Berlin, Staatsoper Unter den Linden, Neue Intendantin Elisabeth Sobotka - Spielplan 2024/25, IOCO
NEUE LEITUNG - Spielplan 2024/25 - Neue Leitung: Intendantin und der Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden ab 2024/25, Elisabeth Sobotka und Christian Thielemann, stellten das Programm der ersten gemeinsamen Spielzeit an der Staatsoper Unter den Linden vor.
NEUE LEITUNG - Spielplan 2024/25 - Neue Leitung: Intendantin und der Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden ab 2024/25, Elisabeth Sobotka stellte mit Christian Thielemann das Programm der Spielzeit 2024/25 an der Staatsoper Unter den Linden vor.
Die designierte Intendantin der Staatsoper Unter den Linden, Elisabeth Sobotka, Österreicherin - *1965, zuvor erfolgreich als Intendantin der Grazer Oper und der Bregenzer Festspiele, stellte im Rahmen einer Pressekonferenz in Berlin das Programm der ersten Spielzeit 2024/25 vor. Christian Thielemann, *1959, als Dirigent international respektiert, übernimmt ab 2024 an der Staatsoper erstmals wieder das Amt eines Generalmusikdirektor, ein Amt, welches er seit 2012 in seiner langen Zeitan der Semperoper Dresden nicht inne hatte. In Dresden war Thielemann seit 2012 nicht GMD; als "einfacher" Chefdirigent wurde Thielemann jedoch dort sehr geschätzt. Zuvor, 2011, bei den Münchner Philharmonikern, hat der Münchner Stadtrat aufgrund vorangegangener Vorfälle die Zusammenarbeit mit Thielemann in einer Abstimmung in einer auffällig eindeutigen Abstimmung mit 68 gegen 2 Stimmen beendet. Damalige Gespräche von IOCO mit der Münchner Orchesterleitung zur eindeutigen Entscheidung des Stadtrats und möglicher Reaktionen des Orchesters hierzu verliefen zwangsläufig indifferent. Auch verlief Thielemanns aktueller beruflicher Lebensweg in Bayreuth und Salzburg seither sehr holprig. Nun, 2024, ist Christian Thielemann nach seiner langjährigen Chefdirigenten-Zeit in Dresden als GMD an der Staatsoper Unter den Linden angekommen.
IOCO wünscht Intendantin Elisabth Sobotka und auch Christian Thielemann als GMD in ihren neuen Aufgaben viel Publikumszuspruch und Erfolg. (IOCO/VJ)
PM - Staatsoper Unter den Linden:
Elisabeth Sobotka und Christian Thielemann, und freuen sich sehr auf die Zusammenarbeit in Berlin: "Das Programm soll verführen, bewegen, zum Denken anregen und unterhalten. Von meiner ersten Begegnung an hat mich an der Kunstform Oper die Vielfalt und die Kraft von emotionalen Eindrücken fasziniert. Es gibt für mich nichts Bewegenderes und Anregenderes als einen gelungenen Opernabend. Und es gibt unendlich viele Varianten und Möglichkeiten, diese Faszination lebendig zu halten. Eine Voraussetzung ist essentiell: Qualität. Und die ist an diesem Haus in exzellenter Form gegeben“, so Elisabeth Sobotka.
Und weiter: „Wir haben diese Saison nicht unter ein bestimmtes Motto gestellt. Sollte es einen durchgehenden Faden, ein Grundthema geben, wäre es: Hüten wir uns vor einfachen Wahrheiten!“
Dazu passen die Bilder der Künstlerin Flaka Haliti, I see a Face. Do you see a Face, die die Premieren der Spielzeit 2024/25 begleiten. Sie unterstreichen das Flüchtige des Moments, das auch Oper und Musik ausmacht, die Interpretationsfreiheit und auch Humor.
Willkommen in Berlin, an der Staatsoper, Christian Thielemann!
In ihrer sehr kurzen gemeinsamen Vorbereitungszeit - so die Staatsoper Unter den Linden - ist es Elisabeth Sobotka und Christian Thielemann gelungen, ein beachtliches Programm für Christian Thielemanns Antritt in seiner neuen Funktion als Generalmusikdirektor der Staatsoper auf den Weg zu bringen. Insgesamt drei doppelt gespielte Abonnementkonzerte, zwei Konzerte zum Jahreswechsel, eine Opernpremiere, das Open-Air-Konzert im Rahmen von „Staatsoper für Alle“ sowie zwei Konzertgastspiele in Brünn und Wien werden unter seiner musikalischen Leitung in der kommenden Saison zur Aufführung gebracht. Gleich mit seinen ersten Konzerten im Oktober 2024 hat der neue Generalmusikdirektor dabei das junge Publikum in den Blick genommen. Mit U30 wird es erstmals an der Staatsoper ein Format geben, das unter 30-jährigen Menschen die Möglichkeit bieten soll, ausgewählte Konzerte vorab im Rahmen einer öffentlichen Generalprobe zu erleben.
„Ich bin sehr froh, dass Elisabeth Sobotka und ich trotz der Kürze der Vorbereitungszeit wunderbare Programme für unsere erste gemeinsame Spielzeit entwickeln konnten. Mit großer Freude blicke ich der Premiere von Die schweigsame Frau entgegen, eine Oper, die ich noch nie dirigiert habe. Mir ist es ein großes Anliegen, das umfangreiche Repertoire von Richard Strauss, der viele Jahre an der Berliner Lindenoper Hofkapellmeister war, dem Publikum näher zu bringen“, so Christian Thielemann.
Premieren
Insgesamt acht Premieren werden auf die Bühne der Staatsoper gebracht. Den Anfang machen dabei zwei große Gesangsopern:
Am 2. Oktober 2024 wird Giuseppe Verdis Nabucco – seit Jahrzehnten nicht mehr am Haus gespielt – in einer Inszenierung der Regisseurin Emma Dante und unter der musikalischen Leitung von Bertrand de Billy und mit Luca Salsi in der Titelpartie sowie Anna Netrebko als Abigaille zu erleben sein.
Am 10. November 2024 folgt Charles Gounods Roméo et Juliette, zuletzt vor über 100 Jahren im Opernhaus Unter den Linden zu sehen gewesen, inszeniert von Mariame Clément, dirigiert von Stefano Montanari.
Erstmals in Berlin wird zum Jahresauftakt am 12. Januar 2025 die einzige Oper eines der bedeutendsten zeitgenössischen Komponisten zu erleben sein: Fin de partie von György Kurtág (der im Jahr 2026 100 Jahre alt wird), in der Regie von Johannes Erath und dirigiert von Alexander Soddy.
Am 14. Februar 2025 kommt eines der Herzensprojekte von Elisabeth Sobotka auf die Bühne des großen Saals: Der Freischütz für Kinder von Carl Maria von Weber. In den Schulen gibt es immer weniger Zeit für musische Fächer. An dieser Stelle möchte die Staatsoper als Institution mithelfen, um den Kontakt für Kinder mit Musik und Oper und Theater leicht und zugleich qualitätvoll zu ermöglichen. Das Ziel ist, dass jedes Schulkind Berlins einmal ohne Aufwand und Zutun der Eltern selbstverständlich und gründlich vorbereitet in die Staatsoper kommen kann. Grundlegend sind Aufgaben für die Kinder zum Mitmachen und umfassendes pädagogisches Material. Dieses Material wird interessierten Lehrenden in Workshops vorgestellt und zur Verfügung gestellt, mit dem sie die Kinder auf die Aufführung vorbereiten können.
In seiner satirischen Oper Die Ausflüge des Herrn Brouček gelang es Leoš Janáček, seine avancierte Musiksprache weiterzuentwickeln und sie mit doppelbödiger Komik anzureichern. Die Inszenierung übernimmt der kanadische Regisseur Robert Carsen, die musikalische Leitung hat Sir Simon Rattle inne. Es handelt sich um eine Koproduktion mit dem Nationaltheater Brünn (im Rahmen des Janáček-Festivals) und dem Teatro Real, Madrid. Die Premiere ist am 16. März 2025.
Vincenzo Bellinis Norma gilt als Inbegriff einer Belcanto-Oper. Zu erleben ist sie am 13. April 2025 in der Regie von Vasily Barkhatov und unter der musikalischen Leitung von Francesco Lanzillotta mit Rachel Willis-Sørensen in der Titelrolle.
Mit der deutschen Erstaufführung von Bernard Foccroulles Cassandra am 20. Juni 2025 soll gezeigt werden, dass sich eine neue Oper nicht nur einem zeitgemäßen Stoff widmen kann, sondern durch das filmisch gedachte Inszenierungskonzept von Marie-Eve Signeyrolemit einer explizit zeitgenössischen Umsetzung punkten kann.
Ein Höhepunkt der Saison stellt die letzte Premiere am 19. Juli 2025 von Richard Straussʼ Die schweigsame Frau nach einem Libretto von Stefan Zweig unter dem Dirigat von Christian Thielemann dar. Diese Oper wird von Jan Philipp Gloger, in Schauspiel wie Oper gleichermaßen erfahren, inszeniert und erstmals an der Staatsoper Unter den Linden gespielt. Das Publikum kann sich auf ein sprachlich großartiges und musikalisch inspiriertes Konversationsstück freuen, mit herausfordernden Aufgaben für das Orchester.
Festtage 2025 (11. April bis 19. April)
Den Auftakt der Osterfesttage macht Joyce DiDonato mit einem Liederabend mit Franz Schuberts Winterreise, gefolgt von der Neuproduktion von Bellinis Norma, die in Nachbarschaft zu Wagners Parsifal unter dem Dirigat von Philippe Jordan und mit Elina Garanča als Kundry auf die Bühne der Staatsoper kommen wird. Das Festtage-Konzert der Staatskapelle Berlin in der Philharmonie, eine Hommage an den vor 100 Jahren geborenen Pierre Boulez, versammelt Werke von Alban Berg, Gustav Mahler und Pierre Boulez selbst in den Händen von Simone Young mit Anne-Sophie Mutter als Solistin.
Die Staatsoper präsentiert darüber hinaus die zeitgenössische Komponistin Brigitta Muntendorf mit zwei beachtenswerten Projekten: Melencolia – Eine Show gegen die Gleichgültigkeit des Universums im März 2025 im Haus der Berliner Festspiele und Orbit – A War Series, ein Space Oratorium für AI-Stimmklone, 3D-Audio und Elektronik im April 2025 im Humboldt Forum.
Brigitta Muntendorf verbindet in ihren Kompositionen analoge, digitale und elektronische Ausdrucksformen zu großformatigen Projekten. Es sind spartenübergreifende Musikheater- und 3D-Audio-Projekte. Sie verwendet das Wort Referenzialität, um ihr kompositorisches Prinzip zu beschreiben und stellt damit Bezüge in den Mittelpunkt, bekannte und gewohnte Bezüge, aber auch sehr ungewöhnliche und vor allem sehr heutige Bezüge.
Konzerte
Das Herzstück der Konzertaktivitäten der Staatskapelle Berlin, die Abonnementkonzerte, gehen bereits in ihre 183. Saison: Die acht Doppeltermine in der Staatsoper Unter den Linden und in der Philharmonie versammeln auch 2024/25 exzellente Künstler:innen und anspruchsvolle Programme. Drei dieser Konzerte liegen in den Händen von Generalmusikdirektor Christian Thielemann, der sich substanzreichen Werken von Mendelssohn und Schönberg, Henze und Bruckner sowie Liszt und Strauss widmet, mit Samy Moussas Elysium auch der Musik eines jungen Komponisten des 21. Jahrhunderts. Paavo Järvi und Thomas Guggeis kehren zur Staatskapelle zurück, während mit Susanna Mälkki und Petr Popelka zwei jüngere Dirigent:innen erstmals im Rahmen von großen Abonnementkonzerten mit dem Orchester zu erleben sind. Ein besonderes „Welcome back“ gilt Maestro Daniel Barenboim, der zwei Konzerte der Staatskapelle Berlin, an deren Spitze er über drei Jahrzehnte gestanden hat, dirigieren wird.
Konzerte zum Jahreswechsel
Rhythmisch beschwingt und mit Ohrwurm-Melodien geht es mit Christian Thielemann, der Staatskapelle und erstklassigen Solist:innen ins neue Jahr! Am 31. Dezember 2024 und am 1. Januar 2025 wird Musik aus Tonfilmen und Theaterstücken der Weimarer Zeit gespielt, unter anderem von Kurt Weill, Werner Richard Heymann und Friedrich Hollaender.
Staatsoper für alle
Im Rahmen von Staatsoper für alle dirigiert Christian Thielemann am 22. Juni 2025 auf dem Bebelplatz das Open-Air-Konzert der Staatskapelle Berlin mit Werken von Johannes Brahms. Wie immer bei freiem Eintritt – dank BMW.
Gastspiele der Staatskapelle
Nicht nur in Berlin, auch in Luzern, Köln, Brünn und Wien wird die Staatskapelle in der kommenden Spielzeit zu erleben sein. Zu Beginn der Saison gastiert sie mit der Dirigentin Susanna Mälkki und herausragenden Solist:innen beim Lucerne Festival und in der Philharmonie Köln, im November spielt das Orchester mit Christian Thielemann ein Sinfoniekonzert beim Janáček-Festival in Brünn, in dessen Rahmen auch die Staatsopern-Produktion von Die Sache Makropulos als szenisches Gastspiel präsentiert wird. Und zum Abschluss der Spielzeit ist die Staatskapelle im Wiener Musikverein zu Gast mit Musik von Strauss und Bruckner, wiederum dirigiert von Christian Thielemann.
Repertoire
Insgesamt 21 Repertoire-Stücke werden im großen Saal der Staatsoper zu sehen sein, darunter Die Sache Makropulos (Guth), Die Frau ohne Schatten (Guth), Die Zauberflöte (Everding), Die Meistersinger von Nürnberg (Moses), Carmen (Kušej), Der Rosenkavalier (Heller), Elektra (Chéreau), Le nozze di Figaro (Flimm), Rusalka (Mundruczó), Idomeneo (McVicar), Simon Boccanegra (Tiezzi), Parsifal (Tcherniakov), Les pêcheurs de perles (Wenders), Der fliegende Holländer (Stölzl), Il trovatore (Stölzl), Sacre (Waltz), La Traviata (Dorn).
Zum kompletten Programm gelangen Sie hier. Darunter finden Sie auch alle Vorführungen der Jungen Staatsoper für die Spielzeit 2024/25. Hauptpartnerin des Kinder- und Jugendprogramms der Staatsoper Unter den Linden ist die Hilti Foundation, Liechtenstein im Rahmen ihres Förderschwerpunkts Community Arts & Culture.
Ausführliche Informationen zum Spielplan, der neuen Leitung sowie zu Haus- und Rollendebüts können Sie in der unten verlinkten digitalen Pressemappe herunterladen. PMStUdL