme Lea Wimmer Dramaturgie Holger Radke

Premiere: Sa., 22. 9. 2012, 19.30 Uhr, Schauspielhaus/Foyer

weitere Vorstellungen: Do., 4. 10. 2012, 10.00 Uhr, Do., 25. 10. 2012, 19.30 Uhr

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