Hans Neuenfels‘ Inszenierung von »Fidelio« wird am 8. Februar 2014 wieder aufgenommen
Für große Aufmerksamkeit bis hin zu mehreren Nominierungen bei der Kritikerumfrage der Zeitschrift »Opernwelt« sorgte im Jahr 2004 Hans Neuenfels‘ Neuinszenierung von Beethovens »Fidelio«. Spiegel online notierte damals: »Es war ein bizarrer, aber spannender ‚Fidelio‘, bei dem es gelang, giftige Satire, Nachdenklichkeit und die Untiefen der Handlung durchaus schlüssig zu einem prallen Thriller zu formen.« Der Regisseur äußerte sich wie folgt über Beethovens Befreiungsoper, die im Geist der französischen Revolution geschrieben wurde und das Humanitätsideal jener Zeit widerspiegelt: »Für uns erzählt ‚Fidelio‘, dass jede Leidenschaft ständig Gefahr läuft, von der Natur oder der Gesellschaft zerstört zu werden. Jede Leidenschaft ist ein Risiko, aber ohne Leidenschaft möchte man ja auch nicht leben, ohne eine Vergrößerung des Gefühls, des abenteuerlichen Moments, den die Hoffnung in sich birgt. Diesen Aufbruch hat Beethoven beschrieben, zunächst bei den Personen, dann aber auch bei der Masse, beim Chor. Die fordern ununterbrochen, erst die Gefangenen, später die Frauen, die die Gefangenen abholen. Sie fordern ein privates Glück und beharren darauf, dieses private Glück auch zu bekommen. Und stellen fest, je schriller sie es tun, desto weniger kriegen sie es.«
Zehn Jahre nach der Premiere kehrt Beethovens einzige Oper jetzt am 8. Februar 2014 in vielversprechender Besetzung an die Staatsoper Hamburg zurück: Katja Pieweck singt die Leonore, Stephen Gould übernimmt die Partie des Florestan, Robert Bork singt Pizarro, Wilhelm Schwinghammer singt Rocco und Katerina Tretyakova übernimmt die Rolle der Marzelline. Die Einstudierung des Chores verantwortet Eberhard Friedrich, am Pult der Philharmoniker Hamburg steht Jun Märkl.
Inszenierung: Hans Neuenfels
Ausstattung: Reinhard von der Thannen
Licht: Bernd Grube
Chor: Eberhard Friedrich
Musikalische Leitung: Jun Märkl
BESETZUNG:
Don Fernando: Jan Buchwald
Pizarro: Robert Bork
Florestan: Stephen Gould
Leonore: Katja Pieweck
Marzelline: Katerina Tretyakova
Jaquino: Chris Lysack
Erster Gefangener: Dovlet Nurgeldiyev
Zweiter Gefangener: Levente Páll
Wiederaufnahme: 8. Februar 2014, 19.30 Uhr
Aufführungen: 13., 19., 22. Februar 2014, 19.30 Uhr, 16. Februar 2014, 18.00 Uhr