Hannover, Staatsoper Hannover, Premiere: DIE MACHT DES SCHICKSALS, 30.01.2016
DIE MACHT DES SCHICKSALS von Giuseppe Verdi
Oper in vier Akten (1862 / 1869) Libretto von Francesco Maria Piave und Antonio Ghislanzoni nach dem Drama »Don Álvaro o La Fuerza del sino« von Ángel de Saavedra In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Premiere 30. Januar 2016, Weitere Vorstellungen: 04.02.16 Do 19:30, 12.02.16 Fr 19:30, 16.02.16 Di 19:30, 04.03.16 Fr 19:30, 15.03.16 Di 19:30, 04.05.16 Mi 19:30, 15.05.16 So 16:00, 05.06.16 So 16:00, Öffentliche Generalprobe: 18:00 Einführung | anschließend Publikumsgespräch | Do 28.01.16 | 18:30 |
Es ist vielleicht nur ein unglücklicher Zufall, der drei Menschen in einen zerstörerischen Kampf treibt, der ihre Träume von Liebe, Freundschaft und Frieden zunichte macht. Andererseits ist der Auslöser des Geschehens die unerbittliche Konsequenz eines Beziehungsgeflechts, das von Beginn an von dem Konflikt zwischen politischer Macht und rebellischem Außenseitertum, zwischen der Wahrung der Familienehre und individuellen Gefühlen gezeichnet ist. Die Macht des Schicksals ist allgegenwärtig; das Unwahrscheinliche geschieht und treibt die Menschen wider Willen in eine tödliche Konfrontation.
Don Alvaro, ein Fremdling, plant mit Leonora, der Tochter des Marchese di Calatrava, die Flucht, weil sich der Vater dieser Liaison entgegenstellt. In der nächtlichen Konfrontation löst sich aus Alvaros weggeworfener Pistole ungewollt ein Schuss und tötet den Marchese – der Beginn einer absurden Irrfahrt, in dem jeder in der Verquickung von Liebessehnsucht und Rachedurst den anderen sucht und nicht findet. Die Liebenden haben sich nach dem Unglück aus den Augen verloren: Leonora ist in Männerkleidern in einem Kloster untergetaucht, Alvaro sucht im Krieg Vergessen. Dort rettet er Leonoras Bruder Don Carlo das Leben, der auf der Suche nach dem Mörder seines Vaters ist. Die Männer erkennen sich zunächst nicht und schließen ewige Freundschaft. Erst als Carlo wiederum durch einen Zufall die Identität seines Freundes entdeckt, bricht die alte Gegnerschaft wieder auf. Alvaro zieht sich nach einem Zweikampf just in das Kloster zurück, in dem auch Leonora Zuflucht gefunden hat, und dort kommt es zur endgültigen Katastrophe: Carlo hat seinen Feind aufgespürt, fordert ihn zum Kampf heraus und wird tödlich verletzt. Als die von Alvaro totgeglaubte Leonora überraschend hinzutritt, tötet Carlo im Sterben schließlich auch seine Schwester.
Man hat Verdis Die Macht des Schicksals oft den Vorwurf gemacht, die Handlung sei überladen und krude, und tatsächlich ist der Geschichte nach dem 1835 uraufgeführten Drama »Don Álvaro o La Fuerza del sino« des spanischen Dichters Ángel de Saavedra eine gewisse Unübersichtlichkeit nicht abzusprechen. Und dennoch findet Verdi in dem bunten Kaleidoskop auseinander strebender Situationen und unwahrscheinlicher Zufälle zu einem stimmigen Ganzen, indem er im Sinne eines Ideendramas die individuellen Schicksale einbettet in einen gesellschaftlichen Kontext, der geprägt ist vom Wahnsinn des Krieges, von politischer Gewalt und der Diskriminierung des Fremden. Gerade in der Balance der von Massenhysterie aufgeladenen Tableaus und Szenen von großer Intimität erreicht Verdis Oper, die auch musikalisch zu seinen schönsten Schöpfungen zählt, ihre beklemmende Intensität.
Musikalische Leitung Stefan Klingele, Inszenierung Frank Hilbrich Bühne Volker Thiele, Kostüme Gabriele Rupprecht Licht Susanne Reinhardt, Ton Christoph Schütz Choreinstudierung Dan Ratiu, Dramaturgie Klaus Angermann
BESETZUNGMarchese von Calatrava: Michael Dries, Leonora de Vargas: Brigitte Hahn Don Carlo de Vargas: Brian Davis, Alvaro: Xavier Moreno Preziosilla: Monika Walerowicz, Pater Guardiano: Shavleg Armasi Fra Melitone: Karel Martin Ludvik, Curra: Danuta Volpe Alcalde: Daniel Eggert, Mastro Trabuco: Edward Mout Ein Chirurg: Mohsen Rashidkhan, Chor der Staatsoper Hannover Extrachor der Staatsoper Hannover Niedersächsisches Staatsorchester Hannover
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