Kassel, Staatstheater Kassel, Premiere Andrea Chénier von Giordano, 09.09.2017

Kassel, Staatstheater Kassel, Premiere Andrea Chénier von Giordano, 09.09.2017
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Staatstheater Kassel

Staatstheater Kassel © N. Klinger
Staatstheater Kassel © N. Klingerkassel

Andrea Chénier von Umberto Giordano

Premiere: Samstag, 9. September, 19.30 Uhr, weitere  Vorstellungen: 16.9., 21.9., 24. (16.00), 29.9., 4.10.2017

Der Dichter und die Macht, das ist ein altes, bekanntes Thema: Wo sprachliche und herrschaftliche Gewalt aufeinandertreffen, sprühen die Funken. Das ergeht auch André Chénier nicht anders, der in die Fänge der Französischen Revolution gerät und von dieser verschlungen wird. Den Dichter Chénier hat es wirklich gegeben, nur ist seine Geschichte in der Oper von Umberto Giordano mit Leidenschaft und „terreur“ angefüllt, weshalb der Titelheld auch in der italianisierten Fassung erscheint: als Andrea Chénier. Dieser lebt in einer sozialen Doppelwelt. Einerseits lehnt er die Gepflogenheiten des Adels ab, andererseits verkehrt er in aristokratischen Kreisen, um dort seine kritischen Verse vorzutragen. So auch im Haus der Gräfin Coigny, wo er sich in deren Tochter Maddalena verliebt. Dort trifft er auch auf den Diener Carlo Gérard, einen überzeugten Revolutionär, der den Adel hasst, unglückseligerweise aber ebenfalls Maddalena liebt. Ein explosives Dreieck entsteht, Politik und Liebe vermischen sich, und schon im zweiten Akt kommt es zum Duell zwischen den beiden Männern. Gérard, inzwischen Sekretär der Revolution (und damit Teil der blutigen Schreckensherrschaft unter Robespierre), lässt Chénier verhaften und ins Gefängnis werfen. Der Dichter wird zum Tode verurteilt. Als Maddalena davon erfährt, entscheidet sie sich auf der Stelle, mit Chénier ins Jenseits zu gehen, dorthin, wo ihre Liebe mehr ist als eine Utopie.

Andrea Chénier verschaffte Umberto Giordano 1896 den großen internationalen Durchbruch. Mit diesem Werk knüpfte er an die großen historischen Tableaus der französischen Grand opéra an und bediente zugleich den Stil des populären musikalischen Verismo. Berühmte Melodien der untergehenden Rokokoepoche und der Französischen Revolution mischen sich in die packende Komposition und verleihen dem Werk ein unverwechselbares Kolorit.

Die musikalische Leitung von Andrea Chénier ist Francesco Angelicos erste Arbeit als Generalmusikdirektor am Staatstheater Kassel. Wie kaum ein anderer verkörpert Angelico die junge italienische Dirigentengeneration und erobert derzeit gleichsam die internationale Konzert- und Opernwelt. Er studierte nach seinem Violoncello-Studium in Modena von 2003 bis 2006 Dirigieren bei Giorgio Bernasconi an der Musikhochschule Lugano. 2009 machte er mit dem Gewinn des 2. Preises beim Malko Wettbewerb erstmals international von sich reden. 2011 gewann Francesco Angelico den Deutschen Dirigentenpreis. 2013/14 debütierte er beim Gewandhausorchester Leipzig und beim Tonhalle Orchester Zürich und folgte Wiedereinladungen u. a. zum Orchestra Svizzera Italiana und Trondheim Symphony Orchestra. 2014/15 übernahm er die Position des Chefdirigenten des Tiroler Symphonieorchesters Innsbruck und des Tiroler Landestheaters, wo er den Klangkörper sowohl in Opernproduktionen wie auch in Sinfoniekonzerten leitete.

2014/15 dirigierte Francesco Angelico das Malaysian Philharmonic Orchestra und das National Symphony Orchestra Taiwan. An der Bayerischen Staatsoper dirigierte er zuletzt Henzes „Elegie für junge Liebende” sowie Rossinis „Il barbier di Siviglia”. Mit einer Neuproduktion von Puccinis „La Bohème” gab er im November 2015 seinen Einstand an der Oper Köln.

Der in Mexiko geborene Tenor Rafael Rojas (Andrea Chénier) studierte Gesang an der Universität in Guadalajara und an der Royal Scottish Academy of Music in Edinburgh. Auf Einladung von Placido Domingo sang er die Partie von Rafael Ruiz (El Gato Montés) in Washington. Es folgten Auftritte in Boston, Houston, Seattle, an der New York City Opera und in Tel Aviv. Seit 1999 tritt Rafael Rojas regelmäßig bei den Bregenzer Festspielen auf und gastiert an Häusern wie der Semperoper Dresden der Deutschen Oper Berlin, an der Oper Stuttgart sowie in Savonlinna. Am Staatstheater Kassel war er bereits als Pollione in „Norma“ und zuletzt als Rodolfo in Verdis „Luisa Miller“ zu erleben.

Musikalische Leitung: Francesco Angelico, Inszenierung: Michael Schulz, Bühne: Dirk Becker, Kostüme: Renée Listerdal, Dramaturgie: Christian Steinbock, Choreinstudierung: Marco Zeiser Celesti

Mit Rafael Rojas / Kamen Chanev (Andrea Chénier), Hansung Yoo (Carlo Gérard), Vida Mikneviciute / Julia Borchert (Maddalena die Coigny),  Marie-Louise Dreßen (Bersi), Lona Culmer-Schellbach (Gräfin Coigny u.a.), Marc-Olivier Oetterli (Roucher, Freund Chéniers),  Younggi Moses Do (Abbé, Poet), Daniel Holzhauser (Pietro Fléville), Daniel Jenz (Spitzel), Hee Saup Yoon (Mathieu, Schmidt), Szczepan Nowak (Leiter des Haushalts / Dumas), Staatsorchester Kassel, Opernchor, Extrachor und Statisterie des Staatstheaters Kassel.

Andrea Chenier im Staatstheater Kassel:  Premiere: Samstag, 9. September, 19.30,  weitere Vorstellungen: 16.9., 21.9., 24. (16.00), 29.9., 4.10.2017

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