Tradition als Kraftquelle: Nur fünf Tage nach der Staatskapelle Dresden ist im März in der Alten Oper Frankfurt ein zweites Traditionsorchester zu erleben, das seit Jahrzehnten, sogar seit Jahrhunderten das musikalische Geschehen in Deutschland mit dominiert. Das Gewandhausorchester aus Leipzig, das älteste bürgerliche Konzertorchester im deutschsprachigen Raum. Seit 2005 hat der Italiener Riccardo Chailly das Amt des Gewandhauskapellmeisters inne. „Ich empfinde diese große Leipziger Tradition als Kraftquelle“, so Chailly. Denn: „Sie enthält zugleich den kollektiven Wunsch nach Erneuerung.
Das gefällt mir sehr – die Tradition zu erhalten, indem man sich gleichzeitig erneuert.“ Tradition durch Erneuerung – oder wie der Komponist Gustav Mahler es ausdrückte: „Tradition ist Bewahrung des Feuers und nicht Anbetung der Asche.“
Eine der großen, abendfüllenden Mahler-Sinfonien wird auch auf dem Programm stehen, wenn das von Riccardo Chailly angeführte Gewandhausorchester (und damit das mit derzeit etwa 185 Musikern weltweit größte Berufsorchester) am Montag, dem 10. März 2014, von 20.00 Uhr an im Großen Saal der Alten Oper Frankfurt auftreten wird. Die Siebte aus dem Jahr 1905 mit ihren zwei Nachtmusiken, dem tiefschwarzen Scherzo und dem ungewöhnlichen Triumphfinale ist eine der eigenwilligsten Mahler-Sinfonien, immer wieder faszinierend in ihrer Vielgestaltigkeit. „Meine Liebe zu Mahler hat er ganz konkret begründet“ – so würdigte Riccardo Chailly seinen kürzlich verstorbenen Freund Claudio Abbado. Unter Abbado war Chailly 1974 Zweiter Dirigent der Mailänder Scala geworden, deren Musikalische Leitung er parallel zu seinem Leipziger Amt ab 2015 übernehmen wird.
Mit freundlicher Unterstützung der Frankfurter Volksbank und der Gesellschaft der Freunde der Alten Oper Frankfurt