Duisburg, Deutsche Oper am Rhein, Premiere - What next? und Trouble in Tahiti, 04.06.2016
Young Directors mit What next? und Trouble in Tahiti
Mit der Premiere von What next? und Trouble in Tahiti am Samstag, 4. Juni 2016, um 19.30 Uhr im Theater Duisburg präsentiert die Deutsche Oper am Rhein einen neuen Baustein ihrer Nachwuchsförderung: Unter dem Titel Young Directors erhalten junge Künstler aus dem eigenen Ensemble die Gelegenheit, in den Strukturen eines großen Opernhauses erste eigene Inszenierungen zu entwickeln. In dieser Spielzeit stellen sich die Spielleiter Tibor Torell und Philipp Westerbarkei mit zwei amerikanischen Opern-Einaktern des 20. Jahrhunderts als Regisseure vor.
Noch nie standen sich Elliott Carters einziges, 1999 uraufgeführtes Musiktheaterwerk What next? und Leonard Bernsteins Opern-Einakter Trouble in Tahiti aus dem Jahr 1952 an einem Opernabend gegenüber. Stilistisch vollkommen unterschiedlich beschäftigen sich beide Komponisten mit Fragen der Wahrnehmung und Identität: Wer bin ich? Wo komme ich her – wo will ich hin? Was sind meine Träume und Sehnsüchte, und wie bringe ich sie in Einklang mit der Realität?
Tibor Torell inszeniert Carters musikalisch anspruchsvolles Spätwerk What next?, Philipp Westerbarkei bringt Bernsteins von Jazz und Musical-Elementen geprägte Oper Trouble in Tahiti auf die Bühne. Ana Tasic und Tatjana Ivschina gestalten die Bühnenbilder und Kostüme. Für die musikalische Umsetzung sorgen Jesse Wong und Patrick Francis Chestnut mit erfahrenen Solisten aus dem Ensemble und den Duisburger Philharmonikern.
Young Directors: „What next?“ und „Trouble in Tahiti“ Premiere: Samstag, 4. Juni 2016, 19.30 Uhr – Theater Duisburg
Elliott Carter: What next?Oper in einem Akt – Text von Paul Griffiths / In englischer Sprache, deutsche Übertitel
Musikalische Leitung: Jesse Wong Rose: Heidi Elisabeth Meier
Inszenierung: Tibor Torell Mama: Romana Noack
Bühne & Kostüme: Ana Tasic Stella: Susan Maclean
Choreographische Beratung: Amelie Jalowy Zen: Corby Welch
Video: Marco Kreuzer Harry or Larry: Dmitri Vargin
Licht: Franz-Xaver Schaffer Kid: David Chestnut
Dramaturgie: Anne do Paço Orchester: Duisburger Philharmoniker
What Next? ist das einzige Musiktheaterwerk Elliott Carters (1908–2012) – ein faszinierendes Spiel über die Fragen nach Wahrnehmung und Identität: Ein Unfall ist geschehen. Die sechs Opfer sind unverletzt, aber können sich nicht mehr erinnern, wie und warum sie in diese Lage gekommen sind und in welcher Beziehung sie zueinander stehen. In mehreren Anläufen versuchen sie die Situation zu klären – vergeblich. Jeder hat nur sich selbst im Blick, postuliert seine eigene Wahrheit und hört dem anderen kaum zu. Scheitert Gesellschaft an der zwischenmenschlichen Gleichgültigkeit jedes einzelnen? Der in Tschechien geborene Tibor Torell war an Theatern in Brünn, Prag und Köln sowie von 2007 bis 2011 am Theater Aachen tätig, wo er in Zusammenarbeit mit der Musikhochschule Köln mit Dido and Aeneas, Albert Herring und La descente d‘Orphée aux Enfers / sweetieorpheus_27 erste eigene Inszenierungen erarbeitete. Seit 2011/12 ist er an der Deutschen Oper am Rhein als Spielleiter engagiert.
Leonard Bernstein: Trouble in Tahiti, Oper in einem Akt – Text vom Komponisten / In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Patrick Francis Chestnut, Dinah: Ramona Zaharia Inszenierung: Philipp Westerbarkei Sam: Thomas Laske Bühne & Kostüme: Tatjana Ivschina Girl: Annika Kaschenz Licht: Franz-Xaver Schaffer Boy 1: Cornel Frey Dramaturgie: Anne do Paço Boy 2: Roman Hoza Orchester: Duisburger Philharmoniker
In eine amerikanische Vorstadt der 1950er Jahre entführt uns Trouble in Tahiti: Nach zehn Jahren ist die Ehe von Dinah und Sam nicht mehr so ganz in Hochform. Schon beim Frühstück wird gestritten. Während sich Sam an seinen beruflichen und sportlichen Erfolgen berauscht, verbringt Dinah ihre Tage beim Psychiater und im Kino … Mit seiner ersten, 1952 uraufgeführten Oper schuf Leonard Bernstein (1918–1990) mit leichter Hand Szenen einer Ehe, die uns mit dem ihm eigenen Witz vor Augen führen, dass materieller Wohlstand und beruflicher Erfolg ganz und gar kein Garant für ein erfülltes Leben sind. Arienhafte Melodien wechseln mit fetzigen Songs, die schon den Komponisten der West Side Story verraten. Ein Jazz-Trio kommentiert auf unterhaltsame Weise das Geschehen.
Philipp Westerbarkei studierte Italienische Philologie und Theaterwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. An der Deutschen Oper am Rhein ist er seit 2013/14 als Spielleiter engagiert. Hier setzt er in der kommenden Spielzeit das Mitmach-Projekt „Lost in the forest“ sowie Oliver Knussens Familienoper „Wo die wilden Kerle wohnen“ in Szene.
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