Hannover, Staatsoper Hannover, 1. Sinfoniekonzert: Léhar, Nielsen, Ravel, 12./13.10.2014

Hannover, Staatsoper Hannover, 1. Sinfoniekonzert: Léhar, Nielsen, Ravel, 12./13.10.2014
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Staatsoper Hannover

Franz Lehár Fieber (1915), 1. Sinfoniekonzert

Carl Nielsen Sinfonie Nr. 5 op. 50 (1921–22)

Maurice Ravel Klavierkonzert für die linke Hand (1929–30),  La Valse (1920)

Der Erste Weltkrieg, dessen Ausbruch 1914 in diesem Jahr gedacht wird, gilt als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts, als gewaltige Zäsur historisch-politischer und kulturell-ästhetischer Art. Eine ganze Generation wurde auf den Schlachtfeldern Westeuropas traumatisiert oder ermordet. Das 1. Sinfoniekonzert des Niedersächsischen Staatsorchesters Hannover widmet sich der vergleichsweise indirekten Reflexion des Krieges in der Musik, nur wenige Werke entstanden als unmittelbares Echo der Ereignisse. In seiner sinfonischen Dichtung Fieber widmet Franz Lehár sein musikdramatisches Talent ungewohnten Inhalten: Nur wenige Minuten braucht er, um die Fiebervision eines sterbenden Soldaten in eine eindrucksvolle Szene zu fassen.

Als Bürger des neutralen Dänemark war Carl Nielsen aus der Distanz aufs Tiefste erschüttert. Die Auflösung des Orchesterklangs seiner 5. Sinfonie bis ins Geräuschhafte wurde als Widerhall des Krieges gehört und schockierte seine Zeitgenossen.

Maurice Ravel reagierte begeistert auf den Kriegsausbruch, doch seine nationale Gesinnung erstreckte sich nicht auf die Kunst. Für den österreichischen Pianisten Paul Wittgenstein, der im ersten Kriegsjahr seinen rechten Arm verloren hatte, schrieb er sein Klavierkonzert für die linke Hand, das mit stupender Virtuosität das vermeintliche Handicap vergessen lässt. Mit der Tondichtung La Valse schließlich widmet er sich dem tänzerischen Inbegriff der Donaumonarchie und trägt mit dem Walzer eine ganze Epoche in einem »fantastischen und unentrinnbaren Wirbel« zu Grabe.

Niedersächsisches Staatsorchester HannoverSolisten Robert Künzli (Tenor), Louis Lortie (Klavier), Dirigentin Karen Kamensek, Kurzeinführung mit Karen Kamensek jeweils 45 Minuten vor Beginn

Sonntag, 12.10.14, 17 Uhr,  Montag, 13.10.14, 19:30 Uhr

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