Graz, Schloßbergbühne Kasematten, Fidelio - Opernspektakel, 20., 22. 23.08. 2020
Fidelio - Schloßbergbühne Kasematten zum Leben erweckt
Erstes Opernspektakel nach Lockdown - 20., 22. 23. August 2020
Nach einer langen Phase voller Ungewissheit und herausfordernden Planungen, heißt es in den Grazer Spielstätten in Kürze wieder: „Bühne frei!“ Am 20., 22. und 23. August 2020 laden „Junge Konzerte Graz“ und die Grazer Spielstätten auf der Schloßbergbühne Kasematten unter freiem Himmel zu Ludwig van Beethovens Fidelio und damit zum Kultur-Comeback über den Dächern von Graz!
IOCO, Michael Stange wird über dies Opernspektakel in Graz berichten
Die konzertante Aufführung besticht nicht nur durch internationale Weltstars wie z.B. Barbara Krieger, Ks. Peter Seiffert, Sir Bryn Terfel oder Peter Kellner, welche unter normalen Umständen auf Jahre hinaus ausgebucht wären - ihre Engagements in Edinborough, London, Tokyo und an der MET in New York mussten Corona-bedingt abgesagt werden -, sondern auch durch die Kooperation mit Mitgliedern der Grazer Philharmoniker. Unter der Leitung von Kapellmeister Marcus Merkel werden diese das weitere Solistenensemble, hochklassig mit Größen ihres Fachs besetzt, musikalisch komplettieren.
Grazer Spielstätten-Geschäftsführer Mag. Bernhard Rinner: „Fidelio und den Grazer Schloßberg verbindet eine lange Tradition: Ursprünglich ab 1782 als Gefängnis für Schwerverbrecher aus allen Teilen der Monarchie genutzt, wurde die Schloßbergbühne Kasematten im Jahr 1937 feierlich mit Fidelio eingeweiht. Das jetzige Revival von Beethovens ,Befreiungsoper‘ markiert somit nicht nur ein Ereignis mit doppelter historischer Relevanz, sondern setzt ein starkes Signal über die steirischen Landesgrenzen hinweg.“ Tausende Grazer erinnern sich außerdem gern an stimmungsvolle Aufführungen an Sommerabenden in den 1950er, 1960er und 1970er Jahren. Im Jahre 1997 wurde die Kasemattenbühne zum bisher letzten Mal mit „Fidelio“ bespielt.
Durch die Corona-Krise hat die Kultur heuer international sehr zurückstecken müssen. Hunderte Festivals, die üblicherweise ab Juni mit spannenden Aufführungen aufwarten, mussten zumeist komplett abgesagt werden. Nun, da viele der Restriktionen Schritt für Schritt gelockert werden und insbesondere Freilicht-Veranstaltungen wieder möglich sind, ergibt sich auf der Schloßbergbühne Kasematten eine einmalige Gelegenheit: „Fidelio ist eine Hymne an die Freiheit. Der Kontrast zwischen der düsteren Kerkerhaft und dem Licht der Gerechtigkeit ist nicht nur in der Musik zu hören, sondern auch auf der Bühne eindrucksvoll sichtbar. Wir möchten unserem Publikum mit der Oper nun, nach dem Lockdown, ein Stück ,Freiheitsgefühl‘ in unserer Open Air-Location zurückgeben“, so Bernhard Rinner.
Marcus Merkel, Dirigent und Gründungsmitglied von „Junge Konzerte Graz“: „Nachdem die europäische Kulturlandschaft heuer durch Corona einen nie dagewesenen Einschnitt erlebt hat, freue ich mich unbändig, Beethovens „Fidelio“ in einer Weltklasse-Besetzung nach Graz und zurück in die Kasematten bringen zu können. Mit dem ersten Grazer Opernspektakel nach dem Lockdown möchten wir ein Zeichen setzen, und werden dabei von internationalen Größen wie Peter Seiffert als Florestan und Altmeister Reiner Goldberg als Erstem Gefangenen unterstützt.“
„Kunst und Kultur zeigen, wie man Grenzen überwinden kann und ermutigen, sich auf neues Terrain zu begeben. Wie ein Kraftwerk versorgen sie uns mit der nötigen Energie, um neue, bunte Facetten des Lebens zu erschließen. Daher freuen wir uns, Fidelio in diesem Sommer auf den Kasematten als Partner zu unterstützen“, so DI Christian Purrer, Vorstandssprecher der Energie Steiermark Michael Gradischnig, Leiter Werbung der Steiermärkischen Sparkasse: „Die Steiermärkische Sparkasse hat sich seit mittlerweile 195 Jahren der gesellschaftlichen Verantwortung für die Menschen und die Kultur des Landes verschrieben. Daher freut es uns besonders mit dieser musikalischen Produktion in einer der Zeit angepassten Form wieder Partner des Vereins ,Junge Konzerte Graz‘ sein zu dürfen.“
Nach der langen (Corona-)Durststrecke sehnen sich die Menschen nach gemeinschaftlichen Live-Erlebnissen im Opern- und Konzertbereich. Wir sind uns sicher, dass unser Fidelio in dieser exzeptionellen Besetzung und der großartigen Spielstätte mit drei konzertanten Vorstellungen für 2.100 Zuschauer*innen eine große überregionale Aufmerksamkeit erregen wird und freuen uns über Ihre mediale Begleitung!
Konzertante Oper und Corona – Wie geht das?
Aufgrund der Corona-Situation ergeben sich hohe Hygiene- und Sicherheitsauflagen, die zum Schutz unseres Publikums streng eingehalten werden (Abstand zwischen den Sitzreihen, Mund- und Nasenschutz im Chor bzw. Zugangsbereich, Desinfektionsvorrichtungen, registrierter Ticketkauf etc.). In Abstimmung mit „Junge Konzerte Graz“ haben wir uns gegen ein Mund- und Nasenschutz tragendes Publikum entschieden. Gemäß der in der Lockerungsverordnung des Bundesministeriums vorgeschriebenen Abstände zwischen den Sitzplätzen können somit 700 Personen pro Vorstellung Platz nehmen. Daher haben wir beschlossen, „Fidelio“ gleich an drei Abenden am Schloßberg zu spielen, um so 2.100 Zuschauer*innen aus ganz Österreich und darüber hinaus ein unvergessliches Opernspektakel bieten zu können.
Bühne – Solisten, Chor & Orchester
Im Kontext von Corona ist das gesungene Wort die größte Herausforderung, was die Bühne betrifft. Unsere Solisten werden daher am vorderen Bühnenrand mit genügend Abstand zur ersten Publikumsreihe agieren. Unser Chor wird mit Mund- und Nasenschutz singen, auch wenn wir uns hier ebenfalls um genügend Abstände zwischen den Sängern bemühen, da wir keinerlei Risiko einer Infektion eingehen werden.
Gemäß Tests, die die Wiener Philharmoniker unter ärztlicher Leitung im Mai dieses Jahres durchgeführt haben, verbreitet sich die Atemluft eines jeden Musikers in maximal 75 cm Entfernung von Mund und Nase. Aus den Öffnungen der Blasinstrumente entwich „kein oder nur kaum sichtbares Aerosol“. Das Ergebnis der Untersuchungen: "Eine Ausdehnung der Ausatemluft eines Künstlers von mehr als ~80 cm ist nicht zu erwarten."
Daher verteilen wir die Blasinstrumente mit Abständen auf dem Podium und behalten uns vor, die Streicher mit Mund- und Nasenschutz spielen zu lassen. Auch bei sämtlichen Proben bzw. hinter der Bühne herrschen höchste Sicherheitsauflagen: Corona-Tests, Abstandsregelung, regelmäßige Fiebermessungen, getrennte Proben etc.
Ensemble
Barbara Krieger – Leonore: Geboren in Wiesbaden, Studium der Germanistik, Anglistik & Musikwissenschaften in Mainz. Gesangsstudium Mozarteum in Salzburg. Preisträgerin beim berühmten AS.LI.CO. Gesangswettbewerb der Mailänder Scala. 1997 Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper. Engagements u.a. im Gran Teatru del Liceu Barcelona, Bregenz, Leipzig, Karlsruhe, Nationaltheater Weimar. Konzerttournee mit Bryn Terfel (2007), 2008 Gala- Konzerte mit Startenor Roberto Alagna. 2009 Classic Open Air in Berlin mit José Carreras.
Ks. Peter Seiffert – Florestan: Geboren in Düsseldorf, Studium ebendort. 1992 Ernennung zum Bayerischen Kammersänger, 1996 Debüt bei Bayreuther Festspielen. Gast mit den Partien seines Fachs in allen wichtigen Musikzentren, darunter Wien, München, New York, Budapest, Dresden, Berlin, Tokio, Salzburg und London. Zahlreiche Aufnahmen mit den wichtigsten Dirigenten unserer Zeit, Echo Klassik als „Sänger des Jahres 1999“. Peter Seiffert gehört heute zu den Star-Tenören und wird vom Publikum enthusiastisch gefeiert; von der internationalen Presse als Sänger und Darsteller gewürdigt. Juni 2013 Ernennung von der Wiener Staatsoper zum Österreichischen Kammersänger, 2014 Kammersänger der Deutschen Oper Berlin.
Sir Bryn Terfel – Pizarro: Geboren in Wales, Studium in London. 1989 Gewinner des „Cardiff Singer of the World“ Wettbewerbs, 1990 Operndebüt, 1992 Debüt bei den Salzburger Festspielen. Seither Engagements an allen wichtigen Opern- und Konzerthäusern der Welt, darunter Royal Opera House London, Wiener Staatsoper, Metropolitan Opera New York, Bayerische Staatsoper München, Teatro alla Scala Milano, Carnegie Hall New York City, Paris, Zürich und Sidney. Grammy, Classical Brit und Gramophone Award Gewinner; 2003 „Commander of the British Empire“, 2006 „Queen’s Medal for Music“, 2017 zum Ritter geschlagen. 2006 Shakespeare Preis, 2015 „The Freedom of the City of London“. „Pizarro“ ist für Sir Bryn Terfel ein Rollendebüt.
Ks. Reiner Goldberg – 1. Gefangener: Geboren in in Crostau/Oberlausitz, Studium in Dresden. 1973 Ensemble der Semperoper Dresden, 1981-2005 Ensemble der Staatsoper Unter den Linden Berlin. Gastverpflichtungen als Heldentenor bei Bayreuther Festspielen und an allen großen Häusern der Welt, darunter Paris, New York, London, Mailand, Wien, Zürich, Hamburg und Berlin. 1977 Ernernnung der Dresdner Semperoper zum Kammersänger, 2019 Ehrenmitglied der Staatsoper Unter den Linden Berlin.
Peter Kellner – Rocco: Geboren in der Slowakei, Studium in Košice, Mozarteum Salzburg und Graz. 2015-2018 Ensemblemitglied der Oper Graz, seit 2018 Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper. 2013 Engagement bei den Salzburger Festspielen, seither Debüts in Bratislava, in der Volksoper Wien, Royal Opera House London sowie beim Glyndebourne Festival. Preisträger des Int. Mozartwettbewerbs Salzburg 2018, Independent Opera Fellowship der Wigmore Hall Song Competition, 1. Preis des Int. Wettbewerbs Ferrucio Tagliavini Deutschlandsberg. Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Sir Antonio Pappano, Vasily Petrenko, Adam Fischer, Marco Armiliato, Ivor Bolton & Friedrich Haider.
Narine Yeghiyan – Marzelline: Geboren in Armenien, Studium in Jerewan. 2009 beim Internationalen Gesangswettbewerb „Neue Stimmen“ Semifinale & Sonderpreis der Liz Mohn Stiftung ausgezeichnet. 2013 Stipendiatin des Richard-Wagner-Verbandes und 2011-2013 Stipendiatin der Liz Mohn Stiftung sowie Mitglied des Internationalen Opernstudios der Staatsoper im Schiller Theater; seit der Spielzeit 2013/14 an Berliner Staatsoper Ensemblemitglied. 2016 bei den Opernfestspielen St. Margarethen sowie Debüt in der Philharmonie Berlin. Zahlreiche Konzerte in ganz Europa.
Mario Lerchenberger – Jacquino: Geboren in Österreich, Gesangsstudium in Graz. Ebenfalls Studium der Chorleitung, Dirigieren mit Schwerpunkt Chor sowie Gesangspädagogik. Meisterkurse bei u.a. Cheryl Studer, Brigitte Fassbaender und Marius Vlad. Sänger bei Opernproduktionen im In- und Ausland, darunter Linz, Jaroslaw, Köln, „styriarte“ und „La Strada“ Graz. Seit 2019 Mitglied des Opernstudios der Oper Graz. Grazer Debüt mit großem Erfolg als Alfred in der „Fledermaus“.
Neven Crnic – Don Fernando: Geboren in Bosnien und Herzegowina, Studium in Graz, seit 2017 Ensemblemitglied der Oper Graz. 2018 Teil des Young Singers Project der Salzburger Festspiele, 2019 erster Preis und Publikumspreis beim 2. Internationalen Haydn Wettbewerb. Heuer war Europatour mit Gustavo Dudamel & Mahler Chamber Orchestra sowie Engagement bei den Salzburger Festspielen geplant - coronabedingt leider verschoben.
Marcus Merkel – Dirigent: Geboren in Berlin, Studium in Berlin, seit 2015 Pianist und Kapellmeister an der Oper Graz. Preise als Komponist, Pianist und Sänger. 2013 Gründer der Jungen Philharmonie Berlin, 2019 Gründer der Jungen Konzerte Graz. Gastdirigate in Kyoto, Amsterdam, Bozen, Rostock, zahlreiche kurzfristige Einspringer für Oksana Lyniv, Julien Salemkour sowie erkrankte Kollegen am eigenen Haus. Seit 2018 Einstudierung aller Beethoven Klavierkonzerte für Rudolf Buchbinder, 2019 Debüts in Koblenz und München.
Mitglieder der Grazer Philharmoniker – Orchester: Gegründet am 1. September 1950, geht das Grazer Philharmonische Orchester aus zwei bis dahin bestehenden Grazer Orchesterformationen, dem „Städtischen Orchester“ und dem „Funkorchester der Sendergruppe Alpenland“, hervor. Das Funkorchester wird damals im Zuge einer Strukturreform im Österreichischen Rundfunk aufgegeben, die der Stärkung des RSO Wien dient. Das Städtische Orchester kann auf eine traditionsreiche Rolle im steirischen Musikleben verweisen, denn es hatte beispielsweise Anton Bruckners Symphonie N° 5 zur Uraufführung gebracht. Auch wurde unter der Leitung des Komponisten im Jahre 1906 „Salome“ zur österreichischen Erstaufführung gebracht. Das Gründungskonzert des Grazer Philharmonischen Orchesters – auf dem Programm stehen Beethovens „Eroica“ und Strauss‘ „Ein Heldenleben „– findet am 4. September 1950 unter Herbert Albert im Grazer Stefaniensaal statt. Als integraler Bestandteil der Grazer Oper und des Grazer Kulturlebens spielt das Grazer Philharmonische Orchester vornehmlich Oper, Operette, Ballett und Musical. Darüber hinaus präsentiert sich das Grazer Philharmonische Orchester in der Grazer Oper mit einem eigenen Konzertzyklus und ist regelmäßig im Musikverein für Steiermark zu Gast.
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