Bonn, Theater Bonn, Premiere: BENVENUTO CELLINI, 01.11.2015
Premiere: BENVENUTO CELLINI
Hector Berlioz Opéra comique Text von Leon de Wailly und Henri Auguste Barbier In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln Eine Produktion des Staatstheaters Nürnberg
Premiere am 1. November 2015 um 18 Uhr im Opernhaus Bonn
Weitere Vorstellungen: 06 Nov, 19:30 H 22 Nov, 18:00 H 03 Dez, 19:30 H 13 Dez, 16:00 H 27 Dez, 18:00 H 02 Jan, 19:30 H 13 Feb, 19:30 H
Hätte der Bildhauer, Goldschmied, Kunsttheoretiker und Autobiograph Benvenuto Cellini (1500 – 1571) nicht gelebt, die Romantiker – oder zumindest der mit seiner Erfolglosigkeithadernde Hector Berlioz (1803 – 1869) – hätten ihn sich als idealen Ausdruck für Künstlertum, Rebellion und höchste gesellschaftliche Anerkennung erfinden müssen: Bewegte sich doch Benvenuto Cellinis Leben scheinbar virtuos zwischen Verbrechen und päpstlicher Gnade, vollendeter skulpturaler Finesse und Flucht, umfassender humanistischer Bildung und einem derart hitzigen Temperament, dass er allenthalben bereit war, seinen Gegnern den Säbel in den Leib zu rammen … Sichtlich angesteckt von diesem rabiaten Furor (Die Partitur ist blankgeputzt und glänzend wie ein neuer Degen.) hat Berlioz seinerstes Bühnenwerk als Künstlerdrama zwischen Liebe, Mord und drohender Hinrichtung emotional hoch aufgeladen und als dramatische Verdichtung von Cellinis Leben angelegt. Vor allem aber warf er in seiner »romantischen« Maßlosigkeit klassische Kompositions-Tugenden wie Ausgewogenheit und Proportion kühn über Bord, um eine bis dato unerhörte Intensität und Vielfalt an Klangfarben, Spannung und Ausdehnung der Kontraste zu gewinnen. So schuf Berlioz ein »karnevaleskes« Meisterwerk des Musiktheaters, das große bewegte Massen ebenso kennt wie intime lyrische Stellen, das grelle Lachen der commedia wie den existentiellen Ernst der Liebe.
Da BENVENUTO CELLINI bei der Uraufführung 1838 in Paris kein Erfolg beschieden war, geriet das Werk bald in Vergessenheit. Franz Liszt war es schließlich, der Berlioz zu einer straffenden Überarbeitung animieren konnte und die Oper 1852 in Weimar herausbrachte. In dieser Weimarer Fassung erlebte BENVENUTO CELLINI seine großen Erfolge – und legte den Grundstein dafür, dass Berlioz heute zu den großen Opernkomponisten des 19. Jahrhunderts zählt.
Musikalische Leitung: Stefan Blunier Inszenierung, Choreographie: Laura Scozzi Mitarbeit Choreographie: Olivier Sferlazza Bühne: Barbara de Limburg Kostüme: Jean Jacques Delmotte Choreinstudierung: Marco Medved Regieassistenz: Mark Daniel Hirsch Musikalische Assistenz: Stephan Zilias Musikalische Einstudierung: Christopher Arpin, Christopher Sprenger, Adam Szmidt, Thomas Wise Inspizienz: Karsten Sandleben Soufflage: Stefanie Wüst Sprachcoach: Dr. Maria Teresa Picasso-Menck Leitung Statisterie: Hans-Jürgen Diekmann Regiehospitanz: Alina Fischer
BESETZUNG: Benvenuto Cellini, florentinischer Goldschmied - Mirko Roschkowski Giacomo Balducci, Schatzmeister des Papstes - Martin Tzonev Teresa, Balduccis Tochter - Anna Princeva Fieramosca, Bildhauer des Papstes - Csaba Szegedi Papst Clemens VII. - Rolf Broman Pompeo, ein gedrungener Schläger, Freund von Fieramosca - Johannes Mertes Ascanio, Cellinis Lehrling - Marta Wryk Bernardino, Künstler aus Cellinis Werkstatt - Daniel Pannermayr Francesco, Künstler aus Cellinis Werkstatt - Jon Runar Arason / Jonghoon You Tänzerinnen und Tänzer - Sarah Verena Bockers, Sandra Huber, Shan-Li Peng, James Atkins, Nikos Konstantakis, Danilo Louzao Barquero, Tim ?e?atka Opernchor und Statisterie des Theater Bonn Beethoven Orchester Bonn
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