Graz, Styriarte, Osterfestspiele Psalm, ab 09.04.2017
Sonntag, 9. April 2017 (Palmsonntag) Helmut List Halle, 19 Uhr
Rebekka Bakken Erzählt ihre Geschichten zum Frau sein Rebekka Bakken, Stimme, Rune Arnesen, Percussion, Jon-Willy Rydningen, Klavier & Synthesizer
Die norwegische Sängerin Rebekka Bakken verkörpert Weiblichkeit in ihrem ganzen Spektrum, von der lustvollen Sinnlichkeit über die liebevolle Mütterlichkeit hin zum spirituellen Verlangen. Doch ohne den männlichen Aspekt könnte sie ihre Weiblichkeit nicht ausdrücken, weder auf der Bühne noch in ihren Liedern. Erst in der Dualität entsteht die Spannung, der Unterschied, der Gegensatz. Doch die Sehnsucht des spirituellen Verlangens zielt auf die Überwindung der Gegensätze, zurück in die Einheit. Rebekka Bakken hat für PSALM aus ihren Songs jene ausgewählt, die sich mit der Weiblichkeit auseinandersetzen, sie musikalisch ausdrücken. Und sie hat neue Songs zu diesem Thema geschrieben ...
Nach einer Kindheit und Jugend in Norwegen zog es Rebekka Bakken, die Singer/Songwriterin mit der Drei-Oktaven-Stimme, nach New York, wo sie sich ganz ihrer Gesangskarriere widmete und von dort aus die Welt eroberte. Einzigartig, wie sie Emotionen transportieren und ihr Publikum jedes Mal aufs Neue in einen magischen Bann versetzen kann. Für ihr Debütalbum „The Art of How to Fall“ bekam sie 2003 zwei goldene Schallplatten in Deutschland und Österreich, dazu kamen später mehrere ECHO Jazz Nominierungen und der Amadeus Award. Zuletzt erschien 2016 ihr Album „Most personal“.
Montag, 10. April 2017
Helmut List Halle, 19 Uhr
The Virgin Queen - Lautenlieder des Elisabethanischen Zeitalters
von John Dowland u. a., Gambenconsort-Musik von Anthony Holborne
bis John Dowland, Emma Kirkby, Sopran, Jakob Lindberg, Laute, Armonico tributo-Consort, Leitung: Lorenz Duftschmid, Viola da gamba
Nach der Hinrichtung ihrer Stiefmutter 1542 beschloss die achtjährige Elizabeth Tudor, nie zu heiraten. Dass die spätere Elizabeth I. dabei auch Jungfrau geblieben sei, war Teil ihrer Selbststilisierung zur „Virgin Queen“. Jungfräulich klingen zumindest die Lautenlieder ihrer Epoche, wenn sie von Emma Kirkby mit makelloser Stimme gesungen werden. Wie Queen Elizabeth scheint auch Dame Emma ewig jung zu bleiben. Ihre süßen Gesänge ergänzt Lorenz Duftschmid um die Gamben- Tränen des John Dowland. Emma Kirkby ist die Grande Dame der Alten Musik, die auch nach jahrzehntelanger Konzert- und Aufnahmetätigkeit nichts von ihrer Faszination verloren hat. Ungebrochen ist der Zauber, der in ihren Konzerten von ihrer silberhellen Stimme und ihren klugen Interpretationen ausgeht. Mit dem schwedischen Lautenisten Jakob Lindberg verbindet sie eine jahrelange Zusammenarbeit.
Der österreichische Gambenvirtuose Lorenz Duftschmid erforscht mit seinem Ensemble ein breit gefächertes Repertoire von keltischer Musik bis zur Wiener Klassik auf Weltklasseniveau
Dienstag, 11. April 2017
Helmut List Halle, 19 Uhr
Magnificat - Mittelalterliche Lieder für Maria aus Italien, Portugal und Deutschland
mit Fidel, Glocken, Virginal und Gesang, (Cantigas de Santa Maria, Liederbuch der
Anna von Köln, Laude), Texte über die Jungfrau Maria im Jahreskreis, Ars Choralis Coeln, Leitung: Maria Jonas, Gesang, Mavie Hörbiger, Lesung
Preise: EUR 39 / 23
Um zum reinen Gefäß für die Geburt des Gottessohnes zu werden, musste die Jungfrau Maria selbst unbefleckt empfangen sein – befreit von der Erbsünde. Dieser tiefe Glauben führte zur Kindheitsgeschichte Marias. Ihre eigene Schwangerschaft prägt den Jahreslauf der Kirche bis heute: von Mariae Verkündigung am 25. März bis zu Jesu Geburt genau neun Monate später. In den Evangelien ist die Geschichte der jungen Frau Maria, die durch den Heiligen Geist den Erlöser empfängt, eng mit der Schwangerschaft ihrer Cousine Elisabeth verknüpft. Als sich die beiden Frauen begegnen, stimmt Maria ihr „Magnificat“ an. Leuchtend wie Madonnenbilder sind die Mariengesänge des Mittelalters, die Ars Choralis Coeln singt. Mavie Hörbiger liest die heiligen Texte um Anna, Maria und Elisabeth.
Das Frauenensemble Ars Choralis Coeln mit seiner Leiterin Maria Jonas, 2004 in Köln gegründet, hat sich längst in der Alte-Musik-Szene etabliert. Es ist zu Gast bei internationalen Festivals, regelmäßig auch bei der styriarte und bei PSALM. Sie ist der Spross einer großen Schauspiel-Familie: Mavie Hörbiger. 1996 startete sie ihre filmische Schauspielkarriere und brachte es bis heute auf zig Engagements in Kino und Fernsehen. Zahlreiche Rollen an deutschen, österreichischen und Schweizer Theatern gipfelten ab 2011 in der fixen Ensemblemitgliedschaft am Wiener Burgtheater.
Donnerstag, 13. April 2017 (Gründonnerstag)
Helmut List Halle, 19 Uhr
Freuden des Frühlings - Ein Frühlingsfest in Florenz
Madrigale, Frottole, Canzonetten aus dem Florenz der Renaissance von Philippe Verdelot, Luca Marenzio,, Francesca Caccini, Sigismondo d’India, Biagio Marini,
Claudio Monteverdi u. a., La Venexiana, Leitung: Claudio Cavina, Cembalo
Preise: EUR 39 / 23
„Ecco la Primavera“. Unzählige Male haben die Meister der italienischen Renaissance den Frühling besungen und hatten dabei Botticellis Gemälde vor Augen. „La Venexiana“ singt eine Blütenlese der schönsten Frühlingsmadrigale von Marenzio bis Monteverdi. Im Zentrum steht eine Grazerin in Florenz: Erzherzogin Maria Magdalena, die jüngste Tochter Karls II., hatte 1609 allen Grund, den Frühling zu feiern. An der Seite ihres Medici-Gemahls wurde sie Großherzogin der Toskana und stellte ihre frühlingshafte Fruchtbarkeit alsbald durch die Geburt des Thronfolgers unter Beweis.
Zahlreiche Preise für ihre hochgelobten CDs unterstreichen die internationale Anerkennung von La Venexiana als eines der führenden italienischen Ensembles im Bereich der Alten Musik. In langjähriger Zusammenarbeit hat das Ensemble einen besonderen Stil entwickelt: eine warme, mediterrane Mischung aus Textdeklamation, rhetorischer Kraft und harmonischer Raffinesse. Claudio Cavina, selbst einer der führenden Countertenöre seiner Generation, gründete La Venexiana 1998 und leitet die Gruppe bis heute.
Freitag, 14. April 2017 (Karfreitag)
Helmut List Halle, 19 Uhr
Bharatanatyam - Kalasri Tanz- und Musikensemble, Sumitra Keshava, Tänzerin, Vidwan D. Keshava, Tänzer & musikalischer Leiter, Mavie Hörbiger, Lesung
Preise: EUR 39 / 23
Die mythische Welt Indiens ist geprägt von Göttern und Dämonen, die in ständigem Ringen miteinander verbunden sind. Eine ganz besondere Rolle spielt dabei die Göttin Durga, die einen männlichen Dämon in der Gestalt eines Büffels besiegt. Diese und andere Episoden der Hindu-Mythologie werden nicht nur in Worten, sondern auch im Tanz erzählt – im Bharatanatyam, was wörtlich übersetzt der „Tanz Indiens“ heißt. Gemeint ist eine besonders kunstvolle Variante des Tempeltanzes, der seit vielen Jahrhunderten in Südindien gepflegt wird. Die Familie Keshava lebt diese spirituelle Kunstform mit Hingabe und erzählt im PSALM von den übermächtigen Frauen und Müttern, deren Opfertaten im Hinduismus verehrt werden.
Der mit verschiedenen Auszeichnungen geehrte indische Tanzmeister, Choreograph und Yogalehrer Vidwan D. Keshava stammt aus Mysore, Südindien. 1969 bis 1975 absolvierte er an der dortigen Universität ein sechsjähriges Studium in Tanz, Musik und Schauspiel und erhielt als erster Mann im Staate Karnataka den Titel „Natyavisharada“ und eine Goldmedaille. Er feierte Erfolge in der Schweiz, Indien, Deutschland, Österreich, England, den USA, in Italien, Frankreich und Kuwait. D. Keshava lebt seit 1976 in Basel und gründete und leitet dort das Kalasri Tanzensemble, dem auch seine Tochter Sumitra angehört. Das Ensemble tritt regelmäßig in Indien und der Schweiz auf und gibt reichhaltige farbige Tanzprogramme mit klassischem Bharatanatyam-Tanz, Tanztheatern, fröhlichen Volkstänzen aus verschiedenen Regionen Indiens, innovativen Choreographien und Bollywood-Darbietungen zum Besten.
Sonntag, 16. April 2017 (Ostersonntag)
Helmut List Halle, 19 Uhr
Mutter Erde - Lieder und Geschichten aus Simbabwe, Vokalensemble „Nobuntu“ (Simbabwe):, Zanele Manhenga, Thandeka Moyo,, Duduzile Sibanda, Heather Dube &
Joyline Sibanda, Mavie Hörbiger, Lesung, Preise: EUR 39 / 23
Man kann diese Erzählung aus Simbabwe als Metapher für die Suche nach der eigenen Kultur verstehen. Aber sie ist auch eine ganz traditionelle Geschichte aus einer Gesellschaft, in der an Frauen ganz ursprüngliche Erwartungen gestellt werden: Sie sollen fruchtbar sein und gebären. Nobuntu erzählt die Geschichte einer Frau, die das nicht kann, denn sie ist unfruchtbar. Wir begleiten die Frau auf einer Reise, von der sie sich Heilung verspricht, einer Reise zu alten afrikanischen Ritualen und zum Glauben. Hier erfährt sie schließlich „Mutter Erde“, die ihr schenkt, wonach sie sich immer gesehnt hat: Mutterschaft, Fruchtbarkeit, eigene Kultur und Religion. Nobuntu erzählt diese Geschichte in Gesang, Tanz, Spiel und Poesie. Nobuntu kommen aus Bulawayo, der „Kulturhauptstadt Simbabwes“.
Nobuntu steht für innovative Frauenpower in ihrer männerdominierten Welt. Die fünf Sängerinnen einer neuen Generation zelebrieren die Schönheit und den Reichtum ihrer Kultur. Sie kombinieren traditionelle simbabwische Musik, Gospel, Afro-Jazz und mehr. Mit eigenen Kompositionen und Texten setzen sie wichtige Impulse für Veränderung, werben für Solidarität, Gemeinschaft, Lebensmut und Bescheidenheit. Schon ihr Name steht für diese Werte: In „Nobuntu“ steckt das Zulu-Wort „Ubuntu“ – übersetzt etwa „Mutter der Menschlichkeit“.
Montag, 17. April 2017 (Ostermontag)
Helmut List Halle, 19 Uhr
La Gloria di Primavera - Festmusik zur Geburt eines Thronfolgers
Alessandro Scarlatti: Ausschnitte aus „La Gloria di Primavera“, Serenata (Neapel 1716)
Antonio Vivaldi: Sinfonia in G (aus „La fida Ninfa“) / Concerto in E, op. 8/1 „La Primavera“ aus den „Vier Jahreszeiten“, Cornelia Horak, Sopran (Estate), Sophie Rennert, Mezzosopran (Primavera), Bernhard Landauer, Countertenor (Autunno), Johannes Chum, Tenor (Inverno), recreationBAROCK, Leitung: Stefan Gottfried, Cembalo, Preise: EUR 39 / 23
Welche Jahreszeit hat den größten Anteil an der Geburt eines Thronfolgers, der im Sommer gezeugt wurde und im Frühling zur Welt kam? Natürlich „la Primavera“. Alessandro Scarlatti widmete diesem Wettstreit der vier Jahreszeiten seine schönste „Serenata“ für die Stimmvirtuosen Neapels und ein reich besetztes Orchester. Nach der Uraufführung 1716 wurde sie auch in Wien gespielt, schließlich ging es um Kaiserin Elisabeth Christine und den leider zu früh verstorbenen Bruder von Maria Theresia. Stefan Gottfried dirigiert Scarlattis Serenata mit Einlagen von Vivaldi als Barockoper über den Frühling.
Das Wiener Multitalent Stefan Gottfried (er studierte Cembalo, Klavier, Komposition und Musikpädagogik sowie Generalbass und historische Tasteninstrumente, daneben Horn und Mathematik) ist der Nachfolger Nikolaus Harnoncourts als Leiter des Orchesters Concentus Musicus. Auch mit dem erfolgreichen Grazer Alte-Musik-Orchester recreationBAROCK hat er bereits zusammengearbeitet. Diesmal nimmt er sich mit Cornelia Horak, der jungen Steirerin Sophie Rennert, Bernhard Landauer und Johannes Chum noch zauberhafte Gesangssolisten hinzu.
Karten und Informationen:
styriarte Kartenbüro
Sackstraße 17, 8010 Graz
Tel.: 0043.316.825 000 (Fax: -15)
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