Frankfurt, Oper Frankfurt, Uraufführung: SIRENEN, 14.09.2014
SAISONERÖFFNUNG 2014/15 DER OPER FRANKFURT
URAUFFÜHRUNG: SIRENEN von Rolf Riehm
Oper in drei Teilen und acht Szenen von Rolf Riehm (*1937), Text vom Komponisten, U.a. nach der Odyssee des Homer, nach Karoline Günderrode, Isabelle Eberhardt u.a.
Sonntag, 14. September 2014, um 18.00 Uhr im Opernhaus, Weitere Vorstellungen: 18., 21., 26. September, 2., 4. Oktober 2014
Musikalische Leitung: Martyn Brabbins, Inszenierung: Tobias Heyder Bühnenbild: Tilo Steffens, Kostüme: Verena Polkowski Licht: Joachim Klein, Video: Christina Becker Dramaturgie: Wolfgang Willaschek, Mareike Wink
Besetzung: Kirke: Tanja Ariane Baumgartner, Odysseus (Sänger): Lawrence Zazzo Odysseus (Schauspieler): Michael Mendl, Telegonos: Dominic Betz Sirenen: Sarah Maria Sun, Britta Stallmeister, Barbara Zechmeister, Jessica Strong, Frauke Burg, Maria Pantiukhova, Annette Schönmüller, Nina Tarandek u.a. Statisterie der Oper Frankfurt, Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Rolf Riehm (*1937) studierte zunächst Schulmusik in seiner Geburtsstadt Frankfurt und ab Anfang der 1960er Jahre Komposition bei Wolfgang Fortner in Freiburg. Er gilt als Mitbegründer der Frankfurter Vereinigung für Musik (1964-1970) und wirkte ab 1968 als Dozent an der Rheinischen Musikschule Köln, wo er bis 1972 auch Mitglied der „Gruppe 8“ – einem Zusammenschluss Kölner Komponisten – war. Von 1974 bis 2000 unterrichtete Riehm als Professor an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt und gehörte von 1976 bis 1981 dem legendären „Sogenannten Linksradikalen Blasorchester“ an. Sirenen, ein Auftragswerk der Oper Frankfurt, bezeichnet den vorläufigen Höhepunkt seiner langjährigen Beschäftigung mit dem Sirenen-Stoff, welche in zahlreichen seiner Werke dokumentiert ist.
Zur Handlung: Kirke ließ auf Befehl der Götter ihren Geliebten Odysseus ziehen. Damit er zu ihr zurückfinden würde, verriet sie ihm das Geheimnis, den betörenden Gesang der Sirenen zwar zu hören, aber dennoch dem Tod entgehen zu können. Odysseus überlebte, kehrte jedoch niemals zu Kirke zurück. Die Sirenen wurden ausgelöscht. Die gekränkte Kirke ersann einen Plan: Jahre später fällt ihr Sohn Telegonos über die Insel Ithaka her und tötet den alten Odysseus – seinen Vater – mit dessen eigenem Speer. Er begleitet den Sterbenden, der getrieben ist von dem unbändigen Verlangen, durch die Sirenen die Wahrheit über die Welt zu erfahren, in den Tod. In seinen Gedanken macht sich Odysseus auf eine Reise zu den Sirenen, auf der ihm niemand folgen kann. Er erreicht das Land, in dem die Lebenden zu den Toten sprechen. Dort erwartet ihn Kirke, die er einst verließ und vergaß.
Die musikalische Leitung dieser Uraufführung übernimmt mit Martyn Brabbins einer der führenden britischen Dirigenten, der sich besonders auf dem Gebiet der zeitgenössischen Musik große Verdienste erworben hat. In Frankfurt dirigierte er u.a. Dallapiccolas Operndoppel Volo di notte / Il prigioniero (2003/04) sowie Blochs Macbeth (2006/07). Tobias Heyder inszenierte zuletzt 2013/14 Ravels L’enfant et les sortilèges am Staatstheater Karlsruhe; er ist seit 2009 als Regieassistent an der Oper Frankfurt tätig.
Unzählige Bühnenrollen, aber auch viele Auftritte in Film- und TV-Produktionen begründen die Popularität des Schauspielers Michael Mendl (Odysseus). Sein singendes Alter Ego wird verkörpert von dem Countertenor Lawrence Zazzo, der hier zuletzt 20013/14 als Ruggiero in Vivaldis Orlando furioso gastierte. Aus dem Ensemble stammt die Mezzosopranistin Tanja Ariane Baumgartner (Kirke), der junge Schauspieler Dominic Betz (Telegonos) war in Frankfurt u.a. in Strauß‘ Die Fledermaus zu erleben. Als Sirenen sind Gäste sowie Mitglieder des Opernstudios und des Ensembles der Oper Frankfurt besetzt.
Uraufführung: Sonntag, 14. September 2014, um 18.00 Uhr , Weitere Vorstellungen: 18., 21., 26. September, 2., 4. Oktober 2014; falls nicht anders notiert, Beginn 19.30 Uhr
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