Düsseldorf, Deutsche Oper am Rhein, b.25: MS geht ins Ballett - Eine Reportage, IOCO Aktuell, 21.11.2015

Düsseldorf, Deutsche Oper am Rhein, b.25:  MS geht ins Ballett - Eine Reportage, IOCO Aktuell, 21.11.2015
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Deutsche Oper am Rhein

Deutsche Oper am Rhein / Oper am Rhein fuer alle Opernhaus © Hans Joerg Michel - www.foto-drama.de
Deutsche Oper am Rhein / Oper am Rhein fuer alle Opernhaus © Hans Joerg Michel - www.foto-drama.de

b.25 - Choreographien von Forsythe, Ashton, von Manen

"Mach Dir einen schönen Abend": Nur wie? Geh ins Ballett, sagte ich mir und tat es, am 19.11.2015!  Mein Motto dieses Abends passte uneingeschränkt auf die Vorstellung b.25 des Ballett am Rhein. Drei Stücke welche Ballettgeschichte schrieben prägen b.25. Lebende Legenden, die Choreographen William Forsythe, Hans van Manen und Frederick Ashton sind ihre Schöpfer. Die b.25 Produktion am 19.11.2015: Es war  keine Premierenvorstellung, sie gab mir mehr als nur einen schönen Abend.

Deutsche Oper am Rhein / b.25 workwithinwork Ballett © Gert Weigelt
Deutsche Oper am Rhein / b.25 workwithinwork Ballett © Gert Weigelt

Im ersten Stück, es trägt den ungewöhnlichen Titel workwithinwork, transformiert William Forsythe in kreativen Umgang mit dem Vokabular der Danse d’ecole und seiner unbändigen Lust an Bewegung das Ballett zu einer dynamischen Kunstform des 21. Jahrhunderts. Forsythe's workwithinwork wird musikalisch begleitet von den Duetti per due Violini von Lucio Berio; es besteht aus 34 musikalischen Sequenzen gefüllt mit intensiv verschlungenen Bewegungen, folgenden Erstarrungen und einfachen Abgängen; Rasanz folgt plötzlichem Stillstand. Atemlos verfolgt man die verschieden kurzen Duos für zwei Violinen; jedes einzelne dieser Duos portraitiert darin seinen Schöpfer, meist populäre Komponisten des 20. Jahrhunderts.

Deutsche Oper am Rhein / b.25 Symphonic Variations © Gert Weigelt
Deutsche Oper am Rhein / b.25 Symphonic Variations © Gert Weigelt

Ganz anders dagegen wirkt das zweite Stück des Abends, die im April 1946 im Royal Opera House Covent Garden uraufgeführte Choreographie Symphonic Variations von Frederick Ashton. Sie ist hinreißendes Bekenntnis zum handlungslosen, sinfonischen, ganz auf den puren Tanz konzentrierten Ballett. Zu den Klängen von Cesar Franck's Variations Symphoniques, (es spielten die Düsseldorfer Symphoniker unter Wen-pin Chien und die Klaviersolistin Cecile Tallec) konnte man klassisches Ballett in Reinkultur erleben. Ashton Choreographie beschränkt sich auf jeweils Dreierkombinationen von Tänzern, die nie die Bühne verlassen und ständig präsent sind. Anmut und Leichtigkeit der Tänzer zeigen nicht die extremen Anforderungen, welche die Choreographie den Tänzern abverlangt.

Deutsche Oper am Rhein / b.25 Two Gold Variations Ballett © Gert Weigelt
Deutsche Oper am Rhein / b.25 Two Gold Variations Ballett © Gert Weigelt

Letztes Stück des Abends Two Gold Variations, in der Choreographie von Hans von Manen, dreht sich um Paare. Die mitreißende Musik von Jacob ter Veldhuis's Goldrush begleitet den Aufbau einer Beziehung eines Paares durch das ganze Stück, für mich sehr ähnlich zu West Side Story, was auch die Musik unterstützt. Der Tanz ist eine Mischung aus Klassik und Moderne; zunächst mehrere Paare, jazzig, temporeich, athletisch mit reduzierten Bewegungen. Im zweiten Teil dagegen tanzt ein Paar voll prickelnder Erotik: Dominanz und Unterwerfung, Lockung und Zurückweisung wechseln einander ab.

b.25 des Ballett am Rhein verschaffte mir am 19.11.2015 einen rundum ergreifend sehenswerten Abend in der Rheinoper Düsseldorf. Besonderen Chapeau vor den Tänzern des b.25! In welche Nicht-Premieren-Vorstellung gehe ich demnächst? Ich weiß es heute noch nicht, weder Ort noch Zeit.

Matthias Silbermann / 20.11.2015

Weitere Vorstellungen von b.25 Vorstellungen im Düsseldorfer Opernhaus: Freitag 27.11. – 19.30 Uhr / Mi 02.12. – 19.30 Uhr / Sa 05.12. – 19.30 Uhr / Sa 12.12. – 19.30 Uhr / Mi 23.12 – 19.30 Uhr / Fr 25.12. – 18.30 Uhr

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