Hannover, Staatsoper Hannover, PREMIERE: CALIGULA, 17.01.2015

Hannover, Staatsoper Hannover, PREMIERE: CALIGULA, 17.01.2015
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Staatsoper Hannover

Staatsoper Hannover © Marek Kruszewski
Staatsoper Hannover © Marek Kruszewski

PREMIERE Samstag  17.01.15 um 19:30  Uhr

CALIGULA  von Detlev Glanert

nach dem gleichnamigen Schauspiel von Albert Camus (1938/44)

Weitere Vorstellungen: 24. Januar 2015, 30.01.2015, 3.02.2015; 11.02.2015; 21.02.2015

Der Tod seiner über alles geliebten Schwester Drusilla löst bei dem jungen römischen Kaiser Caligula ein tiefes Trauma aus. Sein Einspruch gegen die Absurdität des Todes, der die Sinnhaftigkeit des Lebens grundlegend in Frage stellt, treibt ihn zu einem wütenden Experiment, mit dem er die Welt von der Illusion befreien möchte, das Leben könne angesichts des Sterbens der Menschen immer so weiter gehen wie bisher. Caligulas Erkenntnis der Unvollkommenheit der Welt, der Unfreiheit der einem blinden und erbarmungslosen Schicksal ausgelieferten Menschen gipfelt in der Verachtung seiner armselig in Verblendung lebenden Umwelt. In gottgleicher Erhöhung entlarvt er deren heuchlerisches Getue und stilisiert sich zum absolut freien Wesen, das jenseits aller Menschlichkeit willkürlich über Leben und Tod entscheidet und dabei auch den eigenen Untergang mit einberechnet.

Die historische Gestalt des Gaius Caesar Augustus Germanicus, genannt Caligula, das Soldatenstiefelchen, diente Albert Camus in seinem 1938 begonnenen Schauspiel als Paradigma eines Menschen, der in der Maßlosigkeit seines Wütens die zerbrochene Einheit mit der Welt wiederzufinden hofft. Unter dem Eindruck der Diktaturen der 1930er-Jahre zeichnet CamusCaligula als eine Figur, die die Begrenztheit der menschlichen Existenz zu überschreiten sucht und in der Suche nach dem Unmöglichen ihre Menschlichkeit verliert. In einer beispiellosen Gewaltorgie führt der mörderische Despot seine eigene Vernichtung herbei, denn – so Camus – er »hat nicht begriffen, dass man nicht alles zerstören kann, ohne sich selbst mit zu zerstören.« Der 1960 geborene Detlev Glanert, ein Schüler von Hans Werner Henze, gehört mit bisher neun abendfüllenden Opern zu den international bedeutendsten Opernkomponisten unserer Zeit, dessen Musik sich durch dramatische Expressivität, artifizielle Sinnlichkeit und kompositorische Disziplin auszeichnet. Nach der Uraufführung 2006 an der Oper Frankfurt und weiteren internationalen Erfolgen wird die Oper Caligula zum ersten Mal wieder im deutschsprachigen Raum neu in Szene gesetzt.

Musikalische Leitung Karen Kamensek, Inszenierung  Frank Hilbrich Bühne  Volker Thiele, Kostüme  Gabriele Rupprecht, Licht  Susanne Reinhardt Choreinstudierung  Dan Ratiu, Dramaturgie  Klaus Angermann

BESETZUNGCaligula: Ralf Lukas, Caesonia: Khatuna Mikaberidze, Helicon: Owen Willetts Cherea: Per Bach Nissen, Scipio: Mareike Morr, Mucius: Latchezar Pravtchev Mereia/Lepidus: Frank Schneiders, Livia: Carmen Fuggiss Chor der Staatsoper Hannover, Niedersächsisches Staatsorchester Hannover

Premiere Samstag, 17. Januar 2015, 19.30 Uhr, weitere Vorstellungen:, 24.01.15, Sa, 19:30, 30.01.15, Fr, 19:30, 03.02.15, Di, 19:30, 11.02.15, Mi, 19:30, 21.02.15, Sa, 19:30

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