SIEGFRIED, Ein BallettMusik von Richard Wagner, John Adams und Franz Liszt
Chreographie von Peter Breuer, Libretto von Andreas Geier
WIEDERAUFNAHME 31.05.13 20.00 GROSSES HAUS
ML Christoph Gedschold CH Peter Breuer B & K Dorin Gal L Eduard Stipsits
Es spielt die BADISCHE STAATSKAPELLE
Für das Ballett des BADISCHEN STAATSTHEATER KARLSRUHE kreierte Peter Breuer in der Spielzeit 11/12 zum ersten Mal ein Handlungsballett. Als Grundlage für seine Choreografie Siegfried diente das um 1200 entstandene Nibelungenlied. Diesem Ritterepos fügte er durch mystische Figuren, die den Heldinnen und Helden als Begleiter zur Seite gestellt sind, eine romantische Ebene hinzu, wie sie durch Richard Wagners Weltendrama Der Ring des Nibelungen im 19. Jahrhundert geschaffen wurde.
Das Erstaunliche an diesem Heldenepos aus dem 12. Jahrhundert ist, dass es das Schicksal einer Frau in den Mittelpunkt stellt. Es beginnt mit Kriemhilds Jugend und endet mit ihrem Tod. Entlang der Liebesgeschichte zwischen ihr und Siegfried entfaltet sich die Handlung des Balletts. Es beginnt mit dem Moment, in dem Kriemhild die verwundbare Stelle Siegfrieds an Hagen verrät und ihr klar wird, dass sie ihn damit dem Tode ausgeliefert hat. Von hier aus lässt sie ihre und Siegfrieds Geschichte vom ersten Eintreffen in Worms Revue passieren.
Die kraftvolle Tanzsprache von Peter Breuer ist für dieses Thema ausgesprochen passend und erzählt sowohl die Liebesgeschichte als auch von Walküren und starken Männern und lässt darüber hinaus der Mystik ausreichend Raum.
In zwei Akten entfaltet sich diese Uraufführung. Zu John Adams' Orchesterwerk Harmonielehre, dessen Shaker Loops, Short Ride in a fast Machine, zu Franz Liszt Dantesymphonie und zu Teilen aus Richard WagnersDer Ring des Nibelungen wird der erste Akt erzählt. Im zweiten Akt bilden dann John AdamsThe black gondola, My father knew Charles Ives, The Mountain, Harmonielehre und erneut Richard Wagners Ring-Kompositionen, darunter Siegfrieds Tod und Trauermusik die musikalische Grundlage für das Ballett.
Der Choreograph Peter Breuer begann 1969 seine internationale Karriere als Solotänzer des London Festival Ballett und gehörte bis in die späten 80er Jahre zu den führenden Tänzern der Ballettszene. Bereits mit 15 Jahren wurde er Gruppentänzer an der Bayerischen Staatsoper. Nur zwei Jahre darauf wechselte er an das Ballett der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf, wo er nach kurzer Zeit zum Solisten und zum Ersten Solotänzer avancierte.
Zahllose Gastspiele u. a. an der Scala di Milano, dem American Ballet Theatre New York, der Deutschen Oper Berlin und Tourneen in Australien, Südamerika, Südafrika, Spanien, Jugoslawien, Polen, Frankreich, England, in den USA und auf den Philippinen brachten ihm internationale Anerkennung. Sein Repertoire umfasst alle großen klassischen Rollen u. a. in Choreographien von John Cranko, Maurice Bejart, Erich Walter, Glen Tetley und Hans van Manen.
Anfang der 80er Jahre entstanden erste Choreographien für das Ballett der Bayerischen Staatsoper. Auch als Choreograf erhielt Peter Breuer sehr schnell internationale Aufmerksamkeit. Seit Beginn der Saison 1991/92 ist Peter Breuer Ballettdirektor des Salzburger Landestheater, wo er eine Tradition großer Erzählballette begründete. Für seine Choreografie Carmen erhielt er 2005 den Preis der Maya Plissetskaya und Rodion Shedrin Foundation.
Die Titelpartie wird, wie schon an der Premiere, von Admill Kuyler verkörpert. Ebenso tanzen die Originalbesetzungen Bruna Andrade in der Partie der Kriemhild sowie Flavio Salamanka als Gunther. Harriet Mills, die vor wenigen Monaten als starke und dominante Königin der Wilis in Giselle zu sehen war, gibt in Peter Breuers Siegfried ihr Rollendebut als Brünhild, Königin der Amazonen.
Die zweite Vorstellung findet am 5.6. im Rahmen der 6. Karlsruher Ballettwoche statt.