Düsseldorf, Deutsche Oper am Rhein, Premiere Don Pasquale - Rolando Villazon, 29.04.2017
Don Pasquale von Gaetano Donizetti
Dramma buffo in drei Akten / Libretto von Giovanni Domenico Ruffini und Gaetano, Inszenierung Rolando Villazón, In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Premiere Samstag, 29. April 2017, 19.30 Uhr, weitere Vorstellungen 3.5.2017, 6.5.2017, 10.5.2017, 13.5.2017, 19.5.2017, 21.5.2017, 26.5.2017, 28.5.2017
Der aus Mexiko stammende Startenor Rolando Villazón gehört seit vielen Jahren zu den Publikumslieblingen der Opernszene und macht inzwischen auch als Talk-Master, Cartoonist, Romanautor und Opernregisseur von sich reden. Nun ist er erstmals an der Deutschen Oper am Rhein zu Gast, um Gaetano Donizettis komische Oper Don Pasquale als seine sechste Operninszenierung zu präsentieren. Unter der musikalischen Leitung von Nicholas Carter ist am Samstag, 29. April, Premiere im Opernhaus Düsseldorf.
„Ich liebe es, mir Welten auszudenken, Strukturen und Regeln für diese Welten zu schaffen und diese dann mit den Kollegen auf die Bühne zu bringen“, sagt Villazón, der selbst drei große Donizetti-Partien gesungen und dessen heitere Oper L’elisir d’amore bereits inszeniert hat. „Grundsätzlich glaube ich, dass man in Donizettis komischen Opern wie ‚Don Pasquale‘ weiter gehen muss als nur die Komik darzustellen – wir müssen Tiefe suchen und finden.“ Für die Neuinszenierung, die in Koproduktion mit der Volksoper Wien entsteht, arbeitet er mit dem Bühnenbilder Johannes Leiacker und dem Kostümbildner Thibault Vancraenenbroeck zusammen.
Am Pult der Düsseldorfer Symphoniker gibt der Australier Nicholas Carter sein Debüt am Rhein. Die Titelpartie singt der berühmte italienische Bariton Lucio Gallo, der als ständiger Gast an der Metropolitan Opera, der San Francisco Oper und den großen europäischen Opernhäusern zu Hause ist. Aus dem Ensemble der Deutschen Oper am Rhein sind Dmitri Vargin als Dottor Malatesta und die Nachwuchskünstlerin des Jahres 2015 (Jahrbuch Opernwelt), Elena Sancho Pereg, mit ihrem Debüt als Norina zu erleben. Als Ernesto gastiert der junge rumänische Tenor Ioan Hotea in Düsseldorf.
Alter schützt vor Torheit nicht. In dieser Quintessenz ist die Geschichte von Don Pasquale keineswegs ein Einzelfall. Schon die Commedia dell’arte, die alte italienische Stegreifkomödie, nahm den Typ des eitlen, verblendeten oder sich selbst überschätzenden Alten gern aufs Korn. Zur Spottfigur eignete er sich besonders dann, wenn er wie Don Pasquale auf Freiersfüßen geht und nach einer Frischzellenkur verlangt. Dann kann ihm sogar der eigene Hausarzt zum Feind werden. Dottor Malatesta jedenfalls ist ein Verbündeter der Jugend. Um dem unglücklichen Neffen Ernesto zu helfen, fädelt er eine Scheinehe zwischen Pasquale und Ernestos Auserwählter, der schönen, aber mittellosen Norina, ein. Doch kaum ist die Hochzeit gefeiert und das Vermögen geteilt, da verwandelt sich die liebreizende und sanftmütige Braut in eine boshafte Furie. Sie stellt verschwenderische Ansprüche, lässt sich teuren Putz und Kleider liefern, macht sich über den alten Pasquale lustig und demütigt ihn, wo immer sie kann. Um die häusliche Plage wieder los zu werden, ist Pasquale bereit, seinen Neffen und dessen Verlobte in seinem Haus aufzunehmen, und muss erkennen, dass er Opfer einer gemeinschaftlichen Intrige geworden ist.
Gaetano Donizettis (1797–1848) Oper Don Pasquale ist ein Nachtrag zur Opera buffa. Als sie 1843 in Paris uraufgeführt wurde, war die Blütezeit dieser Gattung bereits vorüber. Eine neue Empfindsamkeit und Dramatik beherrschte die Opernbühne und räumte der quirligen Komödien rossinischer Prägung mehr Sentiment ein. Malatesta darf seine Heiratskandidatin in schwärmerischem Ton anpreisen, Ernesto sich kurzzeitig in Weltschmerz ergehen, und der Ohrfeige, die Don Pasquale von der wildgewordenen Norina empfängt, haftet etwas leicht Tragisches an. Dennoch, auch Donizettis Figuren können musikalisch richtig in Fahrt kommen und den Lebensnerv der alten Musikkomödie treffen.
Rolando Villazón ist als Startenor besonders im italienischen und französischen Opernfach zu Hause. Seit 2011 hat der mexikanische Sänger auch sein Faible für Musiktheaterregie entdeckt und verschiedene Opern für Lyon, Baden-Baden, Wien und Berlin in Szene gesetzt. Jetzt ist er erstmals an der Deutschen Oper am Rhein als Regisseur zu Gast.
Musikalische Leitung: Nicholas Carter, Licht: Davy Cunningham, Inszenierung: Rolando Villazón Chorleitung: Gerhard Michalski, Bühne: Johannes Leiacker Dramaturgie: Hella Bartnig, Kostüme: Thibault Vancraenenbroeck, Don Pasquale: Lucio Gallo, Notar: Daniel Djambazian, Dottor Malatesta: Dmitri Vargin, Akrobat: Susanne Preissler, Ernesto: Ioan Hotea Chor: Chor der Deutschen Oper am Rhein, Norina: Elena Sancho, Pereg Orchester: Düsseldorfer Symphoniker
Don Pasquale im Opernhaus Düsseldorf: Sa 29.04. – 19.30 Uhr (Premiere) / Mi 03.05. – 19.30 Uhr / Sa 06.05. – 19.30 Uhr / Mi 10.05. – 19.30 Uhr / Sa 13.05. – 19.30 Uhr / Fr 19.05. – 19.30 Uhr / So 21.05. – 15.00 Uhr / Fr 26.05. – 19.30 Uhr / So 28.05. – 15.00 Uhr / Sa 03.06. – 19.30 Uhr,
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