Der Liebestrank (L'elisir d'amore) von Gaetano Donizetti Text von Felice Romani
Musikalische Leitung Matteo Beltrami
Inszenierung Andreas Baesler
Bühne Harald Thor
Kostüme Gabriele Heimann
Choreinstudierung Alexander Eberle
BESETZUNG:
Adina: Simona Saturova
Nemorino: Abdellah Lasri
Belcore: Heiko Trinsinger
Dulcamara: Baurzhan Anderzhanov
Gianetta: Christina Clark
Wiederaufnahme 16. Januar 2014
Weitere Vorstellungen: 25. Januar; 8. Februar 2014
„Wir haben eine deutsche Primadonna, einen stotternden Tenor, einen Buffo mit Ziegenstimme und einen französischen Bass, der nichts taugt“, klagte Gaëtano Donizetti bei der Einstudierung der Uraufführung seines „L’elisir d’amore“ am Mailänder Teatro della Canobbiana. Selbigem war im Frühjahr 1832 gerade eine Produktion geplatzt; der eigentlich seiner zweiten Heimat Neapel treue Komponist weilte noch in der Stadt – an der Scala hatte gerade sein „Ugo, conte di Parigi“ nicht wirklich reüssiert – und so willigte er ein, binnen zwei Wochen diese komische Oper zu schreiben. Tatsächlich nannte Donizetti, 34 Jahre alt und mit 36 vollendeten Opern doch schon ein Routinier, seinen „Liebestrank“ nicht eine „Opera buffa“, die ja eigentlich in der Tradition der Commedia dell’arte immer wieder mit denselben Typen dasselbe Handlungsschema aufs neue durchdekliniert, sondern eine „Opera comica“: Hinweis auf die französische Herkunft des Librettos (Eugène Scribes „Le philtre“) und eine Handlung, in der Lyrik, Empfindsamkeit und Romantik durchaus eine Rolle spielen.
Der schüchterne, arme Nemorino, der sich nicht traut, der angebeteten, doch reichen und belesenen Adina den Hof zu machen, der Quacksalber Dulcamara, der statt einer Arznei ein hochwirksames alkoholisches Placebo verabreicht und fast als Vorreiter der Psychosomatik gelten kann – darin darf man fürwahr ein interessanteres Personal sehen als in der Typenkomödie. „Alles ist herrlich, ganz herrlich, und alles erhielt viel Beifall. Es fällt schwer zu sagen, welches Stück am schönsten ist. Die Schattierungen von buffo bis serio lassen sich in überraschenden Abstufungen beobachten, und das Gefühlsmäßige wird mit der musikalischen Leidenschaft behandelt, für die der Komponist berühmt ist“, lobte die zeitgenössische Kritik. Das gilt bis heute, nur dass die Nachwelt sich dann doch für die Tenor-Romanze Una furtiva lagrima als „schönstes Stück“ entschieden hat.