Frankfurt, Oper Frankfurt, Konzertant: OBERTO von Verdi, 18.02.2016
Konzertant: OBERTO von Giuseppe Verdi
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Premiere am Donnerstag, 18. Februar 2016, um 19.30 Uhr, weitere Vorstellung: 20. Februar 2016, 19.30 Uhr
Oberto conte di San Bonifacio, die erste Oper von Giuseppe Verdi (1813-1901), wurde am 17. November 1839 an der Mailänder Scala uraufgeführt. Zwar brachte ihm die Komposition einen Vertrag über drei weitere Werke an diesem Opernhaus ein, doch wollte sich der ganz große Erfolg noch nicht einstellen. Verdi sprach von der folgenden Zeit als den „Galeerenjahren“ seiner Laufbahn, die ihn erst zwölf Jahre später u.a. mit Rigoletto zu Weltruhm führen sollte. Bereits in Oberto ist ein Vater-Tochter-Konflikt angelegt, wie er sich ähnlich in vielen seiner Werke wiederfindet. Musikalisch ist Verdi noch stark den u.a. von Bellini und Donizetti geprägten Konventionen seiner Zeit verpflichtet, doch zeigen sich daneben schon die für ihn typischen hochdramatischen Zuspitzungen und melodischen Erfindungen. Oberto erklingt anlässlich dieser beiden konzertanten Aufführungen zum ersten Mal an der Oper Frankfurt. Italien zu Beginn des 13. Jahrhunderts: Von seinem Widersacher Ezzelino besiegt, muss Oberto im Exil erfahren, dass seine Tochter Leonora von Riccardo, einem Gefolgsmann seines Feindes, verführt wurde. Dieser hat sich jedoch inzwischen Cuniza, der Schwester Ezzelinos, zugewandt und plant die baldige Hochzeit. Daraufhin schleichen sich Oberto und Leonora auf Ezzelinos Schloss, um die Heirat zu verhindern. Als Cuniza vom Treuebruch ihres Verlobten erfährt, löst sie die Verbindung. Doch es ist zu spät: nachdem er Oberto im Duell getötet hat, muss Riccardo fliehen. Schuldbewusst lässt er die verzweifelte Leonora zurück, die beschließt, in einem Kloster Schutz zu suchen.
Der junge italienische Dirigent Jader Bignamini legt mit Oberto sein Deutschland-Debüt vor und dirigierte kürzlich mit Rigoletto an der der Santa Fe Opera auch erstmals in Amerika. Weitere aktuelle Aufgaben führen ihn mit italienischem Repertoire nach Tokyo, Rom, Pesaro und Palermo. Der koreanische Bassbariton Kihwan Sim (Oberto) wurde 2012/13 vom Opernstudio ins Ensemble der Oper Frankfurt übernommen, wo er neben zahlreichen Rollen Marcello in Puccinis La Bohème sang. Diese Partie verkörperte er auch jüngst anlässlich seines Debüts an der New Yorker Met sowie aktuell an der Oper Köln. Zu den renommiertesten Vertreterinnen ihres Fachs gehört die italienische Sopranistin Maria Agresta, die als Leonora ihr Hausdebüt gibt – eine Partie, in der sie auch bereits an der Mailänder Scala gefeiert wurde. Zudem führte sie Mimì in La Bohème nach New York und Wien, Norma nach Paris und Violetta in La Traviata u.a. nach London und München. Der spanische Tenor Sergio Escobar (Riccardo) gibt im Januar 2016 als Verdis Don Carlo sein Hausdebüt in Frankfurt. Zudem ist er ständiger Gast an zahlreichen italienischen Bühnen. Claudia Mahnke (Cuniza) ist seit 2006 im Ensemble der Oper Frankfurt beheimatet und war auch 2015 wieder bei den Bayreuther Festspielen u.a. als Fricka und Waltraute in Der Ring des Nibelungen vertreten. An der Staatsoper Stuttgart gastierte sie kürzlich als Herodias in Strauss‘ Salome. Auch Karen Vuong (Imelda) stammt aus dem Frankfurter Ensemble.
Musikalische Leitung: Jader Bignamini; Chor: Tilman Michael
Mitwirkende: Kihwan Sim (Oberto, Graf von San Bonifacio), Maria Agresta (Leonora, seine Tochter), Sergio Escobar (Riccardo, Graf von Salinguerra), Claudia Mahnke (Cuniza), Karen Vuong (Imelda, ihre Vertraute)
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