Text von Arrigo Boito, nach The Tragedy of Othello, the Moor of Venice von William Shakespeare; In italienischer Sprache mit deutschem Übertiteln
Zum Ende der Spielzeit 2013/14, das Theater Hagen mit der großen Verdi - Oper Otello. In der Spielzeit 1991/92 war Otello zuletzt am Theater Hagen zu sehen. Otellovon Giuseppe Verdi und seinem Librettisten Arrigo Boito gilt als größte italienische tragische Oper des 19. Jahrhunderts.
Premiere 7. Juni 2014; weitere Vorstellungen 10.6.; 20.6.; 25.6.; 27.6.; 2. Juli 2014
Nach der Uraufführung von Aida in 1871 verkündete Giuseppe Verdi seinen Entschluss, sich vom Theater zurückzuziehen. Er komponierte 1873 noch das Requiem, danach lebte er auf seinem Landgut und beteiligte sich am Musikleben nur noch insofern, als er hin und wieder Konzerte und Opern dirigierte.
Dass es dabei nicht blieb, ist seinem Verleger Giulio Ricordi zu verdanken. Er vermittelte zwischen Verdi und dem Librettisten Arrigo Boito, der 1880 dem Komponisten ein Szenario zu Otelloschickte. Verdi war fasziniert von dem Stoff. Über sieben Jahre zog sich die anschließende Arbeit der beiden Künstler an ihrer Fassung hin, in der sie sich eng an die Shakespeare’sche Vorlage hielten, diese aber auf eine Dauer von nur zweieinhalb Stunden konzentrierten. Die Uraufführung 1887 an der Mailänder Scala war ein triumphaler Erfolg, dem sehr bald Aufführungen in aller Welt folgten.
Souverän setzt sich Verdi in diesem Alterswerk über die Muster damaliger Opernkonventionen hinweg. Anstatt abgeschlossene Arien und Ensembles aneinander zu reihen, lässt er, Shakespeare folgend, die Spannungen zwischen den Figuren in der unmittelbaren, dialogischen Konfrontation entstehen.
Am Beginn steht der Auftritt eines strahlenden Helden: Aus den Gewalten des Sturmes tritt Otello (stark besetzt in Hagen mit Gastsänger Ricardo Tamura) hervor, als siegreicher Feldherr, gefeiert von seinen Landsleuten, glücklich mit seiner Braut Desdemona. Sein Gegenspieler ist Jago, dessen Neid auf den Erfolg des Außenseiters Otello sich zu grenzenlosem Hass steigert. Das bestürzende „Credo“ des Jago, ein Bekenntnis zum haltlosen Nihilismus, ist eine Erfindung des Librettisten Arrigo Boito und Zutat zu Shakespeare, der Verdi gerne zustimmte. Beide überlegten sogar eine Weile, die Oper „Jago“ zu nennen, doch schließlich entschied sich Verdi dagegen. Titelfigur blieb Otello, der verzweifelt Liebende. In einem Aufruhr der Leidenschaften, der dem der Elemente zu Stückbeginn in nichts nachsteht, wird er hingerissen zum Mord an der Frau, die er liebt.
Besetzung
Musikalische Leitung Florian Ludwig
Regie Annette Wolf
Ausstattung Jan Bammes
Licht Ulrich Schneider
Regieassistenz Tobias Kramm
Choreinstudierung Wolfgang Müller-Salow
Kinder- und Jugendchor Caroline Piffka
Dramaturgie Dorothee Hannappel
Inspizienz Bettina Grüger
Otello Ricardo Tamura
Jago Raymond Ayers
Cassio Kejia Xiong
Rodrigo Richard van Gemert
Lodovico Rainer Zaun
Montano Orlando Mason
Desdemona Veronika Haller
Emilia Marilyn Bennett
Herold Egidijus Urbonas