Berlin, Komische Oper, Schwanda - der Dudelsackpfeifer - Jaromir Weinberger, Premiere 5.3.2022
Schwanda, der Dudelsackpfeifer - Jaromir Weinberger
5. März 2022 - Daniel Schmutzhard ist Schwanda, Kiandra Howarth ist Dorotka
Mit Schwanda, der Dudelsackpfeifer schuf Jaromír Weinberger 1927 ein ebenso komisches wie berührendes Werk seinerzeit zu den meistgespielten Opern überhaupt zählte. Ein heiter-surreales Märchen über die Kraft der Musik, die Verlockungen des Abenteuers und die Macht der Liebe: Jaromír Weinberger, 1896 - 1967, verbindet Elemente aus der Sagenwelt und der Volksmusik seiner böhmischen Heimat kongenial mit hochromantischen Klängen zu einem modernen Volksstück, welches das Opernpublikum und die Musikkritik weltweit zu Begeisterungsstürmen hinriss. Im Zentrum der Geschichte: ein bodenständiger, herzensfrischer Held und Sackpfeifen-Virtuose, irgendwo zwischen Orpheus und Odysseus, der sich in die weite Welt locken lässt, seine große Liebe zurücklässt und fantastische Abenteuer erlebt. Nun ist das Werk erstmals an der Komischen Oper Berlin zu erleben.
Mit Schwanda, der Dudelsackpfeifer schließt das Haus an der Behrenstraße – verzögert durch die Pandemie – an ihren Jaromír-Weinberger-Schwerpunkt an, den sie im Januar 2020 mit der Wiederentdeckung von Weinbergers Operette Frühlingsstürme erfolgreich begann. Die 1927 als Švanda dudák uraufgeführte Volksoper war in der deutschen Textfassung von Max Brod der Grundstein für Weinbergers kurze Weltkarriere. Allein bis 1931 wurde das Stück mehr als 2000 Mal aufgeführt.
Die Berliner Erstaufführung fand 1929 statt, spätestens seit 1933 war die Mixtur aus Romantik, Märchen, Satire, Folklore und Höllen-Ulk hier nicht mehr zu erleben. Weinbergers Liebeserklärung an Böhmen, aus Stoffen und Figuren der Heimat geschaffen, hat ihre musikalischen Wurzeln in Volksliedern und Tänzen der Region und trägt Blüten sowohl im Stil der Opern seines Landsmannes Bedrich Smetana – allen voran Die verkaufte Braut – als auch der spätromantischen Orchesterklänge à la Franz Schreker oder Richard Strauss. Einen Dudelsack sucht man in der Partitur allerdings vergeblich.
Für die Regie der Berliner Neuproduktion kehrt Andreas Homoki, 2004 bis 2012 Intendant der Komischen Oper Berlin, an sein altes Heimathaus zurück. Sein Händchen für märchenhafte Stoffe konnte er hier bereits mit Die Liebe zu drei Orangen und My Fair Lady unter Beweis stellen. In den Hauptrollen sind Daniel Schmutzhard als Titelheld, Kiandra Howarth als seine geliebte Dorotka sowie Tilmann Unger als Babinský zu erleben. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Generalmusikdirektor Ainärs Rubicis. PMKOB
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