Kassel, Staatstheater Kassel, 5. SINFONIEKONZERT, 10.03.2014

Kassel, Staatstheater Kassel, 5. SINFONIEKONZERT, 10.03.2014
staatstheater_kassel.jpg
Staatstheater Kassel © N. Klinger
Staatstheater Kassel © N. Klinger

Staatstheater Kassel

5. SINFONIEKONZERT

Elmar Lampson: Konzert für Violine und Orchester Uraufführung
Gustav Mahler: Sinfonie Nr.7 e-Moll
 
Solist: Afonso Fesch (Violine),  Dirigent: Yoel Gamzou
 
 10. März 20 Uhr, Kongress Palais Stadthalle, Holger-Börner-Platz 1,  Kassel
Die Uraufführung eines Violinkonzerts von Elmar Lampson und Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 7 e-Moll stehen auf dem Programm des 5. Sinfoniekonzerts am Montag, 10. März, in der Stadthalle Kassel. Das Staatsorchester Kassel spielt unter der Leitung von Yoel Gamzou, Solist ist der Geiger Afonso Fesch.
 
„Das Entscheidende bleibt aber die Musik als Musik. Sie ist da, weil sie eben etwas ist und nicht, weil sie etwas bedeutet oder gar auf etwas anderes verweist … sie öffnet im Schweigen und Hören einen inneren Bereich, der von der besprechbaren, kommunizierbaren Wirklichkeit so weit entfernt ist, wie das Schlafen vom Wachen.“ – So lautet ein Zitat des Komponisten Elmar Lampson. Im Mai 2013 hat Yoel Gamzou mit dem Staatsorchester Kassel Lampsons dritte Sinfonie mit großem Erfolg zur Aufführung gebracht. Jetzt folgt die Uraufführung eines Violinkonzertes des in Koblenz geborenen Komponisten mit dem jungen portugiesischen Geiger Afonso Fesch als Solisten.
 
„Ich habe den Solopart für Afonso Fesch geschrieben, für seinen silbernen Ton, für seine atemberaubenden, schier unbegrenzten technischen Möglichkeiten und für die Tiefe seiner musikalischen Empfindungen“, so Elmar Lampson. Und weiter: „Und ich schreibe dieses Stück für Yoel Gamzou, dem ich als Komponist unendlich viel zu verdanken habe. Yoel Gamzou ist ein Musiker, der mich inspiriert wie kaum ein anderer.“
 
Über die Musik des Violinkonzerts äußert er: „Sie atmet und singt, die Bögen der Form spannen sich über lange Zeiträume. Es gibt dramatische Steigerungen und zarte Lichteinfälle ... Alles entwickelt sich aus einer unscheinbaren kleinen Wendung die in fast jedem Stück der Musikgeschichte vorkommt. Normalerweise ist diese Wendung eine Verzierung, hier bildet sie eine große Form.“
 
Gustav Mahlers Siebte wird – verglichen mit seinen anderen Sinfonien – verhältnismäßig selten aufgeführt. Und dies, obwohl Mahler selbst sagte: „Es ist mein bestes Werk und vorwiegend heiteren Charakters“. Aber inwieweit man dieser „Heiterkeit“ trauen darf, bleibt trotz des strahlenden C-Dur-Finales zu hinterfragen. Immerhin scheint die Siebte von innen nach außen komponiert, der dritte der fünf Sätze also zentral zu sein. Und dieses Scherzo trägt die vielsagende Vortragsbezeichnung „schattenhaft“. Auch die beiden „Nachtmusiken“ (wie Mahler den zweiten und vierten Satz nannte) offenbaren sehr wohl jene für Mahler so typische Zerrissenheit.
 
Elmar Lampson, geb. 1952 in Koblenz, studierte an den Musikhochschulen in Hannover und Würzburg. Seit 2004 ist er Präsident der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und lehrt dort als Professor für Komposition und Theorie.
 
Als Komponist und Dirigent trat er bei internationalen Festivals auf und unternahm Konzertreisen durch fast alle europäischen Länder und weite Teile der ehemaligen Sowjetunion. 2011 wurde er mit dem Dr. Günther Buch-Preis für Kulturwissenschaften ausgezeichnet.
 
Beim Label col legno erschien 2011 eine Einspielung von Elmar Lampsons Werk „Mysterienszenen“ unter Leitung von Yoel Gamzou mit Afonso Fesch und weiteren Solisten des International Mahler Orchestra.
 
Afonso Fesch, geb. 1988, studierte bei Lehrern wie Yossif Grinman, Zofia Wóycicka, Raphaël Oleg, Pavel Vernikov, Dora Schwarzberg und, dank eines Stipendiums der Calouste Gulbenkian Stiftung, bei dem legendären Geiger Ivry Gitlis in Paris. Neben dem ersten Preis des internationalen Musikwettbewerbs „Júlio Cardona“ gewann er auch den ersten Preis des „Helena Sá e Costa“-Wettbewerbs.
 
Seit 2009 ist Afonso Fesch Erster Konzertmeister des International Mahler Orchestra. Als Solist spielte er mit Orchestern wie den Hamburger Symphonikern, dem Staatsorchester Kassel, der Neuen Philharmonie München, dem Basler Sinfonieorchester und trat in Sälen wie der Philharmonie Berlin, dem Konzerthaus Wien, der Philharmonie Köln, dem Herkulessaal München und der Stuttgarter Liederhalle auf.
 
Yoel Gamzou, geboren 1987 in Tel Aviv, ist seit der Spielzeit 2012/13 Erster Kapellmeister am Staatstheater Kassel. Der junge israelisch-amerikanische Dirigent ist der letzte Schüler von Carlo Maria Giulini, mit dem er bis kurz vor dessen Tode intensiv zusammenarbeitete und der sein wichtigster Mentor war.
 

---| Pressemeldung Staatstheater Kassel |---