Wiederaufnahme: 5. Januar, Weitere Vorstellungen: 12., 31. Januar 2014
Musikalische Leitung Giacomo Sagripanti
Inszenierung Josef Ernst Köpplinger
Bühne Johannes Leiacker
Kostüme Alfred Mayerhofer
Choreinstudierung Alexander Eberle
BESETZUNG:
Violetta Valery: Simona Saturova
Flora Bervoix: Marie-Helen Joël
Annina: Marion Thienel
Alfredo Germont: Abdellah Lasri
Giorgio Germont: Heiko Trinsinger
Gastone Rainer: Maria Röhr
Baron Douphol: Martijn Cornet
Marquis d'Obigny: Günter Kiefer
Dottore Grenvil: Mateusz Kabala
Giuseppe, Diener Violettas: René Aguilar
Ein Diener bei Flora: Arman Manukyan
„Es tut mir leid, Dir eine schmerzliche Nachricht geben zu müssen, aber ich kann Dir die Wahrheit nicht verhehlen. Die Traviata hat Fiasko gemacht. Forschen wir nicht nach den Ursachen. Es ist so. Addio, addio.“ So schrieb Giuseppe Verdi am 7. Mai 1853, dem Morgen nach der misslungenen Uraufführung seiner jüngsten Oper am Teatro La Fenice in Venedig, an seinen Verleger Ricordi. Erst ein Jahr später, in derselben Stadt an einem anderen Theater, begann die fast unveränderte La Traviata ihre Erfolgsgeschichte, die sie nach allen Statistiken zur beliebtesten Oper Verdis macht, gar in manchen Ländern zur meist aufgeführten Oper generell. Und auch Verdi selbst konnte einige Zeit später auf die Frage, welches seiner eigenen Werke er am meisten schätze, antworten: „Als Profi halte ich ‚Rigoletto‘ für meine beste Arbeit, als Liebhaber aber ‚La Traviata‘.“
Der Titel, der moralisierend „die vom rechten Wege Abgeirrte“ meint, ersetzte den eigentlich vorgesehenen Titel „Amore e morte“, also „Liebe und Tod“; erstaunlicherweise war nie daran gedacht, mit dem Namen der originalen Romanvorlage zu operieren, also Die Kameliendame von Alexandre Dumas, einer halb biographischen Erinnerung an dessen Beziehung zu der Demi-Mondaine Marie Duplessis, die im Roman zu Marguerite Gautier und Armand Duval wurden.
Selbst in Frankreich wurde die Oper zunächst als „Violetta“ heimisch. Es ist das einzige Werk, in dem sich Verdi einem Stoff aus der unmittelbaren Vergangenheit zuwendet und nicht tief in den historischen Fundus greift. Statt eine Königin in die Tragödie zu stürzen, lässt er das Publikum mit einer Kurtisane leiden, statt Mordlust und Rache bahnt die damals unheilbare Tuberkulose dem Tod den Weg. Mit dieser Handlung ebenso wie mit der fast schon filmischen Dramaturgie schuf Verdi hier ein weit über seine Zeit hinausweisendes Bühnenstück.