An einem unbestimmten, entlegenen Ort. Ein Prinz wird zum Menschen. Ist es Traum, ist es Wirklichkeit? Diese Frage stellt sich Tamino am Beginn der Oper „Die Zauberflöte“, als er aus einer Ohnmacht erwacht. Aber ist er denn wirklich erwacht? Befindet er sich nicht vielmehr weiterhin in einem, seinem Traum, einer anderen eigenen Wirklichkeit?
Die Zauberflöte ist neben Shakespeares Trauerspiel Hamlet und Leonardos Bildnis der Mona Lisa das dritte große Rätselwerk unserer Kultur“, so schreibt der Literaturwissenschaftler Peter von Matt über die wohl am häufigsten aufgeführte Oper von Wolfgang Amadeus Mozart. Und in der Tat birgt kaum eine Oper so viele Geheimnisse, vereinigt kein anderes Werk diese Vielzahl von Genres wie diese: Ob Märchen, Mysterium, Kinder-Zauberoper, moralisches Lehrstück oder Bühnenweihfestspiel – Die Zauberflöte ist ebenso Singspiel wie Große Oper.
Tamino muss sich auf einer abenteuerlichen Reise bewähren. Er begegnet dem Vogelfänger Papageno, erblickt die Königin der Nacht und verliebt sich in das Bildnis der ihr geraubten Tochter Pamina. Sie will er befreien und muss sich dazu mit Papageno aufmachen in das Reich Sarastros. Dort stellt man ihn auf die Probe. Die letzten Prüfungen bestehen Tamino und Pamina gemeinsam: Beschützt von den Klängen der Zauberflöte, geht das Paar durch Feuer und Wasser.
Alle akademischen Abhandlungen über die vermeintlichen Unvereinbarkeiten dieser Geschichte können ihrem Erfolg seit über zweihundert Jahren keinen Abbruch tun: Bis heute hat die „Zauberflöte“ als ebenso schlichtes wie vielschichtiges Meisterwerk Bestand. Im Landestheater Eisenach feiert sie in einer Koproduktion mit dem Meininger Theater am Samstag, 23. März, um 19.30 Uhr ihre Premiere. Unter der musikalischen Leitung von GMD Carlos Domínguez-Nieto singen Solisten des Meininger Opernensembles und spielen Musiker der Landeskapelle Eisenach.
Vorstellungen: 23. März 2013, 28. März 2013, 12. April 2013, 13. April 2013, 21. April 2013, 24. Mai 2013