Biel, Theater Biel Solothurn, Premiere Zais - Oper von Jean-Philippe Rameau, 24.04.2021
Zaïs - Barockoper von Jean-Philippe Rameau
Schweizer Erstaufführung - Biel - 30.4.2021
Nach einer langen Pause kehrt die Oper endlich auf den Spielplan von Theater Orchester Biel Solothurn zurück:Zaïs, die von Jean-Philippe Rameau (1683-1764) komponierte Barock-Perle erfüllt die TOBS-Theatersäle wieder mit Musik.
Premiere Biel: Freitag, 30. April 2021, 19:30,Stadttheater Premiere Solothurn: Donnerstag, 03. Juni 2021, 19:00 Stadttheater
Am Dirigentenpult steht der künftige Thomaskantor Andreas Reize, es inszeniert Anna Drescher. Der vielzitierte «Paukenschlag zur Eröffnung» wird hier Realität: Mit donnernder Perkussion stellt Jean-Philippe Rameau in der Ouvertüre seiner Oper Zaïs die Entstehung der Weltharmonie aus dem Chaos musikalisch dar. Die Ausdruckskraft, Eleganz und Vielfältigkeit von Rameaus Musik wurde vom Publikum der Uraufführung 1748 – nach dem ersten Schrecken über die neuartigen Klänge – begeistert aufgenommen. Camille Saint-Säens bezeichnete Jean-Philippe Rameau als «das grösste musikalische Genie Frankreichs». In seiner Oper Zaïs erklingen einige der schönsten Momente der französischen Musik. Doch trotz seiner Beliebtheit im vorrevolutionären Frankreich ist Zaïs heute weitgehend von den Spielplänen verschwunden. Vermutlich handelt es sich bei der Produktion von Theater Orchester Biel Solothurn gar um die Schweizer Erstaufführung des Werks.
Im Zentrum der Handlung steht eine perfide Wette: Amor und Oromazès, König der Genien, wollen sich gegenseitig ihre vorherrschende Machtposition über die Menschheit beweisen. Dies soll an einem Liebespaar, der Schäferin Zélidie und dem Luftgeist Zaïs, erforscht werden. Zur Belustigung von Amor und Oromazès muss Zélidie ihre Treue in verschiedenen Prüfungen unter Beweis stellen. Als Versöhnung will Oromazès ihr die Unsterblichkeit schenken – doch ob die aufgewühlte Zélidie das Spiel bis zum Ende mitspielt...?
In ihrer Inszenierung schlägt Regisseurin Anna Drescher einen konzeptuell-visuellen Bogen vom Barock bis in die Gegenwart. «Wir beginnen im Prolog beider Barockoper, bewegen uns im ersten Akt zu einem Naturbild, begeben uns im zweiten ins Regie - und im dritten Akt ins Symboltheater. Im vierten Teil entsteht dann eine Echtheit, in der es nicht mehr um die Form, sondern um Kern des Gedankens geht», so Drescher. Eine wichtige Rolle nimmt der Tanz ein (Choreographie: Damien Liger): Wie bereits in Anna Dreschers letzter Arbeit Dido and Aeneas wird auch bei Zaïs das Sänger*innen-Ensemble durch eine Gruppe Tänzerinnen ergänzt. Aufgrund der Pandemiesituation tritt anstelle des Chors ein Solist*innen-Quintett auf.
Für die musikalische Leitung kehrt Andreas Reize zu Theater Orchester Biel Solothurn zurück. Der Solothurner Barockspezialist wurde im Winter 2020 einstimmig zum neuen Thomaskantor der Stadt Leipzig gewählt. Es ist TOBS eine grosse Ehre und Freude, Reize noch einmal am Pult des Sinfonie Orchester Biel Solothurn zu begrüßen, ehe er im September 2021 in Leipzig sein großes neues Amt antritt.
Musikalische Leitung Andreas Reize, Nachdirigate Francis Benichou, Inszenierung Anna Drescher, Bühnenbild und Kostüme Tatjana Ivschina, Dramaturgie Natalie Widmer, Mitarbeit Konzeption Maximilian Hagemeyer, Choreographie Damien Liger, Chorleitung Valentin Vassilev
Mit: Zaïs Sebastian Monti, Zélidie Marion Grange, Oromazès Matteo Loi, Cindor Wolfgang Resch, Une sylphide / La grande prêtresse de l'Amour Clara Meloni, Amour / Chor: Dessus 1 Adi Denner, Amour / Chor: Dessus 1 Natalia Pastrana
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