Coburg, Landestheater Coburg, Premiere AUFSTIEG UND FALL DER STADT MAHAGONNY, 22.06.2018
AUFSTIEG UND FALL DER STADT MAHAGONNY Oper von Kurt Weill; Libretto von Bertolt Brecht
Premiere am Freitag, 22. Juni 2018: „Etwas fehlt“ – von der ewigen Glückssuche der Menschen: „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ feiert Premiere im Landestheater Coburg
Am Freitag, 22. Juni um 19.30 Uhr feiert Kurt Weills und Bertolt Brechts Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ Premiere im Großen Haus des Landestheaters Coburg. Regie führt Konstanze Lauterbach, die nach „Antigone“ in der vergangenen Spielzeit, bereits zum fünften Mal für das Landestheater inszeniert.
Leokadja Begbick, Fatty der „Prokurist“ und Dreieinigkeitsmoses sind auf der Flucht vor der Polizei als sie die Stadt Mahagonny gründen. Die Stadt floriert, Jenny und sechs andere Mädchen kommen auf der Suche nach Whiskey, Dollars und hübschen Männern nach Mahagonny. Und auch die Holzfäller Jim Mahoney, Jakob Schmidt, Sparbüchsenbill und Alaskawolfjoe wollen sich für ihr in den Wäldern Alaskas schwer verdientes Geld Vergnügen leisten. Doch bald kehren Langeweile und Unzufriedenheit ein, etwas fehlt. Da wird ein Hurrikan angekündigt, der direkt auf Mahagonny zusteuert und im Moment der größten Gefahr findet Jim Mahoney „Die Gesetze der menschlichen Glückseligkeit“, nämlich alles zu dürfen und sich nicht an Gesetze halten zu müssen. Die Stadt wird in letzter Sekunde vom Hurrikan verschont und steht von nun an unter der Devise „Du darfst“. Alles ist möglich: Fressen, Saufen, Boxen, Liebe machen. Nur eines ist verboten: kein Geld zu haben. Und das wird dem glücksuchenden Jim Mahoney zum Verhängnis und er bezahlt drei Flaschen Whiskey mit seinem Leben. Doch ganz am Ende steht schließlich auch der Untergang des „Du darfst“-Paradieses, das an seiner Entgrenzung erstickt.
Bertolt Brecht und Kurt Weill hielten mit ihrem gesellschaftskritischen Werk, das am 9. März 1930 uraufgeführt wurde, der bürgerlichen Gesellschaft der Weimarer Republik, die noch nicht gemerkt hatte, wie nahe sie bereits am Abgrund stand, den Spiegel vor. Und auch heute hat das Stück, das in Krisenzeiten spielt, an Aktualität nichts verloren. Regisseurin Konstanze Lauterbach, die gemeinsam mit der Bühnenbildnerin Ariane Salzbrunn die Handlung sehr bildreich umgesetzt hat, interessiert der politische Vorgang der Gründung der Stadt Mahagonny und die Vergeblichkeit der Suche nach menschlicher Würde und Existenz. Sie lässt das Stück in einer alten Villa spielen, als ehemalige Grundfeste der bürgerlichen Welt, die verkommt und ihren früheren Glanz verloren hat.
Musikalisch erklingen in „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ Jazz, Blues und Tanzmusik, aber auch Parodien zeitgenössischer Schlager und zahlreiche Zitate aus der klassischen Musik. Einerseits spielen Weill und Brecht mit den Traditionen des Musiktheaters, wollten aber auch große, neue, unterhaltsame Oper machen. „Spaß und Sinnlichkeit stecken in der Musik“, so Generalmusikdirektor Roland Kluttig, der die musikalische Leitung der Oper übernimmt.
AUFSTIEG UND FALL DER STADT MAHAGONNY
Oper von Kurt Weill; Libretto von Bertolt Brecht
Premiere Freitag, 22. Juni 2018
19.30 Uhr, Großes Haus
Musikalische Leitung Roland Kluttig
Inszenierung Konstanze Lauterbach
Bühnenbild Ariane Salzbrunn
Kostüme Konstanze Lauterbach
Dramaturgie Susanne von Tobien
Leokadja Begbick Gabriela Künzler
Fatty, der „Prokurist“ Paul Kroeger
Jenny Hill Anna Gütter
Jim Mahoney Karsten Münster
Dreieinigkeitsmoses Michael Lion
Jakob Schmidt Dirk Mestmacher
Tobby Higgins Dirk Mestmacher
Bill, genannt Sparbüchsenbill Franz Xaver Schlecht
Joe, genannt Alaskawolfjoe Bartosz Araszkiewicz
6 Mädchen Gabriele Bauer-Rosenthal, Eva Maria Fischer, Luise Hecht, Emily Lorini, Joanna Stark, Monika Tahal
Philharmonisches Orchester Landestheater Coburg
Chor des Landestheaters Coburg
Statisterie des Landestheaters Coburg
Weitere Vorstellungen
Freitag, 29. Juni 2018, 19.30 Uhr
Sonntag, 1. Juli 2018, 18.00 Uhr
Dienstag, 3. Juli 2018, 19.30 Uhr
Donnerstag, 5. Juli 2018, 19.30 Uhr
Mittwoch, 11. Juli 2018, 19.30 Uhr (Zum letzten Mal)
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