Immling, IMMLING FESTVAL - Musical FAME, IOCO
Das Musical FAME seine Ursprünge im gleichnamigen Film aus dem Jahr 1980. Der Titelsong dieses Films, geschrieben von Michael Gore und Dean Pitchford, erzählt die Geschichte von Kunst-Studenten
von Daniela Zimmermann
Das Musical FAME hat seine Ursprünge im gleichnamigen Film aus dem Jahr 1980. Der Titelsong dieses Films, geschrieben von Michael Gore und Dean Pitchford, erzählt die Geschichte von Studenten an der New Yorker High School of Performing Arts. Wir werfen darin einen realistischen Blick auf die Nöte, Herausforderungen und Erfolge junger Künstler.
Der Erfolg des Films FAME führte 1988 zur Entstehung einer Bühnenversion, des Musicals FAME massgeblich von David de Silva entwickelt. Das Musical ist zu einem Kult-Klassiker geworden und inspiriert weiterhin Generationen von jungen Künstlern, die von einem Leben auf der Bühne träumen. Das Musical in 2 Akten zeigt das Leben künstlerisch begabter Jugendlicher an einer Kunstschule und die vierjährige Schulzeit von der Aufnahmeprüfung bis zu Abschluss. Die Handlung verfolgt die Entwicklung der Schüler, ihre Probleme und Kämpfe mit den Herausforderungen der Schule sowie ihre eigenen persönlichen Schwierigkeiten, gegenüber den schulischen Anforderungen.
FAME Musical - youtube Immling Festival
Im Musical FAME erleben wir fesselnde Musik (Steve Margoshes), schmissige Songs (Jaques Levi),und dynamische Tanznummern. Der Druck perfekt zu sein um sich als darstellender Künstler zu behaupten, führt zu emotionalen, psychischen und physischen Belastungen. Auch die Kunstbranche ist in ihrer Realität gnadenlos und um so schwieriger ist es für junge Menschen ihre Träume zu verwirklichen. Die Geschichte der Charaktere spiegelt die Herausforderungen in der realen Kunstwelt.
Das Immling FESTIVAL inszeniert jedes Jahr für den eigenen Musicalchor ein Musical. In diesem Jahr 2024 fiel die Auswahl auf FAME, in der Deutschen Fassung von Frank Tannhäuser und Iris Schumacher. Es spielte die Band der Akademie Immling unter der erfahrenen Leitung von Constantin Siebert. Inszeniert hat das Musical, wie auch in den letzten Jahren, mit viel Engagement und Können Verena von Kressenbrock, der es immer gelingt, eine bemerkenswerte Aufführung zu gestalten. Verena von Kressenbrock ist auch die künstlerische Leiterin der Akademie Immling. Das Bühnenbild, von Verena von Kressenbrock geformt, konzentriert sich auf die Schule; passend zu den Szenen werden Videos eingeblendet (Videodesign: Maximilian Ulrich), die das Bühnengeschehen beleben und farbig freudig unterstützen. Erstaunlich sind immer wieder die gesanglichen Leistungen der jugendlichen Nachwuchstalente, die von der Akademie Immling mit großem Aufwand und allen Einsatzmöglichkeiten, gefördert werden: junge Menschen sammeln ihre ersten Bühnenerfahrungen und werden dabei professionell begleitet. Gesangliche Leitung in diesem Musical Lukas Gahbaka.
Die Band der Akademie Immling ist ein wesentlicher Bestandteil des Musicals Fame. Sie verstehen in verschiedene Genre zu wechseln wie Pop, Rock, Funk und Soul und reflektieren damit die vielfältigen Talente, Ambitionen und Charaktere der Schüler und Lehrer. „Fame" ist der berühmte Titelsong, der mitreißend die Sehsucht der Schüler nach Ruhm und Erfolg einfängt; „Sing the Body Electric“ der große Abschlußsong. Die Band hat einen sehr schönen Sound gespielt, der die gesamte Show getragen hat.
Die Schüler in den Hauptrollen: Carmen Diaz, gesungen, gespielt und getanzt von Isabella Funk. Sie verkörpert sehr eindrucksvoll die ehrgeizige, talentierte Sänger- und Tänzerin, die vom großen Ruhm träumt. Ihre unbändige Energie und Entschlossenheit führen sie auf einen falschen Weg. Mit falschen Versprechungen lässt sie sich blenden, verlässt die Schule und gerät in die Drogenszene. Tyron Jackson, gespielt und gesungen von Stefan Michael, kämpft überzeugend gegen seine Lernschwierigkeiten, und die damit verbundenen gesellschaftlichen Vorurteile. Er ist ein außergewöhnlich guter Tänzer und auch er will allen zum Trotz seine künstlerischen Ziele erreichen.
Serena Katz (Jessica Schäfer) ist auf Nick Piazza (Lukas Gahabka) fokussiert und eine ehrgeizige Schauspielschülerin. Sie konzentriert sich sehr auf ihre Ausbildung und träumt wie alle von der großen Karriere. Ihre Liebe zu Nick führt zu Missverständnissen und emotionalen Spannungen. Sie ist auch schüchtern und sensibel. Jessica Schäfer gelingt dieses Rollenspiel außerordentlich gut und besonders im 2. Akt war sie gesanglich sehr stark. Auch Lukas Gahabka als Nick konzentriert sich auf seine Ausbildung und auch er möchte ein ernstzunehmender Künstler werden. Seine Beziehung zu Serena entwickelt sich im Laufe des Musicals und zeigt seine kämpferische Balance zwischen Liebe und Karriere.
Joe Vegas gesungen und gespielt von Jakob Zweckstetter mit Talent für Comedy und Schauspiel ist der lustige und charmante Mitschüler. Schwer macht es ihm seine Familie mit ihren hohen Erwartungen und dieser Druck ist seine persönliche Herausforderung. Schlomo Metzenbaum, gesungen und gespielt von Valentin Bodler, ist ein talentierter Violinist und hat auch einen Vater im Rücken, der hohe Erwartungen an den Sohn hat. Schlomo ist verliebt in Carmen Diaz; diese Romanze spielt eine zentrale Rolle im Stück und auch für Schlomos Entwicklung. Er spielt diese Rolle so liebevoll und aufopfernd sympathisch. Ganz reizend die Tänzerin Mabel Washington, getanzt von Carina Ziegler, trotz Selbstzweifel wegen ihrer Figur, ist sie eine hervorragende Tänzerin und immer positiv.
Ganz herausragend waren die Lehrerinnen, sowohl gesanglich als auch schauspielerisch. Jede hatte ihr Ressort und sie waren alle großartig. Die strenge, aber fürsorgliche Mrs. Esther Sherman, (Elizabeth Sedlmayer), die sich große Mühe mit Tyrone gibt, um ihm, ihrem Schüler, zu helfen. Sie ist überzeugt von der Notwendigkeit einer umfassenden Bildung. Miss Myers (Uschi Zobelt), zuständig für die kreative und emotionale Entwicklung. Miss Greta Bell (Annika Öttinger), die wunderbare und inspirierende Tanzlehrerin motiviert ihre Schüler durch Hingabe zum Tanz. Auch sie hilft Tyrone und unterstützt die talentvolle Carmen. Durch Tanzen erweitern die Schüler ihre Ausdrucksweise und gewinnen Selbstvertrauen. Und Mrs. Sheinkopf ( Laura Ziegler), die strenge und traditionsbewusste Musiklehrerin. Hohe Ansprüche, Perfektion und Disziplin. Sie erkennt Schlomos Talent und hilft ihm, seine musikalischen Fähigkeiten zu verfeinern. Die Lehrer sind die Mentoren und die Vorbilder der Schüler. Ihre Einflussnahme ist entscheidend für die Verwirklichung der großen Träume ihrer Schüler, auf der großen Bühne, im Rampenlicht.
All die Emotionen und Sorgen junger Künstler-Anwärter werden lebensnah interpretiert; man leidet selbst mit dem großen psychischen Druck auf junge Menschen, die sich in der wettbewerbsorientierten Welt der darstellenden Künste bewähren wollen.
Ein schöner Abend mit jungen Künstlern, die auch ihr Bestes geben und kämpfen, um den Erfolg auf der Bühne. Es lohnt sich dabei zu sein!
