Düsseldorf, Deutsche Oper am Rhein, Der Kaiser von Atlantis - Viktor Ullmann, 19.09.2020
Der Kaiser von Atlantis - Viktor Ullmann
Einezeitlose Parabel über die Rolle des Widerstands in einem totalitären System.
Mit zwei Premieren und sehr kontrastreich beginnt am Wochenende die Opernsaison im Düsseldorfer Opernhaus. Am Freitag, 18. September, 19.30 Uhr, erweisen fünf Gesangssolisten der Deutschen Oper am Rhein den Comedian Harmonists ihre Referenz. Zusammen mit Patrick Francis Chestnut am Flügel und Dirk Weiler (Moderation) lassen sie die Musik und die Erfolgsgeschichte des international gefeierten Ensembles aufleben.
Nur einen Tag später, am Samstag, 19. September, 19.30 Uhr, hat Der Kaiser von Atlantis im Opernhaus Düsseldorf Premiere. Ilaria Lanzino inszeniert Viktor Ullmanns vielschichtige Parabel über absolute Macht und ihre Überwindung. Generalmusikdirektor Axel Kober führt durch die Partitur, die 1943-44 im Konzentrationslager Theresienstadt entstanden und als eindringliches Zeugnis des künstlerischen Widerstands gegen ein tyrannisches Unrechtsregime erhalten geblieben ist.
Der Kaiser von Atlantis - link HIER - zu einer Produktion der Oper Köln 2018
In der maschinisierten Tötungsindustrie des Kaiser Overall von Atlantis sind Harlekin und Tod nur noch Zaungäste in einer Welt, „die verlernt hat, am Leben sich zu freuen und des Todes zu sterben“. Als Overall den Krieg Aller gegen Alle verkündet, sieht sich der Tod endgültig zu einem kleinen Handwerker des Sterbens degradiert und verweigert dem Kaiser fortan den Dienst.
Ilaria Lanzino, die im Januar 2020 mit dem renommierten EOP (Europäischer Opernregie-Preis) ausgezeichnet wurde, sieht in Ullmanns „Kaiser von Atlantis“ einen Diskurs über die Rolle des Widerstands in einem totalitären System: „Der politische Bezug zur Entstehungszeit ist klar erkennbar, trotzdem weist das Stück weit über seine Zeit hinaus.“ Emmett O’Hanlon, neu im Ensemble der Deutschen Oper am Rhein, ist Overall, der Kaiser von Atlantis, der den Lautsprecher (Thorsten Grümbel) und den Trommler (Kimberley Boettger-Soller) für seine Propaganda instrumentalisiert. Ein Mädchen (Anke Krabbe) und ein Soldat (Sergej Khomov) stehen sinnbildlich zwischen dem Leben (David Fischer als Harlekin) und dem Tod (Luke Stoker).
Weitere Informationen und Tickets für alle Aufführungen sind im Opernshop Düsseldorf (Tel. 0211-89 25 211), an der Theaterkasse Duisburg (Tel. 0203-283 62 100) und über www.operamrhein.de erhältlich.
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