Düsseldorf, Deutsche Oper am Rhein, XERXES von Georg Friedrich Händel, 22.04.2015
XERXES von GEORG FRIEDRICH HÄNDEL
Libretto nach Niccolò Minato und Silvio Stampiglia, Deutsche Übersetzung Eberhard Schmidt, Inszenierung Stefan Herheim, Koproduktion mit der Komischen Oper Berlin
Wiederaufnahme: Mi 22.04. 19:00 Uhr, weitere Vorstellungen: Sa 25.04. 19:00 Uhr, Mo27.04. 19:00, Do 30.04. 19:00, Sa 02.05. 19:00, Mi, 06.05. 19:00, Fr 08.05. 19:00, So 10.05.2015 18:30 Uhr
Es war ein wahrer Theaterrausch, der die Zuschauer der acht ausverkauften Aufführungen von Georg Friedrich Händels (1685–1759) Xerxes zu Beginn des Jahres 2013 ergriffen hatte. Jetzt kehrt er wieder, der liebestolle Perserkönig in Gestalt des phänomenalen Countertenors Valer Sabadus, um gemeinsam mit nicht minder virtuos singenden und agierenden Primadonnen und Rivalen Stefan Herheims opulente Xerxes-Inszenierung wieder aufleben zu lassen. Eine „barocke Muppet-Show“ nennt der norwegische Regisseur sein Bühnenspektakel, das mit der berühmten Xerxes-Arie Ombra mai fu beginnt und nach einem verwirrenden Liebes- und Intrigenspiel mit der Einsicht endet, dass das Leben ein Theater ist, in dem man sich seine Rolle nicht immer aussuchen kann.
Xerxes – der Name bedeutet „Herrschend über Helden“. Doch die Macht des persischen Großkönigs und ägyptischen Pharaos war spätestens seit der Niederlage gegen die Griechen in der Seeschlacht bei Salamis 480 v. Chr. stark angeschlagen. Auch in der Händels Oper ist Serse (so die italianisierte Namensform) keineswegs von staatsführender Natur. In der Eröffnungsszene erlebt man ihn träumend unter einer Platane liegend, wo er sich mit dem berühmten „Ombra mai fù“ seinen Gefühlen hingibt. Wie in Barockopern üblich muss der Kriegsheld nicht kämpfen, sondern verliebt sich stattdessen in eine Frau, die er nicht bekommen kann. Die schöne Romilda ist seinem Bruder Arsamene treu und verweigert dem König ihre Gunst. Er verstößt ihretwegen die ihm ergebene Amastre, verbannt Arsamene und wird sich mit Romildas Vater über eine Hochzeit handelseinig – und doch bleibt ihm am Schluss nichts anderes übrig, als reumütig zu Amastre zurückzukehren, während Arsamene sich seiner Romilda endgültig sicher sein darf.
Es ist eine böse Komödie, die Händel als eines seiner letzten Opernwerke 1738 für das King’s Theatre Haymarket in London komponiert hat. Ständig am Rande der Tragik kippen die Situationen immer wieder ins Komische ab, weil sich ein Verliebter nicht von seinen Eifersuchtsobsessionen befreien kann, ein Vater fälschlich die Tochter mit dem richtigen Brautwerber verbindet und seine Majestät, der König, schließlich als Betrüger dasteht. Dass Händels Musik dieses Changieren nicht nur unterstützt, sondern virtuos hervorkehrt, irritierte die Zeitgenossen, sicherte der Oper später jedoch eine Vorrangstellung in Händels Operngesamtwerk.
MUSIKALISCHE LEITUNG Konrad Junghänel, INSZENIERUNG Stefan Herheim BÜHNE Heike Scheele, KOSTÜME Gesine Völlm, LICHT Franck Evin CHORLEITUNG Christoph Kurig, DRAMATURGIE Alexander Meier-Dörzenbach
BESETZUNG: SERSE Valer Sabadus ARSAMENE Terry Wey AMASTRE Katarina Bradic ARIODATE Torben Jürgens ROMILDA Heidi Elisabeth Meier ATALANTA Anke Krabbe ELVIRO Hagen Matzeit CHOR Chor der Deutschen Oper am Rhein ORCHESTER Neue Düsseldorfer Hofmusik
Wiederaufnahme: Mi 22.04. 19:00 Uhr, weitere Vorstellungen:, Sa 25.04. 19:00, Mo 27.04. 19:00, Do 30.04. 19:00, Sa 02.05. 19:00, Mi, 06.05. 19:00, Fr 08.05. 19:00, So 10.05.2015 18:30 Uhr
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